Ausbildung zum Vertriebsingenieur
Das Vertriebsingenieurwesen gehört bisher zu den unbekannteren Zweigen der Ingenieurswissenschaften. Dabei handelt es sich um eine wachsende Berufssparte mit hoher Nachfrage.
Im Folgenden erfährst du deshalb alles Wissenswerte rund um die Ausbildung zum Vertriebsingenieur, vom Tätigkeitsprofil über Gehalt und Karriereoptionen bis hin zu den besten Ausbildungsmöglichkeiten.
Berufsfeld Vertriebsingenieur
Ein Vertriebsingenieur, auf Englisch auch Sales Engineer genannt, ist für die Vermarktung von Spitzentechnologie verantwortlich.
Das sind komplexe Technologien mit hohem Qualitätsanspruch, die dem neuesten Stand der Entwicklung entsprechen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, benötigt der Vertriebsingenieur grundlegende Kenntnisse im technischen Bereich.
Hierin besteht der Bezug zu den "klassischen" Ingenieurswissenschaften.
Interdisziplinäre Kompetenzen
Über technische Kenntnisse hinaus muss ein Vertriebsingenieur auch über wirtschaftliche, psychologische und juristische Kompetenzen verfügen.
Aufgrund des engen Kundenkontakts sind für das Berufsfeld des Vertriebsingenieurs zudem ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten erforderlich. Denn der Vertriebsingenieur bedient ein äußerst komplexes Tätigkeitsfeld.
Komplexes Tätigkeitsfeld
Ein Vertriebsingenieur benötigt ein genaues Verständnis hochkomplexer Technologien in unterschiedlichsten Bereichen und die kommunikativen Fähigkeiten, um diese verständlich an potentielle Unternehmenskunden zu vermitteln.
Nur dann kann er bedarfsorientierte Kundenangebote erstellen und Lösungsmöglichkeiten für technische Probleme anbieten. Somit bildet er für das Unternehmen eine entscheidende Schnittstelle zwischen Produktion und Industriekundschaft.
Aufgaben eines Vertriebsingenieurs
Ein Vertriebsingenieur arbeitet nach dem erstmals von Manfred Bruhn aufgestellten Konzept der "Integrierten Kundenorientierung".
Prinzip der Integrierten Kundenorientierung
Das Prinzip der Integrierten Kundenorientierung beschreibt die umfassende Ausrichtung eines Unternehmens auf wandelbare Kundenbedürfnisse.
Unternehmenskultur, -strategie, -prozesse und -strukturen sind also vollständig am Kunden orientiert und ermöglichen es, flexibel auf eine Änderung von Kundenwünschen zu reagieren.
Kernaufgaben eines Vertriebsingenieurs
Das Wirtschaftskonzept der "Integrierten Kundenorientierung" bildet die Grundlage für das Berufsbild des Vertriebsingenieurs.
Dementsprechend fallen seine Tätigkeiten aus. Diese können sich natürlich abhängig von Unternehmensgröße, Produktart und Branche unterscheiden. Kernaufgaben des Vertriebsingenieurwesens sind jedoch folgende:
- Vertrieb komplexer technischer Dienstleistungen und Produkte
- Planung und Konzeptionierung der Vertriebsstrategie
- Produktmanagement
- Entwicklung und Durchführung von Marketingmaßnahmen
- Marktbearbeitung, Markt- und Wettbewerbsanalyse
- Angebotserstellung und -abwicklung
- Auftragsannahme und -abwicklung
- Kundenbetreuung und -beratung
- Presales
- After-Sales-Management
- Customer-Relationship-Management
- Vertriebscontrolling
- Kundenakquise
- Mitarbeit bei der Produktplanung und -entwicklung
Ausbildung zum Vertriebsingenieur: Gehalt
Das Gehalt eines Vertriebsingenieurs setzt sich aus einem festen monatlichen Gehalt und einer zusätzlichen Erfolgsprovision zusammen.
Dabei ist die Höhe des Gehalts abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu gehören Alter und Erfahrung des Vertriebsingenieurs, Höhe der Provision, Art und Größe des Unternehmens, für das er arbeitet und der Produkte, die er vertreibt. Im Durchschnitt liegt der Verdienst zwischen 4.000 und 7.000 Euro Bruttogehalt pro Monat plus Provision.
