Sozialpädagogik als Fernstudium
Die Sozialpädagogik beschäftigt sich in ihrem Grundwesen mit dem Verhalten von Menschen im gesellschaftlichen Kontext. Der Fokus liegt dabei auf dem erzieherischen Aspekt. Sozialpädagogen arbeiten daran, Konfliktsituationen in der Gesellschaft zu vermeiden und zu bewältigen.
Das betrifft vor allem Schichten und Gruppen, die benachteiligt sind. Sozialpädagogen versuchen, Vorurteile und Ungleichheiten gegenüber diesen Gruppen abzubauen.
Da nicht jeder Mensch fähig ist, am öffentlichen Leben teilzunehmen, leisten Sozialpädagogen Hilfestellungen, um diese Fähigkeit zu erlangen.
Die Sozialpädagogik setzt sich mit Erziehungsmethoden, Rollenbildern und der Interaktion von Gesellschaft, Individuum und Sozialstaat auseinander, mit dem Ziel, Lösungsansätze für soziale Probleme zu finden.
Das Fernstudium der Sozialpädagogik umfasst das Bildungswesen außerhalb der Schule sowie die Lehre der Erziehungswissenschaft.
Berufsfeld Sozialpädagogik
Sozialpädagogen sind in verschiedenen Arten von Organisationen tätig und arbeiten sehr eng mit Menschen zusammen. Die Arbeit kann in vielen verschiedenen Bereichen ausgeübt werden.
Früher wurden Sozialpädagogen meist in Kinder- und Jugendeinrichtungen eingesetzt. Heute erweitern sich die Berufsfelder ständig. Daher ist auch die Auswahl sehr groß.
Scheidung, Wohnungsverlust, sexueller Missbrauch, Drogenkonsum, Armut, Straffälligkeit – die Liste mit Dingen, die im Leben schiefgehen können, ist lang.
Sozialpädagogen unterstützen daher Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren in Krisensituationen, im Alltag und bei schwierigen Lebensverhältnissen. Das können Einzelpersonen, Familien oder Gruppe sein.
Absolventen der Sozialpädagogik arbeiten in Kinder- und Jugendheimen, in Kindergärten und an Schulen. Für Familien sind sie in Beratungsstellen aktiv, dabei kann es auch um Suchtproblematiken gehen. Menschen mit Behinderung werden von Sozialpädagogen in Pflegeheimen und Tagesstätten betreut.
Senioren erhalten in ambulanten sozialen Diensten, Pflegeberatungen und Altenheim Hilfe. Pädagogen sind auch in Sozial-, Jugend- sowie Gesundheitsämtern, bei der Resozialisierung und in Gefängnissen zu finden. In Deutschland gibt es immer mehr Selbsthilfegruppen. Auch hier unterstützen oder leiten Sozialpädagogen die Betroffenen an.
Zudem wird immer mehr Fachpersonal in der Flüchtlingsarbeit und in Obdachloseneinrichtungen benötigt.
Sozialpädagogen motivieren Menschen zur Eigeninitiative, unterstützen Betroffene im Alltag, beraten und führen Trainings durch. Dabei ist auch Organisationstalent gefragt: Manche Betroffenen benötigen nicht nur persönliche, sondern auch materielle und finanzielle Unterstützung.
Sozialpädagogen übernehmen Planungsaufgaben und vermitteln entsprechende Hilfen. Nicht selten begleiten sie ihre Klienten zu Ämtern.
Sozialpädagogik: Gehalt und Karriere
Es ist kein Geheimnis, das soziale Berufe schlechter bezahlt werden als Berufe im Wirtschaftssektor. Bei den Sozialpädagogen ist das nicht anders.
Immerhin werden sie in den meisten Fällen nach Tarif bezahlt und haben damit ein vergleichsweise auskömmliches monatliches Einkommen.
Je nachdem ob der Studienabsolvent einen Bachelor- oder Master-Abschluss hat und abhängig davon wieviel Praxiserfahrung er durch Praktika gesammelt hat, liegt das Brutto-Einstiegsgehalt bei etwa 2.000 Euro bis 3.000 Euro monatlich.
Die sozialpädagogischen Berufe sind sehr breit gefächert, so dass es kaum möglich ist, eine genaue Aussage über Gehalt und Aufstiegschancen zu treffen. Grundsätzlich ist es durchaus auch möglich, eine Karriere im Sozialwesen zu machen.
