Saxophon lernen: 7 Tipps + 3 Empfehlungen zum Kauf
Das Saxophon ist ein vielseitiges Blasinstrument, mit dem du typischerweise in einer Blaskapelle mitspielst oder in großen und kleinen Bands bei Jazz- und Popmusik viel Spaß hast.
Wir geben Tipps für den Einstieg und verraten, worauf du beim Kauf des Instruments achten musst.
Wissenswertes über das Saxophon
Obwohl das Saxophon (auch: Saxofon) aus Messing gefertigt ist und anderen Blechblasinstrumenten wie der Trompete (Tipps zum Trompete lernen gibt es hier) sehr ähnlich sieht, zählt es zu den Holzblasinstrumenten.
Das liegt am Mundstück des Instruments. Es ist so aufgebaut wie die Mundstücke von Holzblasinstrumenten, zum Beispiel einer Klarinette. Im Mundstück befindet sich ein sogenanntes Rohrblatt.
Um einen Ton zu erzeugen bläst du das Rohrblatt an und bringst damit die Luft in Schwingung. Meistens besteht das Blatt aus Schilfrohr, also einem holzähnlichen Stoff.
Bekannt wurde das Saxophon durch die Jazzmusik. Es kommt aber auch häufig in Popbands oder Blaskapellen zum Einsatz. In der klassischen Musik und Orchestern ist es eher selten zu hören, obwohl es auch Werke für das Saxophon gibt.
Geschichte des Saxophons
Erfunden wurde das Saxophon 1840 von Adolphe Sax. Das Instrument ist nach seinem Erfinder benannt. Dieser hat sich bei der Entwicklung des Saxophons von der Oboe inspirieren lassen und das Klappensystem des Instruments übernommen.
Die Idee des Mundstücks stammt von der Klarinette. Adolphe Sax arbeitete in der Instrumentenwerkstatt seines Vaters und beschäftigte sich aus diesem Grund viel mit Klarinetten.
Aus dem Wunsch heraus ein Instrument zu kreieren, das klanglich zwischen Holz- und Blechblasinstrument angesiedelt ist, entstand das Saxophon.
Saxophon: Diese Arten gibt es
Saxophon ist nicht gleich Saxophon. Es gibt unterschiedliche Arten, die sich in ihren Klangkörpern unterscheiden. Je nachdem, welches Saxophon du spielst, kannst du damit verschieden hohe Töne erzeugen.
Je länger und weiter nach oben gebogen ein Saxophon ist, desto tiefer klingt es. Ist der Klangkörper kürzer und nicht so stark oder gar nicht gebogen, erzeugst du damit höhere Töne.
Einige Saxophone sind in anderen Tonlagen gestimmt als andere. Folgende typische Saxophon-Arten gibt es:
- Sopran-Saxophon (ohne Krümmung, auf B gestimmt, nicht für Anfänger geeignet, da es einen sehr starken Luftdruck zum Anblasen braucht)
- Alt-Saxophon (auf Es gestimmt, bei Anfängern und Profis beliebt)
- Tenor-Saxophon (auf B gestimmt, auf Grund des Gewichts eher für Erwachsene geeignet)
- Bariton-Saxophon (auf Es gestimmt, für spielerfahrene Musiker geeignet)
- Bass-Saxophon (auf B gestimmt, für spielerfahrene Musiker geeignet)
Aufbau des Saxophons
Das Saxophon besteht aus vier Teilen, dem Rohrblatt, dem Mundstück, dem S-Bogen und dem Korpus oder Instrumentenkörper. Wie hoch oder tief ein Saxophon klingt, hängt von der Größe des Klangkörpers ab. Je größer er ist, desto tiefer sind die Töne, die du damit erzeugst.
Tipps zum Saxophon lernen
Das Erlernen eines jeden Instruments erfordert Motivation und ein gutes Zeitmanagement. Für das Saxophon musst du gerade am Anfang viel Zeit investieren, denn es dauert eine Weile bis du den richtigen Ansatz draufhast.
Mit genug Geduld und Durchhaltevermögen spielst du aber schon nach kurzer Zeit erste Musikstücke. Tipps zum effektiven Lernen findest du hier.