So verdienten laut einer Befragung der Website Ingenieure.de Projekt- und Fachingenieure wie der Vertriebsingenieur 2017 im Durchschnitt circa 65.000 Euro brutto im Jahr.
Einstiegsgehalt
Wie bereits erwähnt, ist die Höhe des Gehalts bei Vertriebsingenieuren unter anderem von den Faktoren Alter, Berufserfahrung, Unternehmensart und -größe abhängig. Nichtsdestotrotz liegt das Einstiegsgehalt bei circa 3.500 Euro brutto.
Je höher die Qualifikation des Einsteigers, desto höher das Anfangsgehalt. Bei großen Unternehmen und Marktführern sind sogar Einstiegsgehälter bis zu 4.200 Euro brutto möglich. Während die Provision bei Einsteigern eher eine untergeordnete Rolle spielt, erhält sie im Laufe des Berufslebens immer größere Bedeutung.
Gehaltsentwicklung
Das Gehalt eines Vertriebsingenieurs wächst mit seiner Erfahrung. Das hängt vor allem mit zwei Faktoren zusammen: Im Laufe seines Berufslebens baut sich ein Vertriebsingenieur einen Kundenstamm auf, auf den er immer wieder zugreifen kann.
Dadurch vergrößert sich auch die Vertriebsquote des Ingenieurs, sodass er mehr Provision erhält.
Mit wachsendem beruflichen Erfolg steigt der Vertriebsingenieur aber auch innerhalb des Unternehmens immer weiter auf, sodass sein monatliches Bruttogehalt wächst.
In der Folge kann ein kompetenter Vertriebsingenieur mit Berufserfahrung und großem Kundenstamm in einem erfolgreichen Unternehmen zwischen 7.000 und 8.000 Euro Festgehalt brutto pro Monat verdienen. Das Durchschnittsgehalt liegt allerdings bei circa 5.000 Euro Festgehalt im Monat.
Ausbildung zum Vertriebsingenieur: Karrierechancen
Die Karrierechancen für Vertriebsingenieure sind eindeutig positiv einzuschätzen. Wie bereits erwähnt, besteht die Aufgabe von Vertriebsingenieuren darin, Kunden komplexe technische Produkte zu erklären und zu verkaufen.
Und da die Zahl komplexer Technologien, die uns im täglichen Leben umgeben, immer weiter zunimmt, wächst auch der Bedarf an Vertriebsingenieuren.
Hinzu kommt die große Bandbreite an Branchen und Fachrichtungen, in denen Vertriebsingenieure benötigt werden. Ob Medizintechnik, Telekommunikation, Elektrotechnik, Software oder Maschinenbau, in all diesen Sparten sind Vertriebsingenieure unerlässlich.
Ist Vertriebsingenieur die richtige Ausbildung für mich?
Um als Vertriebsingenieur erfolgreich durchzustarten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Das betrifft nicht nur formale Voraussetzungen, sondern auch Charaktereigenschaften und Hard Skills.
Voraussetzungen: Hard Skills
Als Hard Skills werden die fachlichen Kernkompetenzen bezeichnet, die du mitbringen musst, um eine Ausbildung – und später einen Job – erfolgreich zu absolvieren. Im Folgenden findest du die wichtigsten Hard Skills, die du für das Vertriebsingenieurwesen mitbringen solltest.
Technisches Verständnis und Interesse
Im Fall des Vertriebsingenieurwesens liegt eine entscheidende Kernkompetenz darin, Funktions-, Bau- und Wirkzusammenhäng komplexer Technologien verständlich zu machen.
Ein fundiertes technisches Wissen und Verständnis seitens des Ingenieurs ist dafür unabdingbar, ebenso wie ausgeprägtes Interesse an Technologie. Du solltest dich für die fortschreitende Entwicklung von Technik begeistern und Freude daran haben, dich mit anderen darüber auszutauschen.
Betriebswirtschaftliches Verständnis und Interesse
Zusätzlich dazu spielen kaufmännische Fähigkeiten eine ausschlaggebende Rolle. Ein ausgeprägtes betriebswirtschaftliches Verständnis und Interesse ist aufgrund des vertrieblichen Schwerpunkts der Ausbildung von essentieller Bedeutung.
Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit
Im Hinblick auf den intensiven Kundenkontakt gehört ferner eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit zu den Hard Skills eines Vertriebsingenieurs.
Der Ingenieur muss auf Kundenbedürfnisse eingehen, Bedarfsmöglichkeiten erkennen und dem Kunden Lösungen für diverse Probleme bieten.
Er muss zudem auf Augenhöhe mit dem Kunden agieren und steht vor der schwierigen Aufgabe, einem fachfremden Industriekunden Nutzen und Vorteile eines komplexen technologischen Produktes erkenntlich zu machen.
Zusätzlich dazu solltest du grundsätzlich Spaß am Umgang mit anderen Menschen haben und dich gerne mit ihnen austauschen. Denn der enge zwischenmenschliche Kontakt zwischen Vertriebsingenieur macht Teamfähigkeit zu einer essentiellen Voraussetzung.
Voraussetzungen: Soft Skills
Du verfügst über die oben genannten Hard Skills wie technisches und betriebswirtschaftliches Verständnis und kommunikative Fähigkeiten? Damit erfüllst du schon einen Großteil der Voraussetzungen zum Vertriebsingenieur.
Doch in diesem Berufs zählen nicht nur fachliche Kompetenzen, auch sogenannte Soft Skills können deine Karriere entscheidend beeinflussen.
Unter Soft Skills versteht man weniger konkrete Fähigkeiten als persönliche Eigenschaften und Charakterzüge, die dich für einen Job oder eine Ausbildung besonders geeignet machen.
Reisebereitschaft
Reisebereitschaft ist im Vertrieb generell eine wichtige Eigenschaft. Der Kontakt zu Unternehmenskunden ist die Berufsgrundlage des Vertriebsingenieurwesens, und das bedeutet: Du bist regelmäßig unterwegs, um dich mit bestehenden Kunden zu treffen oder neue Kunden für die Produkte deines Unternehmens zu begeistern.
Insbesondere für eine Karriere in einem großen Unternehmen solltest du bereit sein ins Ausland zu reisen, um internationale Kunden zu betreuen.
Sprachkenntnisse
Diese Fähigkeiten gehen eng mit dem Punkt der Reisebereitschaft einher. Während für eine Karriere in einem mittelständischen Unternehmen fundierte Englischkenntnisse ausreichen können, sind ausgeprägte Sprachkenntnisse in großen Unternehmen ein entscheidender Vorteil.
Es ist sinnvoll, sich frühzeitig über die Marktsituation zu informieren, um die richtigen Sprachen zu lernen: Kooperiert das Unternehmen, bei dem du gerne arbeiten würdest, überwiegend mit asiatischen Kunden? Dann kann es sich lohnen, Japanisch, Chinesisch oder Indonesisch zu lernen.
Finden die Technologien, für die du dich am meisten interessierst, in Nord- oder Osteuropa am meisten Absatz? Dann ist es nützlich, wenn du Russisch, Schwedisch oder Norwegisch gelernt hast.
Mit welchen internationalen Kunden arbeiten die Unternehmen zusammen, für die du am liebsten tätig sein möchtest? Welche Technologien finden wo besonders viel Absatz?
Wenn du deine Sprachkenntnisse im Hinblick auf diese Kriterien anpasst, kannst du deine ohnehin schon guten Karrierechancen als Vertriebsingenieur noch weiter verbessern.
Interesse für andere Kulturen
Auch ein Interesse für andere Kulturen ist relevant, um als Vertriebsingenieur erfolgreich zu sein. Auf der einen Seite hängt diese Eigenschaft mit anderen Soft Skills wie Reisebereitschaft und Sprachkenntnissen zusammen. Auf der anderen Seite fügt es diesen noch einen weiteren kommunikativen und psychologischen Aspekt hinzu.
Denn Menschen aus anderen Teilen der Welt denken unterschiedlich. Als Vertriebsingenieur ist es jedoch wichtig, dass du dich auch in internationale Kunden einfühlen kannst, um ihre Bedürfnisse zu erkennen, auf ihre Wünsche einzugehen und ihnen Lösungen für Probleme anzubieten. Interkulturelle Kompetenz ist deswegen von großem Vorteil.
