BWL als Fernstudium
Eine zündende Idee, richtig viel Enthusiasmus … aber leider keine Ahnung von Zahlen. Nicht wenige tolle Dinge haben wir nie kennen lernen können, weil angehenden Unternehmern das betriebswirtschaftliche Know-how ab- und die Rechnung am Ende nicht aufging.
Einigen Personen wird erst spät bewusst, dass Mathe im Leben nicht in gleichem Maße unpraktisch ist, wie das Fach in der Schule vielleicht langweilig war. In diesem Moment mag man eher ein Fernstudium statt ein reguläres Studium in Erwägung ziehen, um sich entsprechende Kenntnisse anzueignen.
Denn das ist auch neben dem Beruf, den man zum Zeitpunkt der späten Erkenntnis schon ergriffen hat, noch zu schaffen. Ein weiterer grundsätzlicher Vorteil ist, dass man sich nicht in überlaufenen Hörsälen drängen muss.
Berufsfeld Betriebswirtschaft
Ausgebildete Betriebswirte übernehmen verantwortungsvolle kaufmännische Aufgaben. Außerdem ist es ihnen möglich, nach einer Weiterbildung für Tätigkeiten im mittleren und oberen Management zu koordinieren, zu konzeptionieren und in Unternehmen eng mit Abteilungsleitern und Geschäftsführern zusammenzuarbeiten.
In vielen Bereichen eines Unternehmens werden Betriebswirte gebraucht, wie etwa im Rechnungswesen, im Marketing, im Personalwesen, im Vertrieb, in der Logistik oder der Produktion. Auch die Branchen, in denen Betriebswirte Fuß fassen reichen vom Finanz- und Versicherungswesen über Tourismus, Gesundheitswesen, Logistik bis hin zu Automobilbranche, Eventbranche und Marktforschung.
Auch die unabhängige Beratung anderer Unternehmen kann die Aufgabe betriebswirtschaftlich ausgebildeter Fachkräfte sein.
Fernstudium BWL: Gehalt und Karriere
Mit der Qualifikation zum Betriebswirt besteht die Möglichkeit, in führende Positionen aufsteigen zu können. Daher ist die Aussicht auf ein hohes Gehalt wahrscheinlich. Allerdings hängt die Höhe des Lohns auch von Faktoren wie weiteren Qualifikationen, der Größe des Unternehmens, dem Bundesland, der Position und der Branche ab.
Daher kann beispielsweise das monatliche Einstiegsgehalt im Tourismusmanagement bei 2.000 Euro brutto monatlich liegen, während ein Versicherungsbetriebswirt im Innendienst bereits 4.000 Euro zu Beginn seines Jobs erhält. Mit Berufserfahrung beginnt die Spanne bei 2.700 Euro und kann bis zu 8.000 Euro pro Monat rangieren, in Ausnahmefällen bis hin zu 12.500 Euro.
Nach zehn Jahren Berufserfahrung kann das Bruttojahresgehalt das Doppelte einer in anderen Fachbereichen entsprechend qualifizierten Arbeitskraft betragen.
Im Controlling, Consulting oder als Revisionist ist es wahrscheinlich, die höchsten Gehälter zu erhalten. Branchen, die bekanntermaßen höhere Gehälter auszahlen sind die Automobilbranche, die Chemie, Banken und Finanzdienstleister sowie die IT-Branche.
Dass man jedoch von vornherein in ein großes Unternehmen einsteigen kann, sollte man nicht als gesetzt sehen. Das Gros an Arbeitsplätzen findet sich in mittelgroßen Unternehmen, und auch Stellen als Filialleiter im Einzelhandel werden mit Betriebswirten besetzt.
Zu Beginn der Karriere sollte man nicht erwarten, in eine Führungsposition zu gelangen. Meist übernimmt man als Betriebswirt beim Einstieg die Aufgaben eines überqualifizierten Verwaltungsangestellten.
Kennt man seine Stärken, ist es von den Einstiegsstellen aber auch wiederum möglich, sich auf beruflicher Ebene weiter zu qualifizieren und aufzusteigen.
BWL als Fernstudium: Vorteile und Nachteile
Einige mögen nun ernsthaft in Erwägung ziehen, BWL als Fernstudium zu beginnen. Folgende positiven und negativen Aspekte bringt eine solche Entscheidung mit sich und sollten im Vorhinein in Betracht gezogen werden.
Ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre bringt, so wie andere Fernstudiengänge auch, den Vorteil der zeitlichen Flexibilität mit sich. Das Pensum erarbeitet man sich selbstständig und teilt sich die Lernzeiten frei ein. Oftmals sind Fernstudiengänge vielfältig und medial gestaltet, sodass man einseitigem Frontalunterricht entgeht. Außerdem kann das Arbeiten von Zuhause aus auch Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung entlasten, für die ein häufiger Ortswechsel einen großen Aufwand bedeutet.
Viele Menschen und spätere Mitbewerber studieren BWL. Dadurch, dass man als Fernstudierender oft berufsbegleitend lernt, hat man sein Profil schon anhand der gleichzeitigen Praxiserfahrung geschärft. Am Arbeitsmarkt werden sie somit mehr geschätzt als Absolventen, die sich nur auf ihr Studium konzentriert haben.
Außerdem kann man die Wahl der Kurse durch die Praxiserfahrung schon gemäß der eigenen Interessen und Bedürfnisse gestalten. Auch das trägt dazu bei, spezifischer qualifiziert zu sein.
Bei potenziellen und aktuellen Arbeitgebern kann es zudem einen guten Eindruck machen, dass man sich neben der Arbeit eigenverantwortlich und diszipliniert für eine höhere Qualifikation engagiert hat.