Wie schnell du Erfolg hast, hängt auch davon ab, ob du schon Vorerfahrung mitbringst.
Wenn du noch nie ein Instrument in der Hand hattest und keine Noten lesen kannst, brauchst du in jedem Fall länger als jemand mit Vorerfahrung. Das liegt daran, dass erfahrene Musiker Grundkenntnisse und Automatismen in Bezug auf das Musizieren mitbringen.
Insbesondere dann, wenn du schon ein anderes Blasinstrument spielst, fällt dir die Umstellung wahrscheinlich eher leicht.
Tipps zum Querflöte lernen gibt es hier. Dann bist du schon geübt in der Atmung und in der Fingerfertigkeit, was für das Saxophon spielen wichtig ist. Generell ist es ratsam Unterricht bei einem Saxophon-Lehrer zu nehmen. Wir geben dir hier aber ein paar Tipps für den Start, wenn du erst einmal selber üben möchtest.
Ansatz üben
Damit du Töne aus deinem Saxophon herausbringst, musst du das Mundstück richtig mit deinem Mund umschließen und die passende Haltung einnehmen. Das ist manchmal gar nicht so einfach.
Damit es dir besser gelingt, kannst du dich an folgenden Punkten orientieren:
- Halte dein Kinn flach.
- Platziere das Rohrblatt auf deiner Unterlippe.
- Mit den oberen Zähnen beißt du sanft in das Mundstück. Achte darauf, dass deine Zähne knapp oberhalb der Hälfte des Mundstücks aufliegen.
- Deine Oberlippe klappst du nach unten und umschließt die Seiten des Mundstücks mit deinen Mundwinkeln.
Hast du diese Position eingenommen, versuchst du einen Ton zu produzieren. Atme dazu ein und blase danach kräftig in das Mundstück. Vielleicht klappt das noch nicht auf Anhieb, aber nach mehreren Versuchen hast du mit Sicherheit den Dreh raus. Du kannst zu Beginn auch nur mit dem Mundstück üben, also ganz ohne Instrument.
Brauchst du Hilfe, lässt du dich am besten von einem erfahrenen Musiker beraten. Vielleicht spielt auch einer deiner Freunde Saxophon.
Richtig Einatmen
Die Atmung ist sehr wichtig für das erfolgreiche Saxophon-Spiel. Als Anfänger bist du dir darüber wahrscheinlich gar nicht so im Klaren. Du kannst nur so lange spielen, wie dir Luft zur Verfügung steht. Diese musst du vorher einatmen. Die richtige Atmung ist die Grundlage für die Tonproduktion.
Achte darauf, möglichst tief in den Bauch hinein und wieder hinaus zu atmen. Dann produzierst du schöne Töne. Zudem sollte die Atmung natürlich sein, denn sie begleitet dein gesamtes Spiel und du musst dich dabei wohlfühlen.
Mit der Zeit wird auch die Atmung zu einem Automatismus.
Haltung lernen
Deine Handhaltung ist für das Spiel entscheidend. Mit deiner rechten Hand bedienst du die Klappen am unteren Ende des Instruments und hältst das Saxophon gleichzeitig fest. Mit der linken Hand drückst du die oberen Klappen.
Dein linker Daumen liegt dabei auf einer speziellen Daumenplatte und gibt dem Saxophon Halt.
Tonleitern üben
Bei den ersten Spielversuchen drückst du am besten gar keine Tasten oder Klappen, sondern versuchst erst einmal einen geraden Ton zu spielen. Klingt der Ton schief, passt du deine Mundhaltung an.
Hast du den ersten Ton erfolgreich gemeistert, orientierst du dich für alle weiteren Töne an speziellen Grifftabellen. Diese zeigen dir, welche Klappe du für welchen Ton herunterdrücken musst.
Hast du dich mit einer Grifftabelle vertraut gemacht, beginnst du Tonleitern zu üben. Das ist vielleicht auf Dauer etwas langweilig, aber eine wichtige Übung.
Dabei lernst du dein Instrument besser kennen und verinnerlichst die Grundlagen. Spielst du regelmäßig Tonleitern, fällt es dir viel leichter, ein neues Stück zu lernen.
Regelmäßig üben
Üben ist das A und O beim Erlernen eines jeden Instruments. Das musst du dir vorher klarmachen, sonst bist du schnell enttäuscht. Fortschritte machst du nur, wenn du regelmäßig spielst. Am Anfang sind zwischen fünfzehn und dreißig Minuten pro Tag optimal. Länger sollten deine Übeeinheiten nicht sein, denn dein Mund muss sich erst an die neue Aufgabe gewöhnen.
Diese Zeit reicht vollkommen aus, um dich schnell zu verbessern und Spielprozesse zu automatisieren. Zu Beginn brauchst du wahrscheinlich ganz schön lange, um Noten zu lesen und die entsprechenden Klappen zu drücken.
Doch schon nach kurzer Zeit hast du die einzelnen Aspekte verinnerlicht und denkst gar nicht mehr groß darüber nach. Weißt du einmal, welche Note welcher Klappe entspricht, macht das Spielen großen Spaß. Wichtig ist, dass du beim Üben immer viel Geduld hast und dich von Fehlern nicht entmutigen lässt.
Noten lesen lernen
Noten sind eine wichtige Grundlage für dein Spiel. Spielst du Klavier, Geige oder ein anderes Instrument oder hast in der Schule gelernt, wie Noten zu lesen sind, ist das ein klarer Vorteil.
Weißt du einmal wie das funktioniert, kannst du damit viele unterschiedliche Stücke einüben und in Bands mitspielen.
Alles, was du dann brauchst, um ein neues Stück zu lernen, sind die Noten und Zeit zu üben.
Das Notenlesen fällt dir zu Beginn mit Sicherheit schwer. Aber genau wie das Spielen, wird auch das Notenlesen mit genug Übung zu einem Automatismus. Nach kürzester Zeit hast du es verinnerlicht und denkst beim Spielen nicht weiter darüber nach.
Die Besonderheit am Saxophon ist, dass es sich um ein transponierendes Instrument handelt. Du kannst also nicht einfach aus Klavier- oder Geigennoten spielen. Greifst du zum Beispiel auf einem Altsaxophon ein a, erklingt ein c.
Das liegt am Tonumfang, den ein Saxophon abdeckt. Kaufst du dir Saxophon-Noten, musst du also genau darauf achten, wie sie notiert sind. Insbesondere dann, wenn du mit anderen zusammenspielen möchtest.
Nicht zu hohe Ansprüche haben
Fängst du gerade erst an, Saxophon zu spielen, darfst du nicht erwarten, dass dir von Anfang an alles gelingt. Vielleicht bekommst du an einem Tag noch nicht einmal einen geraden Ton heraus. Lass dich davon nicht verunsichern, sondern versuche es am nächsten Tag sofort noch einmal.
Mit der Zeit gewöhnen sich deine Muskeln daran und du verinnerlichst die Abläufe. Genauso wichtig wie das Üben sind übrigens regelmäßige Pausen. Hältst du dich nicht daran, beanspruchst du deine Lippen zu stark.
Saxophon kaufen
Zum Spielen des Saxophons brauchst du natürlich ein Instrument. Bist du über die anfänglichen Schwierigkeiten hinweg und fest entschlossen, lange Saxophon zu spielen, kannst du darüber nachdenken, dir ein Instrument zu kaufen.
Dabei gibt es einiges zu beachten. Am besten probierst du verschiedene Instrumente aus, bevor du dich für eins entscheidest.
Dann überzeugst du dich von der Klangqualität und prüfst, wie sich das Instrument in deiner Hand anfühlt.
Vor einem Kauf im Internet, solltest du sichergehen, dass du das Instrument zurückgeben kannst. In einem solchen Fall bestellst du nämlich gleich mehrere Saxophone zum Ausprobieren. Im Folgenden erklären wir, worauf du beim Kauf sonst noch achten musst.
Entscheide dich für eine Saxophon-Art
Es gibt verschiedene Arten des Instruments, die ganz unterschiedlich klingen. Als Anfänger solltest du dich für ein Alt- oder ein Tenor-Saxophon entscheiden. Bei diesen Modellen ist die Klangproduktion deutlich einfacher als bei höheren oder tieferen Instrumenten.
Hast du genug Erfahrung gesammelt und möchtest ein anderes Instrument ausprobieren, kannst du das später immer noch tun. Tiefere Instrumente sind übrigens auch deutlich teurer, da sie größer sind.
Wähle ein Mundstück aus
Mundstücke gibt es aus Metall, Kunststoff und Kautschuk. Da das Mundstück für die Tonproduktion sehr wichtig ist, musst du darauf achten, dass es gut in deinem Mund liegt und du dich beim Spielen wohlfühlst. Probiere verschiedene Modelle aus, bevor du dich entscheidest.
Wähle einen S-Bogen aus
Der S-Bogen verbindet das Mundstück mit dem Klangkörper deines Instruments. Entscheide dich nicht blindlings für einen günstigen S-Bogen, denn er trägt zum Klang des Instruments bei. Hochwertige S-Bögen sind aus Silber gefertigt, es gibt aber auch günstigere Varianten.
Den S-Bogen kannst du im Nachhinein noch auswechseln, wenn du mit dem Klang unzufrieden bist.
Saxophon lernen als Erwachsener
Lass dich nicht von deinem Alter davon abhalten, Saxophon zu lernen. Solange du motiviert bist, ist es immer eine gute Idee damit zu beginnen. Womöglich brauchst du etwas länger, um dich an die Eigenheiten des Instruments zu gewöhnen.
Übst du täglich, kannst du aber schon bald erste Lieder spielen. Wichtig ist, dass du dein Ziel immer vor Augen behältst und ein gutes Zeitmanagement hast. Idealerweise planst du deine Übeeinheiten fest in deine tägliche Routine ein.
Möchtest du Unterricht nehmen, solltest du vorab mit dem Lehrer besprechen, ob er regelmäßig mit Erwachsenen arbeitet.
Saxophon lernen an Musikschulen oder im Privatunterricht
Saxophon ist kein seltenes Instrument und wird an fast allen Musikschulen unterrichtet. Wenn du noch keine Musikerfahrung hast, ist es sinnvoll, Unterricht zu nehmen.
Ein Lehrer geht individuell auf deine Bedürfnisse ein und schafft potenzielle Fehler gleich aus dem Weg.
So besteht keine Gefahr, dass du dir beispielsweise einen falschen Ansatz angewöhnst und das Saxophon lernen macht großen Spaß.
Machst du zu Beginn viele Fehler, ist es oftmals schwierig, diese im Nachhinein zu korrigieren. Ein Lehrer beantwortet Fragen gezielt und gibt Tipps für neue Stücke.
Wenn du das möchtest, kannst du in einer Musikschule meistens auch Mitglied einer Band werden. Es gibt sogar spezielle Schulen, die sich auf Jazz- oder Popmusik spezialisiert haben.
Ist keine Musikschule in deiner Nähe, hast du auch die Möglichkeit, Privatunterricht zu nehmen. Entscheidest du dich für diese Variante, kommt ein Lehrer zu dir nach Hause.
Höre dich dazu auch an Musikhochschulen um. Musikstudenten bieten häufig günstig Unterricht an. Dabei wirst du professionell unterrichtet und sparst gleichzeitig Geld.
Online Saxophon lernen
Möchtest du das Saxophon spielen erst einmal selber ausprobieren, können Onlinevideos hilfreich sein. Sei dir aber bewusst darüber, dass du sehr viel Geduld und Selbstdisziplin brauchst. Lernvideos sind nicht individuell auf dich zugeschnitten, zeigen aber im Detail, wie du das Saxophon hältst, wie du den Ansatz übst und alle wichtigen Dinge, die du zu Beginn wissen solltest.
Viele Angebote sind kostenlos. Auch wenn du ein spezielles Lied einüben willst, kannst du nach Anleitungen suchen. Tipp: Suche auch nach englischen Videos. Oft ist das Angebot da noch größer.