Beispielsweise setzen größere Unternehmen Sozialpädagogen in Beraterposten ein. Hier ist der Verdienst natürlich größer als bei einem Streetworker, der sich mit auffällig gewordenen Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt.
An Arbeitsplätzen mangelt es ohnehin nicht: Die Präsenz von Sozialpädagogen wird in Deutschland immer mehr gefordert und gefördert, so dass der Berufseinstieg ins Sozialwesen grundsätzlich recht unproblematisch ist (aber vielfach eben nur mäßig bezahlt).
In den meisten Fällen ist die Arbeit eine Mischung aus Organisation und Psychologie.
Kinder-, Jugend und Familienhilfe
Sozialpädagogen sollen die Lebensbedingungen und den Alltag von Kindern, Jugendlichen und Familien verbessern. Das betrifft Familien, die emotionale, soziale sowie ökonomische Probleme haben und bereits vom Jugendamt wegen Kindeswohlgefährdung überprüft werden.
Meist sind die Kinder misshandelt oder vernachlässigt worden, die Eltern wissen trotz knapper Einnahmen nicht mit dem Geld umzugehen und die Wohnung ist in einem schlechten Zustand.
Über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren gehen Sozialpädagogen in Familien, sprechen mit den Betroffenen und verschaffen sich einen Überblick der Situation.
Die Sozialpädagogen beraten dann zu Hilfsangeboten, leisten psychologischen Beistand und suchen nach Lösungen. Die Verantwortung wird den Betroffenen nicht entzogen, Stichwort hier ist "Hilfe zur Selbsthilfe". Sozialpädagogen vermitteln Hilfsangebote, also auch weitere Beratungs- und Betreuungsangebote.
Das beginnt mit der Hausaufgabenbetreuung oder der Organisation eines Termins bei einem Familientherapeuten. Für Jugendliche bieten Sozialpädagogen oft Anti-Gewalt-Trainings an, Erwachsene bekommen in Erziehungskursen Tipps.
In Extremfällen organisieren Sozialpädagogen eine Unterbringung im Heim oder übernehmen die Vormundschaft für Kinder und Jugendliche. Das Ziel ist es, dass das Familienleben nach dem Einsatz wieder in geregelten Bahnen verläuft.
Bei der Familienhilfe steht der erzieherische Teil im Vordergrund. Problematische Kinder und Jugendliche sowie überforderte Erwachsene erhalten Trainings und Tipps. Aber auch die Organisation darf nicht vergessen werden: Amtstermine, Beratungsangebote und die Vormundschaft.
Manche Betroffene sind nicht fähig, ihr eigenes Leben zu organisieren, deswegen leisten Sozialpädagogen hier Hilfestellung. In der Woche ist der Sozialpädagoge bis zu 20 Stunden in der jeweiligen Familie.
Eingliederungs- und Ausstiegshilfe
In diesem Feld sind die Möglichkeiten der Sozialpädagogen sehr groß. Es darum, Randgruppen in der Gesellschaft wieder einzugliedern, beispielsweise nach Drogenkonsum oder durch Sprachkurse. Überschuldeten und süchtigen Menschen soll der Ausstieg ermöglicht werden.
Sozialpädagogen klären an Schulen, in Zentren und Problemvierteln über sexuell übertragbare Krankheiten und Verhütung auf. Dabei spielt Aids eine große Rolle. Im Mittelpunkt stehen hauptsächlich Prostituierte und Jugendliche.
Auch in der Drogen- und Suchthilfe sind Sozialpädagogen aktiv. Wie bei den Sexualkrankheiten klären sie über den Konsum der verschiedenen Drogen und die Folgen auf. Sozialpädagogen helfen Suchtkranken, den Ausstieg aus den Drogen zu finden und begleiten sie durch die Therapie.
Auch nach einem Entzug helfen Sozialpädagogen den ehemaligen Süchtigen, clean zu bleiben und zeigen ihnen Alternativen zu einem Leben mit Drogen auf. Oft gehen die Pädagogen mit ihren Klienten zu Vorstellungsgesprächen oder suchen eine geeignete Wohnung.
