Visualisierung: 8 Möglichkeiten + 7 Tipps für mehr Erfolg
Die Visualisierung hat zwei Seiten. Als Motivationstechnik kann sie dir dabei helfen, persönliche Ziele zu erreichen. Im Berufsalltag dient sie dir als Technik, um komplexe Inhalte einfach darzustellen. Wie du die beiden Arten der Visualisierung für dich nutzt, erfährst du im Folgenden.
Der Begriff "Visualisierung" beschreibt im Berufsalltag vordergründig die Veranschaulichung, Präsentation und Darstellung komplexer Inhalte. Als Motivationstechnik dient die Visualisierung der Förderung eigener Wünsche und Ziele.
Gleichzeitig kann sie dabei helfen, Ängste zu überwinden und Stress zu minimieren. Wie die unterschiedlichen Arten der Visualisierung funktionieren, zeigen wir dir hier.
Visualisierung: Optimale Technik für dein Gehirn
Dein Gehirn ist darauf bedacht, Energie zu sparen, wann immer es möglich ist.
Aus diesem Grund funktionieren Bilder sehr viel besser als Texte, um Informationen langfristig im Gehirn zu verankern.
Bilder sind schneller erfassbar als Texte, benötigen also weniger Energie und können zügiger abgespeichert werden.
Sie wirken nachhaltig, lösen schneller Emotionen aus und aktivieren das Gehirn.
Dazu nehmen wir Bilder sehr viel schneller wahr als Texte und bilden noch effektiver einen Zusammenhang, wenn die Bilder an bekannte Vorgänge, Symbole und Handlungen anknüpfen.
Zudem muss dein Gehirn die Bilder nicht entschlüsseln. Das ist bei Texten anders. Bilder sind sofort sichtbar und sprechen für sich, ohne, dass eine Erklärung dafür notwendig ist.
Wie du innere und äußere Bilder für dich selbst, deine Persönlichkeit, deine Erfolge, Ziele und deine Karriere nutzen kannst, siehst du im Folgenden.
Visualisierung: Innere Bilder für persönlichen Erfolg
Mithilfe von Visualisierung kannst du deinen persönlichen und beruflichen Zielen näherkommen. Du stellst dir dabei gedanklich deine eigenen Wünsche und Erfolge vor und unterstützt sie so gezielt.
Die bekannte Motivationstechnik ist besonders unter Coaches und Trainern eine beliebte Strategie, um erfolgreicher zu sein, Ängste zu reduzieren und Stress zu minimieren.
Die Visualisierung soll dir dabei helfen, ein klareres Bild von deinen Vorstellungen und Wünschen zu bekommen, damit du diese auch erreichst.
Das ist allerdings gar nicht so einfach. Häufig wird Visualisieren unbewusst dazu genutzt, negative Szenarien und Möglichkeiten gedanklich durchzuspielen. So manifestieren sie sich ungewollt stärker im Gehirn und lösen negative Gefühle aus.
Für die motivierende Visualisierung sind allerdings positive Bilder vonnöten, die positive Vorstellungen fördern. Die visualisierten Bilder können dabei dieselben Gefühle auslösen, wie eine echte Situation.
Wie dir die Visualisierung gezielt bei Stress, Ängsten, wenig Selbstbewusstsein und zur Motivation helfen kann, zeigen wir dir hier.
Innere Ruheort gegen Stress und Ängste
Gegen Stress, Anspannung und Ängste kann dir die Visualisierung helfen.
Besonders effektiv ist es, wenn du dir deinen persönlichen Ruheort visualisierst, zu dem du immer wieder zurückkehren kannst.
Du legst dich hierfür am besten hin oder setzt dich auf einen gemütlichen Stuhl. Wichtig ist, dass du mindestens zehn Minuten Zeit hast, damit die Übung wirkt.
- Atme einige Sekunden ganz tief ein und aus und achte darauf, an welchen Stellen dein Körper angespannt ist. Effektive Atemübungen findest du hier.
- Stelle dir nun deinen Lieblingsort in der Natur vor. Das kann ein Urlaubsort sein, das Meer, ein Platz im Wald oder auf einer Wiese. Wichtig ist, dass du schon einmal an diesem Ort warst, damit du dir Geräusche, Gerüche und Farben lebendig vorstellen kannst.
- Begebe dich tief in die Vorstellung hinein. Stell dir vor, was um dich herum passiert, wie sich die Bäume anhören, wie das Meer rauscht oder welche Insekten um dich herumschwirren.
Hast du diesen Ort einmal für dich entdeckt, kannst du immer schneller und einfacher dorthin zurückkehren, wenn du eine Auszeit brauchst. Wie die Entspannungstechnik Waldbaden funktioniert, erfährst du hier.
