Shampoo selber machen: 5 Rezepte & 4 Tipps zur Herstellung
Kaufst du Shampoo im Supermarkt, weißt du oft nicht, welche gesundheitsschädlichen Stoffe darin verarbeitet sind. Stellst du dein Shampoo selbst her, kannst du bestimmen, welche Zutaten du verwendest. Wir erklären, was du beim Shampoo selber machen beachten musst und stellen einfache Rezepte vor.
Im Grunde brauchst du nicht viel, um dein Haar ausreichend zu pflegen. Haare sind nämlich gar nicht so anspruchsvoll, wie du vielleicht denkst. Überflüssige Duftstoffe und Mikroplastik, die in vielen fertigen Shampoos enthalten sind, schaden deinen Haaren auf Dauer nur. Es ist daher in jedem Fall eine gute Idee, selbst ein Shampoo herzustellen. Das ist gar nicht schwer.
Shampoo selber machen: Das Material
Jedes flüssige Shampoo besteht aus einer Grundmasse, die die Basis des Gemischs bildet.
Je nach Geschmack verfeinerst du das Shampoo im Anschluss mit ätherischen Ölen, Kräutern oder Blüten.
Genau wie bei anderen kreativen Arbeiten, zum Beispiel Stricken Häkeln und Weben, hat jede verwendete Zutat und das Equipment deutliche Auswirkungen auf dein Ergebnis. Achte also genau darauf, welche Materialien du verwendest.
Möchtest du trockenes Shampoo oder Haarseife herstellen, benutzt du anderen Materialien als bei flüssigem Shampoo. In jedem Fall solltest du darauf achten Zutaten zu wählen, die deiner Haut guttun. Bei der Wahl des Materials beachtest du im Idealfall folgende Punkte.
Seife in Flocken
Die Basis deines Shampoos ist eine Seifenlauge. Diese stellst du zuerst her. Dazu brauchst du Seife in Flocken. Alternativ kaufst du eine Bio-Seife ohne Zusatzstoffe im Drogeriemarkt und raspelst diese klein. Kernseife eignet sich dafür besonders gut. Diese zerkleinerst du schnell und einfach mit einem Küchenhobel.
Bist du Veganer, musst du bei der Wahl der Kernseife aufpassen. In der Regel besteht die Seife aus pflanzlichen Fetten.
Willst du Geld sparen und greifst zu billigen Produkten, kann es aber sein, dass auch tierisch Fette zur Herstellung verwendet wurden. Überprüfe also vor dem Kauf die Inhaltsstoffe und lass dich gegebenenfalls beraten.
Destilliertes Wasser
Den zweiten Teil deiner Shampoo-Grundmasse bildet destilliertes Wasser.
Um die Masse anzumischen, erhitzt du das Wasser und löst die Flocken darin auf. Achte darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist.
Möchtest du die Basis des Shampoos nicht selbst mixen, besorgst du dir fertige Flüssigseife im Bioladen. Es ist wichtig, dass diese keine Duftstoffe oder ähnliches enthält.
Ätherische Öle
Ätherische Öle sind für die Herstellung deines eigenen Shampoos nicht zwingend notwendig. Allerdings verleihen sie dem Shampoo eine besondere Duftnote und sorgen dafür, dass dein Haar auch im trockenen Zustand gut riecht.
Es gibt unterschiedlichste Düfte die sich zur Shampoo-Herstellung eignen, zum Beispiel Rosenöl, Lavendelöl und Eukalyptusöl.
Rezepte zur Shampoo-Herstellung
Shampoo selber herzustellen ist denkbar einfach. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Probiere einfach aus, was dir Spaß macht und experimentiere nach Lust und Laune mit unterschiedlichen Düften. Für deine ersten Versuche stellen wir hier drei simple Rezeptideen vor.
Lavendelshampoo für jeden Haartyp
Ein Shampoo mit Lavendel eignet sich für jeden Haartyp, egal ob trocken, fettig, spröde oder in anderer Verfassung. Die Herstellung des Shampoos ist gar nicht schwer. Tatsächlich benötigst du nur einige wenige Zutaten.
Du brauchst:
- 20 Gramm Kernseife oder Seife in Flocken
- 450 Milliliter destilliertes Wasser
- 25 Gramm getrocknete Lavendelblüten
- 25 Milliliter Lavendeltinktur
- 3 bis 4 Tropfen ätherisches Lavendelöl
- leere Shampooflasche
Wie bereits beschrieben, musst du an einem bestimmten Punkt der Shampooproduktion Seifenlauge produzieren. Dabei kommt es nicht darauf an, welches Shampoo du eigentlich herstellst.
Lavendelshampoo stellst du folgendermaßen her:
- Erhitze 150 Milliliter Wasser in einem Topf und übergieße die getrockneten Lavendelblüten damit. Lass die Blüten drei Stunden darin ziehen.
- Entferne im Anschluss die Blüten aus dem Wasser und gib die Lavendeltinktur sowie das Öl dazu.
- Stelle nun die Seifenlauge her. Dazu erhitzt du die restlichen 300 Milliliter Wasser und löst die Seifenflocken darin auf. Arbeitest du mit Kernseife, musst du diese vorab klein hobeln.
- Mische zum Abschluss das Lavendelwasser mit der Seifenlauge und fülle das Shampoo in ein bereitgestelltes Gefäß.
Dein selbstgemachtes Shampoo kannst du bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Brennnesselshampoo für fettiges Haar
Brennnesseln wirken besonders gut bei fettigem Haar. Im Prinzip funktioniert die Herstellung des Shampoos so ähnlich wie mit Lavendel.
Auch in diesem Fall brauchst du nur einige wenige Zutaten, unter anderem Brennesselblüten.
Diese kannst du entweder kaufen oder du sammelst sie in deinem Garten und trocknest sie.
Neben den Brennnesselblüten eignet sich Lavendelöl gut zur Herstellung dieses Shampoos. Es verleiht dem Shampoo einen besonderen Duft und sorgt dafür, dass deine Haare auch nach dem Waschen gut riechen.
Du brauchst:
- 20 Gramm Kernseife oder Seife in Flocken
- 450 Milliliter destilliertes Wasser
- 100 Gramm Brennnesselblüten
- 3 bis 4 Tropfen ätherisches Lavendelöl
- leere Shampooflasche
Folgendermaßen stellst du das Brennnesselshampoo her:
- Erhitze 150 Milliliter Wasser in einem Topf und übergieße die Brennnesselblüten mit kochendem Wasser. Lass die Blüten fünf Stunden im Wasser ziehen.
- Produziere nun die Seifenlauge. Dazu erhitzt du die restlichen 300 Milliliter Wasser und löst die Seifenflocken darin auf. Das Wasser darf allerdings nicht kochen. Arbeitest du mit Kernseife, musst du diese vorab klein hobeln.
- Entferne die Brennnesselblüten aus dem Wasser.
- Vermische das Brennnesselwasser mit der Seifenlauge.
- Träufle Lavendelöl darüber und fülle das fertige Shampoo in eine leere Shampooflasche.
Shampoo mit Rizinusöl für feines Haar
Hast du besonders feines Haar, solltest du es mit einem Shampoo aus Rizinusöl versuchen. Das Öl besteht hauptsächlich aus bestimmten Teilen der Rizinolsäure, die enorme Wirkungen auf den menschlichen Körper hat.
Zudem trägt ein extrem hoher Anteil an Vitamin E und essentiellen Fettsäuren zu den einzigartigen Eigenschaften des Öls bei.
Auch Eier wirken sich positiv auf die Beschaffenheit deiner Haare aus. Daher fügst du deinem Shampoo nicht nur Rizinusöl, sondern auch ein Ei hinzu. Beide Stoffe sorgen dafür, dass dein Haar in Zukunft kräftiger wächst.
Du brauchst:
- 20 Gramm Kernseife oder Seife in Flocken
- 300 Milliliter destilliertes Wasser
- 2 Esslöffel Rizinusöl
- 1 Teelöffel feines Salz
- ein Ei
- leere Shampooflasche
Auch dieses Shampoo besteht hauptsächlich aus Seifenlauge.
So gelingt dir das Shampoo am besten:
- Zunächst stellst du die Seifenlauge her. Dazu erhitzt du 300 Milliliter Wasser und löst die Seifenflocken darin auf. Das Wasser darf allerdings nicht kochen. Arbeitest du mit Kernseife, musst du diese vorab klein hobeln.
- Nun mischst du die Lauge mit dem Rizinusöl.
- Füge das Salz hinzu.
- Vermische das Ganze in einem Mixer mit dem Ei.
- Fülle das fertige Shampoo in eine leere Shampooflasche
Massiere das fertige Shampoo beim Duschen sanft in deine Kopfhaut ein. So sorgen Ei und Rizinusöl für ein kräftigeres Wachstum deiner Haare. Im Anschluss spülst du die Mischung gründlich mit warmem Wasser aus.
Auf Grund des enthaltenen rohen Eis verbrauchst du das Shampoo am besten so schnell wie möglich. Bewahre überschüssige Reste im Kühlschrank auf, damit das Shampoo länger haltbar ist.
Festes Shampoo selber machen
Feste Shampoos sind sehr viel umweltfreundlicher als flüssige Shampoos.
Über fehlenden Schaum brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Feste Shampoos reagieren in dieser Hinsicht fast genauso wie die flüssige Variante.
Ein Stück festes Shampoo entspricht übrigens zwei bis drei Flaschen flüssigem Shampoo.
Auch wenn du eigentlich auf Haarseife umsteigen möchtest, damit zu Beginn aber nicht klarkommst, ist festes Shampoo eine gute Idee. Steigst du von industriellem Shampoo auf festes Shampoo um, bereitet das in der Regel keine Probleme.
- 25 Gramm Kakaobutter
- 50 Gramm natürliches Tensid (zum Beispiel Sodium Coco Sulfat)
- 50 Gramm Maisstärke
- 10 Tropfen Rosenöl
- