Arabisch lernen: 5 Möglichkeiten + 3 Anfängerfehler
Arabisch gehört zu den fünf meistgesprochenen Sprachen der Welt. In 27 Ländern kannst du dich auf Arabisch mit den Einheimischen verständigen. Das sind gute Gründe die Sprache zu lernen. Wir geben Tipps für die ersten Schritte und warnen dich vor Anfängerfehlern.
Unsere folgenden Methoden und Tipps erleichtern das Lernen der arabischen Sprache, eine zeitintensive Herausforderung bleibt es aber allemal. Zum Erlernen einer neuen Fremdsprache führen heutzutage viele Wege. In der Vergangenheit lernten Erwachsene eine neue Sprache vorwiegend an der Volkshochschule oder in stationären Kursen privater Bildungsanbieter.
Nachteile: Die Lernenden haben sich an einen starren Kursplan und an ein fixes Lerntempo zu halten.
Zum Lernen einer neuen Sprache sollte man möglichst viel mit ihr in Kontakt kommen. Eine ideale Möglichkeit dazu stellen Hörbücher dar, die ebenso unterwegs auf dem Arbeitsweg gehört werden können wie abends auf der heimischen Couch.
Beim Marktführer Audible gibt es neben tausenden fremdsprachigen Lesungen auch zahlreiche dedizierte Sprachlern-Hörbücher, bei denen etwa eingelesene Vokabeln mit Musik verknüpft werden (Hörbuchreihe "Lernen mit Musik", gibt es auch für arabisch).
Eine andere Möglichkeit sind (Web-)Apps wie die von Sprachenlernen24. Der bereits seit 1997 tätige Anbieter verspricht eine Vermittlung des arabischen Grundwortschatzes innerhalb von drei Monaten – bei einem Zeitaufwand von gerade einmal 17 Minuten täglich. Das Arabisch lernen erfolgt hier vorwiegend im Selbststudium, allerdings verfügt Sprachenlernen24 über eine lebhafte Community für den Austausch mit anderen.
Bei Audible ist im Rahmen einer 30-tägigen kostenlosen Testphase ein Hörbuch nach Wahl kostenlos, Amazon-Prime-Mitglieder erhalten sogar die ersten drei Monate Mitgliedschaft geschenkt. Auch für Sprachenlernen24 gibt es eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie.
Unser Tipp: Neugierige Arabisch-Lerner sollten bei beiden Anbietern einmal unverbindlich hereinschnuppern und für sich feststellen, welche Art zu Lernen ihnen am nächsten liegt.
- Arabisch-Sprachkurs bei Sprachenlernen24
- Audible 3 Monate kostenlos (Amazon Prime)
- Audible 3 Monate kostenlos (Amazon Prime)
Arabisch in der Welt
Das Arabische gehört wie das Hebräische und Aramäische zu den semitischen Sprachen, einem Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie. Das überregionale Arabisch wird auch als Modernes Standard-Arabisch bezeichnet.
Diese Sprachvariante ist eher förmlich und wird als Schriftsprache oder in überregionalen Medien verwendet. Im klassischen Arabisch ist die Aussprache nicht eindeutig festgelegt.
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche regionale Varianten, die aber nur gesprochen werden, also nicht schriftlich festgehalten sind. Die Sprecher der Varianten verstehen einander teilweise nicht, dennoch werden sie nicht als eigene Sprachen, sondern als Dialekte bezeichnet.
Im Allgemeinen kannst du unterscheiden zwischen den Dialekten, die in Ägypten, der arabischen Halbinsel, im westlichen Nordafrika, dem Irak und Syrien gesprochen werden. Auch auf Malta gibt es einen Dialekt des Arabischen, der mit vielen Einflüssen aus dem Italienischen angereichert ist.
Besonderheiten der arabischen Sprache
Beim Arabisch lernen brauchst du eine Menge Geduld und Motivation. Du musst nämlich nicht nur eine neue Sprache, sondern auch ein komplett neues Alphabet lernen. Außerdem musst du dir angewöhnen von rechts nach links zu schreiben.
Das ist am Anfang mit Sicherheit sehr verwirrend. Beim Arabisch lernen trainierst du dein Gehirn und aktivierst unterschiedliche Bereiche, um Informationen zu verarbeiten.