Ziele erreichen durch Visualisierung
Die Visualisierung kann dir dabei helfen, deine persönlichen Ziele zu erreichen.
Je öfter du dir deine Ziele vor Augen führst und diese visualisierst, umso mehr verankerst du diese in deinen Gedanken und förderst sie unterbewusst.
Zudem kannst du dir durch die Visualisierung immer klarer über deine Gedanken werden und deine Ziele besser einordnen und verstehen.
Die folgende Übung dient dazu, deine Ziele, Wünsche und Träume zu visualisieren, damit du sie ernst nimmst und in deinem Unterbewusstsein verankerst.
- Suche dir einen ungestörten Ort, an dem du für die nächsten Minuten ganz allein bist. Du kannst dich aufs Sofa oder einen Sessel setzen, oder dich hinlegen. Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst und entspannt bist.
- Versuche dich zu entspannen. Wenn dir das nicht gelingt, nutze hierfür Entspannungstechniken oder Atemübungen. Sie können dir gut dabei helfen und den Entspannungsprozess unterstützen.
- Wenn du ganz entspannt bist, denke an eine schöne Erinnerung und durchlebe die ganze Situation, in der du dich befunden hast, noch einmal in deinem Kopf.
- Versuche nun, dir deine Ziele ganz genau vorzustellen. Achte dabei auf Details und betrachte deine gesamte Lebenssituation. Wie lebst du, wie fühlst du dich, was ist dein Beruf?
- Verbinde dich mit den Gefühlen, die du währenddessen spürst. Versuche, dich so in die Situation hineinzufühlen, als würdest du sie gerade selbst erleben.
- Schreibe dir nach der Übung auf, was du gesehen und gespürt hast.
Selbstbewusstsein stärken mit Visualisierung
Auch für die Unterstützung deines Selbstbewusstseins ist die Visualisierung eine gute Technik. Wie oft du die Übung durchführst, ist dir dabei selbst überlassen.
- Suche dir einen Ort, an dem du für einige Minuten ganz bei dir sein kannst.
- Schließe die Augen und stelle dir mehrere Situationen aus deinem Leben vor, in denen du dich positiv gefühlt hast, stark warst und viel Selbstvertrauen hattest. Tipps gegen Selbstzweifel findest du hier.
- Versuche, in der Situation zu versinken und erlebe die ganze Situation noch einmal. Stell dir vor, sie würde gerade erst passieren. Achte besonders auf deine Gefühle und Emotionen, die du währenddessen spürst.
Weitere Tipps für mehr Selbstbewusstsein kannst du hier nachlesen.
Tipps: Visualisieren lernen
Positives Visualisieren ist manchmal gar nicht so einfach. Besonders dann nicht, wenn du eher zu negativen Gedanken neigst oder dir selten Dinge in deinem Kopf vorstellst.
Am schnellsten gelingt dir die Visualisierung, während du ein Buch liest.
Bilder entstehen im Kopf und ganze Welten werden greifbar. Aber auch dann, wenn du eher ungern liest, kannst du die Technik erlernen.
Dafür haben wir einige Tipps zusammengestellt.
Wichtig ist nur, dass du dir selbst sicher bist, dass du es schaffst und das Visualisieren funktioniert. Nur dann kannst du deinen Verstand auch davon überzeugen, die Technik anzunehmen.
Fokussiere dich auf einen Gegenstand
Geistige Bilder kannst du fördern und unterstützen. Suche dir dazu einen Gegenstand in dem Raum aus, in dem du dich gerade befindest. Beschreibe diesen Gegenstand mit allen kleinen Details und stelle dir im Geiste vor, wie er von anderen Perspektiven her aussieht.
Stell dir vor, wie es sein muss, den Gegenstand von oben, von unten und von der Seite zu betrachten, ohne, dass du deine eigene Perspektive wechselst. Die Übung hilft dir dabei, deine Vorstellungskraft zu verstärken.
Durchlebe deine Kindheitserinnerungen
Erinnere dich in einem ruhigen Moment an deine Kindheit zurück. Stell dir vor, wie du dich als Kind gefühlt hast, wie dein Elternhaus aussah, was du gegessen hast und mit welchen Menschen du deine Zeit verbracht hast.
Mit wem hast du gespielt? Wie sah dein Zimmer aus und was war dein Lieblingsspielzeug?
Die Vorstellungen helfen dir dabei, offener für geistige Bilder zu werden. Genauso kann es hilfreich sein, wenn du ein Hörbuch hörst, in dem eine Geschichte erzählt wird.
Drücke dich in Bildern aus
Wage das Experiment, nicht zu sprechen, sondern deinem Gegenüber deine Gedanken in einem Bild darzustellen. Zeichne auf, was dein Problem oder dein Wunsch in dem Gespräch ist. Versuche, so präzise wie möglich zu sein und die Bilder nicht zu kompliziert zu gestalten.