Selbstbewusstsein
Es mag selbstverständlich wirken, doch Selbstbewusstsein ist in der Tat eine wichtige Eigenschaft für einen Vertriebsingenieur. Du musst souverän und zuverlässig auftreten, wenn du mit Kunden agierst.
Du solltest niemals überheblich sein, brauchst aber ein gewisses Maß an Durchsetzungsfähigkeit, um Preisverhandlungen durchzuführen und Kundenwünsche zu besprechen.
Wenn du eher schüchtern bist und lieber anderen das Reden überlässt, ist Vertriebsingenieur wahrscheinlich nicht das richtige Berufsbild für dich. Allerdings gibt es verschiedene Tricks und Methoden, wie du dein Selbstbewusstsein stärken kannst.
Zeitmanagement
Zeitmanagement ist in vielen Berufen erforderlich. Doch als Vertriebsingenieur solltest du besonders gut darauf achten, deine vielen Termine aufeinander abzustimmen.
Schließlich musst du nicht nur mit Kunden sprechen, sondern auch mit deinen Team-Kollegen, du musst dir in Meetings neue Unternehmensprodukte anschauen, Kundenwünsche bearbeiten und Vertragspapiere aufsetzen. Organisationsfähigkeit ist daher eine nützliche Eigenschaft, um die vielen Verpflichtungen eines Ferningenieurs ordnungsgemäß wahrnehmen zu können.
Präsenz-Ausbildung vs Fernkurs: Vor- und Nachteile
Es gibt zwei Wege, sich zum Vertriebsingenieur ausbilden zu lassen: Einmal die klassische Präsenzlehre in einem Ausbildungsbetrieb, zum anderen die Ausbildung per Fernkurs. Beide Modelle haben Vor- und Nachteile, die im Folgenden erläutert werden sollen.
Präsenz-Ausbildung vs Fernkurs: Erstausbildung vs Fortbildung
Eine Präsenz-Ausbildung ist eine altbewährte Ausbildungsform, die es ihren Absolventen ermöglicht, von Grund auf einen Beruf und alle dazugehörenden Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlernen.
Die Azubis werden hierzu eng in den betrieblichen Alltag eingebunden und werden abwechselnd mit praktischen und theoretischen Lernphasen konfrontiert.
Diese Abwechslung ermöglicht es den Auszubildenden, schon im Laufe ihrer Ausbildung reichlich praktische Erfahrung zu sammeln, Initiative zu zeigen und sich in einen Betrieb einzubringen.
Allerdings hat die Präsenz-Ausbildung auch einen entscheidenden Nachteil: Sie richtet sich an einen relativ kleinen Kreis von Interessenten. Denn eine Präsenz-Ausbildung ist in erster Linie als Erstausbildung interessant.
Sie richtet sich somit überwiegend an Personen, die noch gar keine Berufsausbildung absolviert haben und dementsprechend auch noch nicht berufstätig sind.
Bei der Fernausbildung ist das anders. Dieses Ausbildungsmodell spricht gezielt Leute an, die bereits eine Lehre oder sogar ein Studium in einem einschlägigen Bereich absolviert haben und sich nun gezielt fortbilden wollen.
Zwar findet auch bei der Fernausbildung eine gründliche Einarbeitung statt. Da die meisten Absolventen aber bereits eine Ausbildung und Berufserfahrung im technischen Bereich mitbringen und sich für Führungspositionen qualifizieren möchten, hat die Lehre ein anderes Niveau.
Präsenz-Ausbildung vs Fernkurs: Vollzeitausbildung vs Flexibilität
Fernausbildungen sind auf berufstätige Lernende ausgelegt. Das bedeutet, die Ausbildung nimmt wöchentlich nur wenige Stunden Lernzeit in Anspruch – im Gegensatz zu der Präsenz-Ausbildung, die in Vollzeit erfolgt.
Zudem kann das Lernen zeitlich und räumlich flexibel gestaltet werden, während Lehrlinge in Präsenz-Ausbildungen kaum unabhängig agieren können.