Nachdem du das Alphabet und die arabische Schrift gelernt hast, kannst du dich mit den grammatikalischen Grundlagen und der Aussprache beschäftigen. Vokabeln sind auch sehr wichtig, damit du dich unterhalten kannst. Folgendes solltest du über die Aussprache, die Vokabeln und die Grammatik des Arabischen wissen:
Arabische Aussprache
Im Arabischen spielen die Konsonanten eine wichtige Rolle in Sachen Aussprache und Schrift. Die 28 Konsonanten überwiegen im Lautsystem der Sprache. Vokale werden nur bedingt gekennzeichnet.
In der arabischen Sprach werden viele Laute uvular gebildet, also am Zäpfchen am Ende des Gaumens. Außerdem gibt es einige Konsonanten, die du noch weiter hinten im Rachenraum bildest, andere direkt am Kehlkopf. Auf Grund dessen hört sich die arabische Sprache ein bisschen kehlig und rau an.
Arabisch schreiben
Die arabische Schrift ist eine der am weitesten verbreiteten Schriften der Welt.
Sie wird nicht nur in den arabischen Ländern für das dort gesprochene Arabisch verwendet, sondern auch für andere Sprachen wie Persisch, das in Indien und Pakistan verbreitete Urdu und das in Afghanistan gesprochene Paschtu.
Das arabische Alphabet ist aus dem Aramäischen entstanden. Es gibt eine eckige und eine kursive Schrift. Du kannst in beiden arabisch schreiben. Die eckigere Schrift heißt Kufi, die häufiger vertretene und kursivere Nascḫī.
Arabisch wird immer in Schreibschrift geschrieben. es gibt also fast keine Unterschiede zwischen einer handschriftlich angefertigten Aufzeichnung und einer gedruckten. Willst du einen Text lesen, machst du das von rechts nach links.
Arabische Vokabeln
Der Wortschatz des Arabischen hängt eng mit der Schrift zusammen. Viele Worte werden aus dem Wortstamm herausgebildet. Bevor du anfängst Vokabeln zu lernen, musst du also das Alphabet beherrschen.
Das ist zwar am Anfang ein bisschen mühselig zu lernen, aber wenn du es einmal verstanden hast, bereitet dir die neue Schrift schnell keine Probleme mehr.
In der arabischen Schrift sind immer erstmal nur die Wurzeln der Wörter abgebildet. Diese stehen meistens für drei Konsonanten. Die dazugehörigen Vokale musst du dir dann gemäß bestimmter Regeln selbst ableiten.
Aus den Wurzeln bildest du dann verschiedene Wortformen. Ein Beispiel: Die Wurzel k-t-b (dt.: "schreib") kann zu kitāb (Buch), kataba (er schrieb), yaktubu (er schreibt), kattab (Schreiber) und maktab (Schule) werden. Für das Leseverständnis musst du also erst einmal die Wurzel aus dem Wort filtern. Übrigens: Arabische Wörterbücher sind nach Wurzeln und nicht nach Anfangsbuchstaben sortiert.
Zum Erlernen der Schriftsprache des Modernen Standard-Arabischen (MSA) brauchst du eine Menge Selbstdisziplin. Lass dir aber nicht den Mut nehmen, wenn du etwas länger brauchst. Das geht vielen Anfängern so und zahlt sich im Endeffekt aus. Tipps zum Lernen lernen gibt es hier.
Arabische Grammatik
Auf den ersten Blick erscheint auch die arabische Grammatik ziemlich kompliziert. Hast du das Prinzip der Wurzelkonsonanten aber einmal durchschaut, erkennst du die Worte mit Sicherheit schnell.
Im Arabischen eröffnet das Verb einen Satz. Erst danach folgen Subjekt und Objekt. So ergibt sich die Reihenfolge Verb-Subjekt-Objekt.
In Dialekten kann das Subjekt aber auch am Anfang des Satzes stehen. Pro Verb gibt es zwei Grundformen. Darüber hinaus werden fünfzehn verschiedene Stämme aus den Wurzelkonsonanten abgeleitet, die verschiedene Bedeutungsaspekte transportieren.
Bestimmte lautliche Veränderungen zeigen die Ableitung an. Die Konsonanten der Wurzel und ihre Reihenfolge veränderst du dabei aber nicht.
Im Imperfekt gibt es neben den Modi Indikativ und Konjunktiv auch "Apokopat" (Verneinung der Vergangenheit) und "Energikus" (etwas sollen oder müssen). Mach dir aber nicht allzu viele Sorgen wegen der zahlreichen Verbformen. Im modernen Arabisch werden nur neun davon regelmäßig verwendet.
Arabisch für Anfänger: Möglichkeiten zum Lernen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Arabisch zu lernen. Welche Option für dich am besten geeignet ist, musst du selbst entscheiden. Dabei kommt es auch darauf an wie viel Geld und Zeit du zur Verfügung hast.
Vielleicht planst du auch einen längeren Aufenthalt in einem arabischsprachigen Land. Dann bietet es sich an schon vorab einige Grundkenntnisse zu erlernen. Folgende Möglichkeiten hast du, um Arabisch zu lernen:
Sprachreisen
Verschiedene Organisationen bieten Sprachreisen an, auf denen du Arabisch lernen und deine Kenntnisse sofort in Alltagssituationen einsetzen kannst. Typische Reiseziele sind Ägypten, Tunesien, Jordanien, Marokko und Dubai.
Die Ausrichtung der Kurse richtet sich nach den jeweiligen im Land gesprochenen Dialekten des Arabischen. Daneben werden Kurse zum Erlernen des überregionalen Modernen Standard-Arabisch angeboten. Weiter gibt es kombinierte Kurse, die beide Formen anbieten.
Alternativ schaust du dich nach Praktikumsstellen im Ausland um. Willst du dich sozial engagieren, ist auch ein FSJ eine gute Idee. Dabei bekommst du Einblicke in den Arbeitsalltag einer speziellen Einrichtung und kannst deine Sprachkenntnisse verbessern. Für diese beiden Optionen brauchst du allerdings schon Vorkenntnisse der arabischen Sprache.
Arabischkurs an Hochschulen und Akademien
An zahlreichen Universitäten werden Studiengänge angeboten, in denen der islamische Kulturraum im Mittelpunkt steht. Dazu gehören zum Beispiel Fächer wie "Arabistik" oder "Islamwissenschaften".
Diese Fächer kannst du sowohl im Präsenz- als auch im Fernstudium belegen. Es Fernstudium hat viele Vorteile. Es bietet dir räumliche und zeitliche Unabhängigkeit und du kannst in deinem Tempo lernen. So hast du viel weniger Stress als bei einem Präsenzstudium. Nur für einige wenige Prüfungen musst du persönlich anwesend sein.
Willst du nicht gleich ein ganzes Studium beginnen, hörst du dich am besten an einer Universität nach Sprachkursen um. Diese sind oft auch für externe Teilnehmer geöffnet. Allerdings musst du dich frühzeitig informieren, da die Kurse sehr beliebt sind.
Erwachsenenbildungszentren und Sprachakademien haben auch Arabisch in ihrem Repertoire. Informiere dich am besten, welche Angebote es in der Nähe deines Wohnortes gibt, dann musst du nicht so viel Zeit investieren, um zu einem Kurs hinzufahren.
Online Arabisch lernen
Ist dir ein regelmäßiger Kurs zu zeitintensiv, kannst du auch online Arabisch lernen, etwa beim seit mehr als 20 Jahre tätigen deutschen Anbieter Sprachenlernen24. Einige Plattformen stellen über Online-Portale kostenlose Einführungskurse zur Verfügung, die bei Interesse über die Anfängerkenntnisse hinaus kostenpflichtig abonniert werden können.
Regelmäßiges Üben ist beim Arabischen zu empfehlen, damit du wirklich Fortschritte machst. Frage einen deiner Freunde, ob er mit dir zusammen lernen will. Dann motiviert ihr euch gegenseitig und bleibt am Ball. Schreibe dir außerdem eine To-Do-Liste, die du nach und nach abarbeitest. Dann vergisst du keine deiner Lerneinheiten.
Arabisch lernen mit einer App
Eine Lern-App auf deinem Smartphone oder Tablet bietet zahlreiche Möglichkeiten arabische Sprachkenntnisse zu verbessern. Viele Angebote sind kostenlos und eignen sich perfekt, wenn du Geld sparen musst.
Auf deinem Smartphone hast du die App immer dabei und bist beim Lernen sehr flexibel. Du übst also immer dann, wenn du Zeit und Lust hast.