Auf der anderen Seite ist für einen erfolgreichen Abschluss eines Fernstudium ein vergleichsweise hoher Grad an Selbstdisziplin nötig. Überdies muss – zumindest bei einem berufsbegleitenden Fernstudium – die Bereitschaft vorhanden sein, Freizeit oder Familienzeit für das Studium zu opfern.
Persönlicher Kontakt zu Dozenten und Kommilitonen ist außerdem nur vermittelt möglich. Das kann, je nach Lerntyp, entweder gut oder schlecht für das Voranschreiten des Studiums sein.
Dozenten an Fernunis sind jedoch bisweilen besser bei Fragen erreichbar als solche an Präsenz-Unis, weil sie viel mehr auf einen direkten Kontakt eingestellt sind.
Fernstudium BWL: Dauer, Aufbau, Inhalte
Fernstudiengänge der Betriebswirtschaft sind zeitlich sehr variabel. Der wichtigste Faktor, der die Dauer beeinflusst, ist der Studierende selbst. Er kann das Studium berufsbegleitend oder in Vollzeit absolvieren. Vorkenntnisse fachlicher oder beruflicher Natur können angerechnet werden, womit sich ebenfalls die Studiendauer verkürzen kann.
Welche Anerkennungsparameter es gibt, sollte man beim Anbieter seiner Wahl überprüfen. Andersherum ist es zumindest bei einigen Anbietern möglich, das Studiun ohne Aufpreis um mehrere Monate zu verlängern.
Die Durchführung des Fernstudiums sieht die Bearbeitung von zugesandten Lehrunterlagen vor. Außerdem runden die Anbieter von Fernstudiengängen mit Online-Tests, Live-Vorlesungen, Webinaren und aufgezeichneten Tutorien das Lehrmaterial ab.
Die Klausuren werden in Räumlichkeiten innerhalb bestimmter Großstädte angeboten, den Präsenzstandorten der Fernunis. Einige Anbieter ermöglichen auch Online-Klausuren mit Live-Aufsicht.
Bei der Wahl eines Fernstudiengangs ist auch darauf zu achten, dass der Titel Bachelor of Arts oder Bachelor of Science in der Bezeichnung des Studiengangs auftaucht. Denn die Bezeichnung "Betriebswirt" ist nicht geschützt, und bei einem solch beliebten Fach gilt es, sich aus der Masse herauszuheben, auch über allgemein anerkannte Titelzusätze.
Generell werden die Studiengänge in Module, also Themengebiete, eingeteilt. Als Leistungsnachweis für den Abschluss von Modulen werden Credit Points gemäß dem European Credit Transfer System (ECTS) vergeben.
Bachelor
Betriebswirtschaft oder Betriebswirtschaftslehre wird als Bachelor of Science oder Bachelor of Arts an sehr vielen Fern-Unis angeboten. Zwischen sechs, acht und zwölf Semestern kann ein solcher Studiengang dauern.
Aufgebaut sind die Bachelor-Studiengänge unterschiedlich. Eine Option ist ein dreistufiges Modell, bei dem man sich sogar die Vorstufen der Etappen zum Bachelor zertifizieren lassen kann. Dies kann zum Beispiel im Bewerbungsprozess praktisch sein, weil man die Zertifikate direkt mitschicken kann.
Andere Fern-Unis setzen auf eine Grundlagenausbildung mit einem Überblick über alle betriebswirtschaftlichen Teilaspekte wie Finanzierung, Einkauf und Personalmanagement in Kombination mit der Vertiefung in einem spezifischen Bereich des Fachs. Diese können etwa Marketing, Logistik oder Controlling sein.
Neben den fachlichen Kursen zu Makroökonomik, Wirtschaftsmathematik und Bilanzierung werden auch fächerübergreifende Kompetenzen wie wissenschaftliches Arbeiten oder angrenzende Fächer wie Recht vermittelt. Hinzu kommen Spezialisierungen, die frei gewählt werden können, wie E-Commerce, Fremdsprachen und andere.
Master
Die Dauer der verschiedenen angebotenen Masterstudiengänge in BWL rangiert zwischen drei und sechs Semestern. Der Aufbau kann beispielsweise so aussehen, dass man in den ersten zwei Semestern des Masterstudiengangs wichtige Fundamente allgemeiner Wirtschaftsdisziplinen vertieft, Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und Managementsysteme im zweiten Semester kennenlernt.
Im dritten Semester wird ein Projekt praxisnah bearbeitet, während das vierte dem Verfassen der Masterarbeit vorbehalten ist. Einige Masterstudiengänge bieten das Themengebiet Advanced Management Administration an.
Es soll Studierende darauf vorbereiten, die Leitung eines Unternehmens zu übernehmen. Als Vorbereitung auf den Berufsalltag kann auch das Erstellen eines eigenen Businessplans und dessen Präsentation nützlich sein, wie es in einigen Lehrplänen zu finden ist.
Die Augen offen halten sollte man auch nach Studiengängen, die Auslandsaufenthalte anbieten. Das sichere Erlernen einer Fremdsprache gerade im professionellen Kontext kann die Jobchancen in der Betriebswirtschaftslehre erhöhen.
Fernstudium BWL: Kosten
Die Kosten sind von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich. Für ein komplettes Bachelor-Studium beginnen die Kosten um die 6.000 Euro, teilweise muss auch bis zu 20.000 Euro investiert werden. Für den Master sind 8.000 Euro bis 14.000 Euro Studiengebühren einzuplanen.
Wer die Kosten des Fernstudiums scheut, sollte sich vor Augen halten, dass es bestimmt auf lange Sicht eine lohnende Investition ist. Und vielleicht fungiert der finanzielle Faktor auch als gute Motivation, um das Studium nicht unnötig in die Länge zu ziehen.
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