Sozialpädagogen haben auch mit Migranten und Analphabeten zu tun. Durch mangelnde Sprachkenntnisse fehlt dieser Personengruppe meist eine berufliche Qualifikation. Sozialpädagogen begleiten Migranten zu Sprachkursen und helfen ihnen im Alltag bei Behördengängen.
Analphabeten wird von Sozialpädagogen Lese- und Schreibekurse vermittelt. Im Anschluss planen die Pädagogen den Einstieg in den Beruf, vermitteln bei Vorstellungsgesprächen und leiten weitere berufliche Qualifizierungsmaßnahmen ein.
Auch Menschen, die in einer ausweglosen Situation stecken, erhalten Hilfe von Sozialpädagogen. Betroffene, die hohe Schulden haben, werden Auswege aus der Falle gezeigt und bekommen einen Finanzplaner an ihre Seite.
In Frauenhäusern helfen Sozialpädagogen Frauen, die dort Zuflucht vor Gewalt suchen. Nicht selten sind Kinder im Spiel. Für Senioren oder Menschen mit Behinderung sind Sozialpädagogen Betreuer in Heimen und Wohngruppen.
Im Altenheim ist das auch oft eine Beschäftigungstherapie, in der die Fähigkeiten der Senioren gefördert werden. Hier kommen auch psychologische Aspekte hinzu.
Offene Sozialarbeit
Der Begriff "Streetworker" zählt zu einem möglichen Beruf in diesem Feld. Streetworker sind, wie der Name es schon sagt, auf der Straße unterwegs und kümmern sich um Jugendliche, Obdachlose und Prostituierte.
Sie sind oft in zentralen Anlaufstellen, Notwohnungen und Notschlafstellen zu finden. Dort unterstützen Sozialpädagogen die Betroffenen, indem sie mit ihnen Gespräche über ihre aktuelle Situation führen.
Wie bei der Ausstiegs- und Eingliederungshilfe beraten sie, wie Obdachlose von der Straße wegkommen. Gerade in Großstädten gibt es immer mehr Obdachlose, vor allem junge Menschen.
Im nächsten Schritt gehen Sozialpädagogen mit ihren Klienten zu Behörden, um Wohnungs- oder Arbeitslosengeld zu beantragen. Danach stehen Arzttermine oder Vorstellungsgespräche an.
In diesem Feld können Sozialpädagogen zum Quartiersmanager aufsteigen: Hier geht es um das Zusammenleben von Menschen in einer Gemeinde oder einem Stadtteil. Gerade in Problemvierteln erarbeiten Manager Lösungen, wie Randgruppen integriert werden können.
Dazu gehört auch wieder, in die Familien zu gehen und ihnen Sprachkurse sowie weitere Unterstützung anzubieten.
Vor Gericht und im Vollzug
Wenn Menschen kriminell werden, landen sie oft vor Gericht und danach in Justizvollzugsanstalten. Menschen unter 21 Jahren zählen zu den Jugendlichen und Heranwachsenden. Für sie gibt es die Jugendgerichtshilfe.
Das ist eine weitere Tätigkeit für Sozialpädagogen. Hier sprechen sie mit den jungen Menschen über ihre Persönlichkeit, ihre Entwicklung und ihre Umwelt. So wollen die Pädagogen herausfinden, warum und wie die jungen Menschen straffällig geworden sind. Oft kann nach einem Gespräch eine Haftstrafe vermieden werden; die Betroffenen müssen dann Sozialstunden ableisten.
Sozialpädagogen beraten die Menschen, in welcher Einrichtung sie ihre Strafe abarbeiten können. Während des gesamten Verfahrens stehen die Pädagogen an der Seite der Betroffen und helfen ihnen bei Bedarf auch nach der Ableistung der Stunden.
Je nach Straftat ist es nicht immer möglich, Sozialstunden abzuleisten. Landen junge Menschen im Gefängnis, werden sie von Sozialpädagogen während des Vollzugs begleitet. Das können einfache Besuche mit intensiven Gesprächen in der Haftzeit sein,
Unterstützung bei Anträgen innerhalb der Justizvollzugsanstalt oder die Vorbereitung auf die Entlassung. Ist die Haftzeit beendet, leisten Sozialpädagogen auch Hilfestellung bei der Resozialisierung.
Bei Drogendelikten begleiten sie Betroffene durch die Therapie, unterstützen sie auf der Suche nach Wohnung sowie Arbeit und helfen, weiterhin straffrei zu bleiben.