Zur Erweiterung des Sprachschatzes eignen sich Vokabeltrainer-Apps besonders gut. In kleinen Einheiten lernst du damit unterwegs. Je nachdem für welche App du dich entscheidest, gibt es sogar eine Funktion, die deine Aussprache an Hand einer Aufzeichnung deiner Stimme korrigiert.
Aktiviere die Benachrichtigungs-Funktion der App als Erinnerung an deine nächste Übungseinheit. Ansonsten vergisst du vielleicht deine Aufgaben zu erledigen. Du brauchst in jedem Fall Ausdauer und Selbstdisziplin, um mit dieser Lernmethode Erfolg zu haben. Plane jeden Tag fünf bis zehn Minuten zum Üben ein. Hier geht es zum Testbericht der Sprachlern-App Babbel.
Arabisch kostenlos lernen
Für Anfänger gibt es im Internet zahlreiche kostenlose Angebote, mit denen du dir Grundkenntnisse der Sprache aneignen kannst. Darüber hinaus lohnt es sich Kontakt zu arabischen Muttersprachlern zu suchen, die dir im direkten Austausch beim Lernen helfen.
Frage dazu an einer Sprach- und Hochschule oder bei Integrationskurs-Veranstaltern in der Nähe nach einem Tandempartner, der selbst Deutsch lernen will. Mit ihm triffst du dich regelmäßig zu Unternehmungen und ihr unterhaltet euch dabei abwechselnd auf Deutsch und auf Arabisch. So lernt ihr beide ständig Neues und helft euch gegenseitig.
Alternativ kannst du dich auch auf Videoportalen nach entsprechenden Einführungsvideos umschauen. Viele Kurse gibt es gratis. Bist du schon fortgeschritten, ist das Angebot nicht mehr so groß. Dann musst du mit großer Wahrscheinlichkeit Geld investieren, wenn du Neues lernen willst.
Typische Anfängerfehler beim Arabisch lernen
Arabisch zu lernen ist keine leichte Aufgabe. Du musst nämlich nicht nur Vokabel und Grammatik verstehen, sondern dir auch eine vollkommen fremde Schrift aneignen. gerade am Anfang passieren da beim Lernen immer wieder Fehler.
Das ist völlig normal und gar nicht schlimm. Lass dir davon in keinem Fall den Mut nehmen und bleibe mit Spaß bei der Sache.
Genau wie bei allen anderen Sprachen musst du zunächst mal einige Vokabeln kennen und die Grammatik beherrschen, bevor du dich unterhalten kannst.
Darüber hinaus gibt es ein paar typische Fehler, die Anfänger beim Arabisch lernen immer wieder machen. Achte darauf diese zu umgehen, dann fällt dir das Lernen gleich viel leichter. Folgende Dinge solltest du beim Arabisch lernen vermeiden:
Den Buchstaben "r" immer gleich aussprechen
Anders als im Deutschen hat der Buchstabe "r" im Arabischen unterschiedliche Bedeutung, je nachdem wie er ausgesprochen wird. Es kommt darauf an, ob du den Laut eher im Gaumenbereich oder mit der Zunge bildest.
Gewöhne dir die richtige Aussprache gleich zu Beginn an, um möglichst alle Missverständnisse zu vermeiden.
Nur eine Pluralform verwenden
Anders als in den meisten anderen Sprachen gibt es im Arabischen verschiedene Pluralformen. Dabei macht es einen Unterschied, ob du von drei bis zehn Dingen oder Personen sprichst oder von mehr als zehn. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Großteil der Substantive den Plural im inneren des Wortes bildet.
Das sind dann Lautveränderungen im Wortinneren. Am besten lernst du die passende Pluralform gleich mit den Vokabeln mit, dann kommt es nicht zu Verwirrungen.
Zu hohe Erwartungen haben
Arabisch ist eine äußerst komplexe Sprache, die nicht so einfach zu erlernen ist. Umso wichtiger ist es, dass du genug Zeit einplanst, um die Sprache zu lernen. Willst du dich wirklich unterhalten können, bringt es nichts, wenn du erst kurz vor deinem geplanten Aufenthalt in einem arabischsprachigen Land mit dem Lernen anfängst.
Dann bist du im Nachhinein nur enttäuscht. Wichtig ist, dass du dir selbst nicht zu viel Druck machst und die Sache entspannt angehst. Tipps für mehr Entspannung gibt es hier.