So förderst du unterbewusst dein Gehirn darin, deine Gedanken bildwerden zu lassen.
Erstelle ein Vision-Board
Wenn es dir sehr schwerfällt, innere Bilder zu visualisieren, kannst du es als erstes mit einem Vision-Board versuchen. Nutze dafür Zeitschriften, Fotos und Ausdrucke, um deine Vorstellungen sichtbar zu machen.
Du kannst so deine Ziele und Vorstellungen in Bildern ausdrücken, oder dir einen positiven Ort erschaffen, den du dir immer wieder anschauen kannst. Hänge das Vision-Board an einem Platz auf, der immer sichtbar für dich ist.
Visualisierung: Einfache Veranschaulichung komplexer Inhalte
Komplexe Inhalte bildlich darstellen, sodass sie schnell verstanden und erfasst werden, ist gar nicht so leicht.
Die Visualisierung ist eine Technik, die etwas Übung braucht, aber bei guter Umsetzung erfolgsversprechend ist.
Du kannst die Visualisierung gut dazu nutzen, um Projekte, Ideen und Objektmerkmale in einer Grafik oder einem Bild darzustellen.
So kannst du deinen Mitmenschen deine Vorstellungen wirkungsvoller präsentieren und sie bleiben ihnen länger im Gedächtnis.
Aber auch für dich persönlich als Lern- und Gedächtnishilfe kann die Visualisierung sinnvoll sein. Schreibst du Vokabeln oder Informationen auf, führt das automatisch dazu, dass du dir Fakten besser merkst.
Dein Gedächtnis wird nachhaltiger trainiert und speichert die Informationen besser ab. Weitere Lerntipps findest du hier.
Im Folgenden haben wir verschiedene Techniken gesammelt, die dir unterschiedliche Möglichkeiten der Visualisierung aufzeigen.
Visualisierung mit Flipcharts
Die Flipchart-Methode eignet sich hervorragend, um Themen visuell und aktiv darzustellen. Hierbei erstellst du die Bilder nicht vorher, sondern entwickelst sie gemeinsam während der Präsentation oder des Gesprächs mit deinem Team.
Besonders sinnvoll ist die Methode für "Brainstormings". Hierbei gibt es meistens eine wichtige Regel: Alle spontanen Ideen zu einem Thema müssen notiert werden, auch wenn sie absurd und unlogisch erscheinen.
Das ist der Sinn des Brainstormings.
Die Gruppe darf die Ideen nicht kritisieren oder bewerten, sondern muss bis zum nächsten Schritt warten. Erst im darauffolgenden Schritt sortiert und filtert ihr die Ideen gemeinsam. Viele effektive Brainstorming-Methoden findest du hier.
Der Flipchart kann auch dazu dienen, ein Bild vor den Zuhörern entstehen zu lassen, das sich "live" weiterentwickelt. So kannst du eine spontane Frage beantworten, oder ein Aspekt deines Vortrags bildlich konkretisieren.
Alles, was du für die Flipchart-Methode benötigst, ist ein Flipchart-Ständer mit genügend Papier und mehrfarbige dicke Filzstifte. Es gibt unterschiedliche Flipcharts, die verschiedene Extras beinhalten.
Einige verfügen über Rollen, die es einfacher machen, die Grafiken im Raum zu verschieben. Andere besitzen montierte "Arme", an denen weitere Papiere befestigt werden können.
Mindmap zum Visualisieren
Eine Mindmap eignet sich gut für private Projekte und die Ideenfindung am Arbeitsplatz. Du brauchst dafür nur einen Stift und ein Papier.
In der Mitte des leeren Blattes notierst du das Hauptthema oder eine Fragestellung.
Von diesem Thema zeichnest du mehrere Linien, die auf weitere Unterthemen verweisen. Die Unterthemen notierst du in prägnanten Schlüsselwörtern in einem Kreis um das Hauptthema herum.
Die Unterthemen können sich dann in weitere Themen abzweigen, die in Schlüsselwörtern erscheinen.
Diese bildhafte Darstellung deiner Gedanken ist eine effektive Methode der Visualisierung. Du kannst deine Gedanken zu einem Thema ordnen, neue Ideen dazu entwickeln und alles übersichtlich darstellen.
Eine Mindmap eignet sich auch dazu, im Team Ideen zu einem Thema oder einem Projekt zu sammeln. Anders als beim Brainstorming sind die Gedanken allerdings gut überlegt und sinnvoll sortiert.
Ein vorausgehendes Brainstorming kann daher nützlich sein. Alles, was du über Mindmaps wissen musst, erfährst du hier.