Dadurch können Berufstätige weiter ihrer Arbeit nachgehen und ihre neuen Erkenntnisse sogar direkt beruflich umsetzen – ein großer Vorteil in einer Branche, in der viel Wert gelegt wird auf praktische Erfahrung.
Präsenz-Ausbildung vs Fernkurs: Zeit- und Kostenaufwand
Es kann ganz schön anstrengend sein, neben der Arbeit noch eine Ausbildung zu absolvieren. Wenn du überlegst, einen Fernkurs zum Vertriebsingenieur zu machen, solltest du deshalb viel Selbstdisziplin mitbringen und dir einen Zeitplan für deine Fernausbildung überlegen.
Es ist wichtig, dass du auch in schwierigen Phasen Motivation zum Lernen aufbringen kannst, um deine Ausbildung erfolgreich zu beenden.
Immerhin haben die meisten Absolventen von Fernkursen ein festes Ziel vor Augen: Die Intensivierung und Ergänzung ihrer technischen und vertrieblichen Fähigkeiten, die Qualifizierung für Führungspositionen in Unternehmen und den Fortschritt ihrer Karriere.
Um dieses Ziel zu verwirklichen, müssen die Auszubildenden aber nicht nur Zeit, sondern auch Geld investieren. Denn während viele Präsenz-Ausbildungen heutzutage sogar mit einem kleinen Ausbildungsgehalt vergütet werden, müssen Absolventen von Fernausbildungen im Gegenteil für ihre Kurse bezahlen.
Monatliche Gebühren, Gebühren fürs Lernmaterial sowie Abschlussgebühren für eine Fernausbildung können in die Tausende gehen. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Kosten für eine Fernausbildung zu reduzieren.
Und weil die Auszubildenden nebenher arbeiten gehen, sind sie finanziell auch besser aufgestellt als Azubis, die direkt nach der Schule in einen Betrieb einsteigen.
Wenn du bereits ein Studium oder eine Ausbildung im technischen Bereich absolviert hast – zum Beispiel zum Mechatroniker oder Maschinenbautechniker – und deine Karriereaussichten verbessern möchtest, ohne deinen Job aufzugeben, ist eine Fernausbildung zum Vertriebsingenieur für dich die sinnvollste Option.
Ausbildung zum Vertriebsingenieur: Voraussetzungen, Dauer, Inhalte
Wer eine Fernausbildung zum Vertriebsingenieur absolvieren möchte, kann sich an verschiedene Anbieter wenden. Du musst allerdings beachten, dass du dich nur "Vertriebsingenieur" nennen darfst, wenn du allgemein berechtigt bist, einen Ingenieurstitel zu führen.
In der Regel musst du dafür ein Studium absolviert haben. Ohne Studium darfst du dich nach Abschluss der Fernausbildung zwar nicht als "Vertriebsingenieur" bezeichnen, aber den Titel "Technischer Vertriebsmanager" kann dir niemand streitig machen, und inhaltlich beschreiben beide Begriffe dasselbe.
Dauer und Inhalte der Ausbildung können je nach Anbieter schwanken. Im Durchschnitt dauert die Ausbildung um die 12 bis 18 Monate. Damit ist sie deutlich kürzer als eine vergleichbare Präsenz-Ausbildung, die meist mehrere Jahre dauert.
Voraussetzungen
Um eine Fernausbildung zum Vertriebsingenieur bzw. Technischen Vertriebsmanager absolvieren zu können, musst du über technische Grundkenntnisse verfügen. Diese erhältst du am ehesten im Rahmen einer vorangegangenen Berufsausbildung oder eines Studiums.
Ein Schulabschluss alleine reicht also nicht aus, um dich für eine Fortbildung zu qualifizieren. Neben Grundkenntnissen ist zudem Berufserfahrung wenn auch nicht gefordert, so doch mindestens gewünscht.
Ausbildungsinhalte
Die Inhalte der Ausbildung schwanken je nach Dauer und Form des Fortbildungsangebotes. Einige Kernelemente sollten jedoch stets enthalten sein. Dazu gehören die Vermittlungen von Kenntnissen über Vertrieb und Marketing von komplexer Technologie, Vertriebsstrategien, Optimierung von Vertriebsprozessen und Verhandlungsführung.
Diese vier Komplexe können in unterschiedlichem Ausmaß behandelt werden, zum Beispiel in Form folgender Themen:
- Aufgaben und Funktion des technischen Vertriebes
- Anforderungen an Vertriebsingenieure
- Zusammenhang von Vertrieb und Marketing
- Projektmanagement
- Vertriebsstrategien
- Kundenmanagement
- Servicemanagement
- Vertriebscontrolling
- Zeitmanagement
- Persönlichkeitsentwicklung und Präsentation
- Akquise
- Verhandlungsstartegien
- Kommunikation
- Optimierung von Verkaufsgesprächen
Durch diese Ausbildungsinhalte erwirbst du neben deinen technischen Kenntnissen die interdisziplinären Kompetenzen, die es dir ermöglichen, als Vertriebsingenieur oder Technischer Vertriebsmanager Karriere zu machen. Zusätzliche Fähigkeiten wie Sprachkenntnisse können dir helfen, bei großen Unternehmen durchzustarten.
Ausbildung zum Vertriebsingenieur: Kosten und Förderung
Während die erste Ausbildung in einem Betrieb heutzutage oft vergütet wird, gelten Fernausbildungen als Fortbildung. Du musst deshalb etwas für den Lehrgang bezahlen, bekommst aber kein Geld zurück.
Die Höhe der Kosten für die Fernausbildung hängen stark vom jeweiligen Ausbildungs-Angebot ab. Häufig können sie in Raten bezahlt werden.
Da sie sich an Berufstätige richten, sind die Teilnehmer von Fernausbildungen finanziell zwar besser aufgestellt als Lehrlinge in der Erstausbildung. Dennoch solltest du dich vor Beginn des Fernkurses ausführlich über Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten informieren. Denn es gibt auch für Fortbildungen Förderoptionen.
Das gilt übrigens gerade auch, wenn du mit deiner bisherigen Ausbildung keinen Job finden kannst: Manche Fernlehrgänge sind durch den sogenannten Bildungsgutschein gedeckt, das heißt, das Jobcenter übernimmt die Kosten für die Ausbildung.
Aufstiegs-Bafög
Das sogenannte Aufstiegsfortbildungs-Bafög ist das Äquivalent zum Studierenden-Bafög. Es handelt sich hierbei um Fördermittel, die ebenfalls nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Bafög) vergeben werden.
Aber nicht an Studierende, sondern an Personen, die sich nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung beruflich weiter fortbilden wollen, um ihre Karrierechancen zu verbessern und sich für Tätigkeiten zu qualifizieren, die größere Verantwortung mit sich bringen als der abgeschlossene Ausbildungsberuf.
Das sogenannte Aufstiegs-Bafög kannst du bei kommunalen Behörden oder Institutionen des Landes beantragen, auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung findest du weitere Informationen.
Stipendien
Die Zahl der Stipendien für Personen mit abgeschlossener Lehrausbildung ist zugegebenermaßen kleiner als die Zahl von Studien-Stipendien. Trotzdem kann sich auch hier eine Recherche für dich lohnen. So gibt es beispielsweise für sehr gute Ausbildungsabsolventen unter 25 Jahren das sogenannte Weiterbildungsstipendium.
Hier werden über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren Fördermittel bis zu 7.200 Euro zur Verfügung gestellt, um eine berufsbegleitende Fortbildung zu finanzieren.
Zudem kann es sich lohnen, nach Förderung für bestimmte Personengruppen wie Eltern, Alleinerziehende oder Frauen zu suchen. Durch ein Motivationsschreiben kannst du Stipendien-Gebern erklären, warum du für die Förderung qualifiziert bist,
Förderung durch den Arbeitgeber
Für Berufstätige ist es eine interessante Option, ihr Fortbildung-Vorhaben mit dem Vorgesetzten zu besprechen. Denn falls die zusätzlichen Qualifikation des Mitarbeiters dem Unternehmen zugute kommen kann es sein, dass dein Arbeitgeber dich zumindest finanziell unterstützt, eventuell aber sogar für die Kosten der Ausbildung aufkommt.
Es gibt verschiedene Argumente für deinen Chef, die ihn zur Förderung bewegen können.
Hochschule | Abschluss | Qualität | Zertifizierter Studiengang | Studienführer |
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