Case Management
Case Management wird auch Fallmanagement genannt. Damit ist die Koordinierung von medizinischen und sozialen Dienstleistungen gemeint. Alle beteiligten Institutionen und Personen werden einbezogen, um dem Klienten schnell zu helfen.
Sozialpädagogen ermitteln, welche Hilfe Betroffene benötigen. Dabei geht es hauptsächlich um Einzelfälle. Ein Beispiel: Eine Person verliert ihren Job, die Beziehung scheitert und der Betroffene muss ausziehen. Der Sozialpädagoge überlegt, wobei die Person Hilfe braucht.
In diesem Fall kann das bei der Wohnungs- und Jobsuche sein sowie für den Übergang die Beantragung von Wohn- und Arbeitslosengeld. In der Familie kann eine Therapie sinnvoll sein, wenn auch Kinder im Spiel sind. Somit koordiniert der Sozialpädagoge die Schnittstellen und versucht, alle Prozesse schnell und effizient zu bearbeiten.
In einem größeren Zusammenhang gibt es das Systemmanagement, bei dem Sozialpädagogen innerhalb eines Zuständigkeitsbereichs das gesamte Versorgungssystem verbessern sollen. So arbeiten sie beispielsweise daran, bei der Hausaufgabenbetreuung in der Schule schnell jedem Kind einen Platz zu ermöglichen.
Erziehung und Bildung
Sozialpädagogen sind nicht nur Krisenmanager und arbeiten nicht ausschließlich in schwierigen Feldern. In Kindertagesstätten und Horten entwickeln sie beispielsweise didaktische Konzepte für die Früh- und Elementarpädagogik.
Dabei können die Pädagogen bis zur Leitung einer Einrichtung aufsteigen. An Schulen sind die Pädagogen oft für Konfliktlösungen zuständig.
Sie vermitteln bei Problemen und bieten Anti-Mobbing-Trainings an. Es geht aber auch darum, den Schülern den Lernalltag zu erleichtern.
Die Schüler erfahren neue auf sie abgestimmte Lernmethoden und die Pädagogen vermitteln weitere soziale Kompetenzen, um Konflikte zu vermeiden.
Sozialpädagogen arbeiten oft in Jugendzentren. Diese bieten Freizeiten an, auf denen die Pädagogen als Betreuer mitgehen. In den Jugendzentren gibt es für die Heranwachsenden verschiedene Freizeitmöglichkeiten.
Sie können dort Tanzkurse geben, Veranstaltungen organisieren oder Ansprechpartner bei Problemen sein. In den Zentren ist das Angebot meist von Bildung über Kultur bis hin zu Spaßangeboten breit gefächert. Je nach Funktion in der Schule oder im Zentrum ist hier Organisationstalent gefragt. Oft können die Sozialpädagogen hier viel gestalten und kreativ sein.
Sozialcontrolling und -management
Im Sozialcontrolling rückt der Kontakt mit Menschen und ihren Problemen in den Hintergrund. Hier geht es darum, Einrichtungen und Leistungsangebote auf die Aspekte der Qualität und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen.
Sozialpädagogen arbeiten dazu mit Wohlfahrtsverbänden und Aufsichtsbehörden zusammen. Weitere Aufgaben sind beispielsweise, Projekte zu entwickeln und sie zu realisieren.
Dafür treiben Sozialpädagogen auch Fördermittel aus Deutschland und der Europäischen Union sowie Spenden von Betrieben und Privatpersonen ein. Als Sozialcontroller ist daher ein großes Netzwerk unabdingbar.
Sozialpädagogen in diesem Feld übernehmen auch die Öffentlichkeitsarbeit ihres Projekts und knüpfen Kontakte, die wichtig sind. Das können Behörden, Schulen, Unternehmen oder Medien sein. Der Job als Sozialpädagoge hier ist von Kontrolle, Organisation und Management geprägt.
Wissenschaftliche Forschung und Lehre
Wer nach dem Fernstudium promovieren möchte, braucht mindestens einen Master. Wen die Forschung sehr interessiert, kann durch eine Promotion an solchen Projekten aktiv mitwirken.
Dazu kann es gehören, Studien zu erheben, Berichte zu verfassen sowie Vorlesungen und Seminare abzuhalten. Dieses Feld eignet sich für leidenschaftliche Forscher, da hier der Kontakt zu Menschen oft nur durch Seminare oder Studien gegeben ist.
Gehalt von Sozialpädagogik-Absolventen
Die Bundesagentur für Arbeit meldet grundsätzlich gute Jobchancen für Sozialpädagogen. Da es viele Berufsmöglichkeiten als Sozialpädagoge gibt, ist es schwer, einfestes Gehalt zu nennen. Generell verdienen Sozialpädagogen wie in den anderen sozialen Berufen eher schlechter.
Zudem hängt es vom Bundesland ab, wie hoch der Verdienst ist. In Bayern gibt es beispielsweise 1,4 Bewerber auf eine offene Stelle, in Berlin sind es 7,2.
Da Sozialpädagogen tendenziell immer mehr gebraucht werden, um Ungleichheiten abzubauen und Menschen wieder einzugliedern, wird es mit der Jobsuche nicht allzu schwer.
Jedoch ist es einfacher mit einem Masterals mit einem Bachelor. Die Bundesagentur für Arbeit beschreibt eine Bruttovergütung im öffentlichen Dienst von 2.800 bis 5.400 Euro monatlich. Im Beruf dominieren die Frauen, sie verdienen hier im Durchschnitt jedoch rund 13 Prozent weniger als Männer.
Ist Sozialpädagogik das richtige Studium für mich?
Generell sollten sich Interessenten dieses Studiengangs fragen, ob der Beruf des Sozialpädagogen der Richtige ist. Neben einer durchschnittlichen Bezahlung ist die psychische Belastung je nach Arbeitsumfeld meist hoch.
Sozialpädagogen sollten bereit sein, auch in schwierigen Situationen durchzuhalten. In der Arbeit mit Betroffenen passieren oft Rückschläge, es geht meist nur in kleinen Schritten voran.
Auch dann sollte ein Sozialpädagoge motiviert bleiben und seinen Klienten ermutigen. Gerade wenn es darum geht, Vormundschaften für Senioren oder Kinder zu übernehmen, gilt es, verantwortungsbewusst zu arbeiten und bei Anträgen an jeweilige Ämter sorgfältig und selbstständig zu agieren.
Im Job können oft Extremsituationen auftreten, mit denen Sozialpädagogen nicht rechnen. Gerade auf Dauer kann das sehr belastend sein, da einem Einzelfälle sehr nah gehen können.
Eine professionelle Distanz zu den Betroffenen und ihrem Schicksal ist daher unabdingbar. Auch wenn die Schichten lange und anstrengend sein können, ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Dazu gehört es auch, in Konfliktsituationen mit uneinsichtigen und charakterlich schwierigen Personen ruhig zu bleiben.
Kommunikation ist als Sozialpädagoge das A und O. Es gehört zum Arbeitsalltag, Beratungsgespräche mit Menschen zu führen und dabei schnell ihr Vertrauen zu gewinnen. Die Klienten müssen sich wohlfühlen und sich gerne unterstützen lassen.
Dazu gehören oft Menschen mit Migrationshintergrund, die Hilfe benötigen. Verständnis für eine andere Kultur ist unabdingbar. Haben die Klienten das Vertrauen zum Sozialpädagogen, werden sie auch Angebote und Lösungen annehmen, die sie zunächst nicht akzeptieren wollten.
Sozialpädagogen müssen selbstbestimmt auftreten und sich gegenüber Behörden sowie bei erzieherischen Maßnahmen mit Jugendlichen durchsetzen.
Als Sozialpädagoge gibt es einige charakterliche Voraussetzungen, die mitgebracht werden müssen. Eine genaue Beobachtungsgabe, Planungsfähigkeit und pädagogisches Geschick gehören auch dazu.
Wer gerne Menschen hilft, organisiert ist und auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf behält, für den ist das Studium das Richtige.
Wer gerne mit älteren Menschen zusammenarbeitet, für den kommt auch das Studium der Pflegepädagogik in Frage. Ein ähnliches Studium, das sich spezifischer mit sozial benachteiligten Menschen beschäftigt, ist das der Sozialen Arbeit.
Sozialpädagogik als Fernstudium oder als Präsenzstudium?
Bei den meisten Für- und Gegenargumenten bei der Frage nach einem Fernstudium handelt es sich um individuelle Betrachtungsweisen.