Visuelle Präsentation
Auch die Präsentation dient der Visualisierung von Themen und Stichpunkten. Meistens in Form einer PowerPoint Präsentation soll sie die wichtigsten Punkte des laufenden Vortrags zusammenfassen.
Daher ist es wichtig, dass du nicht alle Punkte, die du in deiner Präsentation ansprichst, auch visuell darstellst.
Ansonsten passiert es leicht, dass deine Zuhörer den Text von den Folien lesen, ohne dir richtig zuzuhören. Uneffektiv wird es auch dann, wenn sie langsamer lesen, als du sprichst.
Das führt nicht nur zu Konzentrationsproblemen, sondern auch dazu, dass sie den Faden verlieren und dir nicht mehr folgen können. Nutzt du Grafiken, um bestimmte Aspekte zu verdeutlichen, sollten diese groß und verständlich sein, damit auch die Zuhörer in der letzten Reihe alle Details sehen können.
Bei einer Präsentation geht es nicht darum, Ideen zu sammeln oder die Zuhörer mit einzubinden. Vordergründig sollen sie das Thema, das du präsentierst, schnell erfassen und verstehen können. Die Folien dienen nur der Visualisierung deiner Worte, damit sie sich diese schneller einprägen.
Falls du Tipps für ein Referat benötigst, schau gerne mal hier vorbei.
Visuelle Grafiken
Grafiken sind ein gutes Mittel der Visualisierung. Du kannst sie in deine Präsentation einbauen, oder sie auf einem Flipchart entstehen lassen. Meistens dienen Grafiken dazu, komplizierte Statistiken und undurchsichtige Zahlen visuell darzustellen.
In eine bildliche Form verpackt, sind die Zusammenhänge so viel schneller zu erfassen. Statt einen langen Vortrag zu hören oder einen Text zu lesen, reicht den Zuhörern meistens ein genauerer Blick, um das Wesentliche zu verstehen.
Kanban Board
Das Kanban Board eignet sich für deine privaten Projekte und für das gemeinsame Arbeiten im Büro optimal. Das Programm bietet die visuelle Darstellung von Aufgaben, die in die drei Spalten "Aufgabe", "In Bearbeitung" und "Erledigt" einsortiert werden können.
So kannst du die jeweiligen Aufgaben einfach per Mausklick verschieben. Die Änderungen sind bei einer gemeinsamen Nutzung im Team für jeden sichtbar.
Tipps: So gelingt die bildliche Darstellung
Wenn du noch nicht genau weißt, wie du mit deiner Präsentation oder deiner Darstellung beginnen sollst, können dir unsere folgenden Tipps dabei helfen.
Sie geben dir Anregungen und Ideen, wie du deine Inhalte erfassbar und verständlich darstellen kannst, damit deinen Zuhörern auch garantiert nicht langweilig wird.
Probiere am besten selbst aus, welche Methode für dich die richtige ist.
Greife auf bekannte Symbole zurück
Um etwas grafisch darzustellen, ist es hilfreich, wenn du bekannte Symbole verwendest. Dazu zählen beispielsweise Straßenschilder, Smileys, Sprechblasen und Sonderzeichen.
Du kannst die Zeichen in jeglicher Art von Präsentation, Mindmap oder auf dem Flipchart verwenden. Lasse die Symbole vor den Augen deiner Zuhörer entstehen. So kannst du Zusammenhänge einfacher erklären oder verschiedene Aspekte darstellen.
Hilfreich ist es auch, wenn du die Darstellung nicht zu kompliziert gestaltest. Oft reichen einfache zweidimensionale Zeichnungen, die auf den ersten Blick erkennen lassen, worum es geht.
Denke wie ein Kind
Versuche dir vorzustellen, dass du wie ein Kind zeichnest und denkst. Einfache Formen, die leicht zu erfassen sind, versteht auch dein Gegenüber viel schneller. Kinder zeichnen sehr intuitiv.
Versuche dir vorzustellen, wie du einen Gegenstand am schnellsten erkennen würdest.
Nimm dir am besten das bekannte Spiel "Montagsmaler" zur Hilfe. Auch bei diesem Spiel ist es wichtig, dass die Mitspieler deine Kreationen schnell erfassen, damit ihr gewinnt.
Tipps zum Zeichnen lernen findest du hier.
Nutze symbolische und ikonische Zeichen
Du kannst für die richtige Visualisierung ikonische und symbolische Zeichen verwenden. Symbolische Zeichen stehen hierbei für einen Vorgang, eine Emotion oder einen Sachverhalt. Bei ikonischen Symbolen ist das anders. Sie sind nur zur visuellen Darstellung des Objekts von Nutzen.
Solche Zusammenhänge gibt es tausendfach. Du kannst damit nicht nur Aspekte darstellen, sondern deine Präsentation auch optisch ansprechender gestalten.