Nicht jedes vermeintliche Vor- oder Nachteil wird von jedem als solches empfunden.
Meistens wird das Fernstudium der Sozialpädagogik als dualer Studiengang angeboten, also berufsbegleitend.
Das heißt einerseits, dass der Student keinerlei Einkommenseinbußen hat, andererseits aber auch, dass er insgesamt mehr Wochenstunden mit lernen und arbeiten verbringt als jemand, der nur studiert oder nur arbeitet.
Es ist also ein hohes Maß an Disziplin und Organisation gefordert um Arbeit und Studium gleichermaßen gerecht zu werden.
Allerdings ergibt sich hieraus der Vorteil, dass ein Fernstudium zeitlich sehr flexibel und individuell planbar ist. Es gibt nur wenige Präsenztermine.
Wem es sehr schwer fällt abends nach Feierabend noch zu lernen, der kann versuchen am Wochenende alles zu erledigen. Oder wer aufgrund eines Termins an einem Abend nichts für das Studium tun kann, kann es an einem anderen Abend nachholen.
Einige Fernstudierende führen an, dass zu wenig Kontakt zu Mitstudenten entsteht und dadurch einige Lerninhalte und Sachverhalte nicht ausgiebig genug diskutiert werden können.
In diesem Fall gibt es für die Studenten einer Fernhochschule verschiedene Foren und Gruppenchats. Außerdem werden sie online und telefonisch von Tutoren unterstützt.
Fast alle Fernstudiengänge sind frei zugänglich, also ohne Numerus Clausus, und einige sogar ohne die Voraussetzung eines Abiturs.
Auf der anderen Seite fallen je nach Fernhochschule teilweise erhebliche Kosten an. Immerhin sind die Lernmaterialien in den bisweilen hohen Gebühren inklusive, bei einem Präsenzstudium an einer Universität oder Hochschule können dafür noch zusätzliche Kosten anfallen.
Durch das Studieren von zu Hause aus fallen außerdem keine Kosten für Anfahrten an, was bei einer vergleichenden Kalkulation der Kosten von Hochschule und Fernhochschule berücksichtigt werden sollte.
Eine weitere Entscheidungshilfe bietet unser Info-Artikel Berufsbegleitendes Studium: Präsenzstudium vs. Fernstudium.
Fernstudium Sozialpädagogik: Dauer, Aufbau, Inhalte
Für den Bachelorabschluss sind acht Semester angelegt, für den Masterabschluss weitere vier bis sechs. Die Regelstudienzeit beläuft sich also auf vier beziehungsweise sieben Jahre und umfasst einen Stundenaufwand von 25 Wochenstunden.
Wer berufsbegleitend studiert, kann unter Umständen länger für den oder die Abschlüsse benötigen.
Studierende an der Fernhochschule lernen 75 Prozent der Inhalte im Eigenstudium. Weitere 25 Prozent gelten als Präsenzstudium und finden an zehn Wochenenden jährlich am Standort der Hochschule statt.
Hier bekommen Fernstudierende die Möglichkeit geboten, sich direkt mit Mitstudenten auszutauschen und sehr praxisnah zu arbeiten. Inhaltlich ist das Studium an der Fernhochschule mit dem an einer Präsenz-Universität vergleichbar.
Einige Wahlmodule kann der Studierende selbst festlegen und sich somit schon während des Studiums spezialisieren. Folgende Pflichtmodule und Inhalte gehören zum Sozialpädagogik-Studium dazu:
Erziehungswissenschaft: Dieses Modul beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis von Bildung und Erziehung. Dabei geht es um Geschichte der pädagogischen Ideen und Wirklichkeiten.
Allgemeine Pädagogik: Bei der allgemeinen Pädagogik erlernen Studierende, pädagogische Sachverhalte und Probleme zu reflektieren. Aufgabenstellungen werden mit Blick auf einschlägige Theorien und Methoden bearbeitet.
Psychologie: Im Fach Psychologie werden zahlreiche Bereiche abgedeckt, darunter Handlungskontrolle, Denken, Emotionen, Wahrnehmung und Bewusstsein. Ebenfalls Thema sind spezifische Denkprozesse wie Wissenserwerb, Kategorisierung und logisches Schlussfolgern.
Heilpädagogik: Die Heilpädagogik, auch Sonderpädagogik befasst sich mit Menschen, die eine Beeinträchtigung haben. Durch das Modul sollen Studierende lernen, Menschen mit Behinderung zu verstehen und sie mit gezielten Maßnahmen zu unterstützen.
Didaktik: Didaktik wird als "Wissenschaft vom Lehren und Lernen" bezeichnet und beinhaltet formale Vorgaben des wissenschaftsgerechten Lehrens und Lernens. Das sind allgemeine Prinzipien und Regeln, die für das Unterrichten gelten.
Methodik: Studierende lernen in diesem Modul Wege zu Zielen lernen, die in der Pädagogik erreicht werden sollen.
Soziologie: In der Soziologie erlernen Studierende, wie die Struktur der Gesellschaft aufgebaut ist und wie sich deren Funktionsweise auf das Handeln von Menschen auswirkt.
Politik: Durch das Modul Politik sollen Studierende eine Vorstellung von der komplexen Wirklichkeit und den prägenden Elementen der Politik bekommen. Sie analysieren und beurteilen auch politische Sachverhalte.
Verwaltung, Management und Organisation: Die Studierenden lernen in diesem Modul verwaltungstechnische Grundlagen und wie sie sich sowie den Alltag ihrer Klienten optimal organisieren.
Sozialmedizin: In diesem Fach geht es um empirische Erkenntnisse über gestörtes Erleben und Verhalten und psychosoziale Dimensionen von Krankheit und Gesundheit.
Medien- und Kulturpädagogik: Studierende lernen hier, wie sich Medien und Kultur auf das Verhalten von verschiedenen Personengruppen auswirken.
Recht: Da Sozialpädagogen oft mit Ämtern zu tun haben, erfahren sie in diesem Modul die Rechte und Möglichkeiten ihrer Klienten.
Ethik: Im Ethik-Modul erlernen Studierende das System des Denkens und Handelns. Die Ethik ist ein Baustein der Philosophie und soll menschliche Normen und Werte für die allgemeine Moral vermitteln.
Bachelor
Der erste Teil des Fernstudium schließt mit dem Titel "Bachelor of Arts“"ab und legt den Grundbaustein für den "Master of Arts". Allerdings gibt es auch einige Berufe, die bereits nach erfolgreichem Bachelorstudium aufgenommen werden können.
Während des Bachelorstudium können sich die Studierenden durch ihre Wahlmodule bereits auf gewisse Themengebiete spezialisieren.
Master
Wer sein Fernstudium mit dem Abschluss"„Master of Arts" beenden will, spezialisiert sich in der Regel auf einen Teilbereich der Sozialpädagogik. Mit dem Master of Arts in Sozialpädagogik können alle Berufe im sozialen Bereich ausgeübt werden.
Hauptsächlich arbeiten Absolventen dieses Grades in Führungspositionen sozialer Organisationen.
Voraussetzungen
Wer sich für das Studium der Sozialpädagogik entscheidet, braucht keine besonderen formalen Voraussetzungen. An manchen Hochschulen ist kein Abitur von Nöten. Jedoch sollten Studierende der Sozialpädagogik über gewisse soziale Kompetenzen verfügen.
Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, positives Auftreten und eine stabile Psyche sind unabdingbar.
Fernstudium Sozialpädagogik: Kosten
Die Kosten des Fernstudiums können je nach Fernhochschule stark variieren. Für den Studiengang mit dem Abschluss Bachelor of Arts fallen durchschnittliche Kosten in Höhe von 3.000 Euro bis 12.000 Euro an.
Die Kosten des Masterstudiengangs belaufen sich auf etwa 6.000 Euro bis 15.000 Euro. Bei jeder Fernhochschule können kostenlose Studienbücher angefordert werden, die auch detailliert über die Kosten informieren.
Weitere Informationen, wie die Kosten für das Fernstudium kalkuliert oder von der Steuer abgesetzt werden können, gibt es in unseren entsprechenden Info-Artikeln.
Hochschule | Abschluss | Qualität | Zertifizierter Studiengang | Studienführer |
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Apollon Hochschule | Bachelor / Master | Gratis Infomaterial | ||
IU | Bachelor / Master | Gratis Infomaterial | ||
ILS | Zertifikat | Gratis Infomaterial | ||
SGD | Zertifikat | Gratis Infomaterial |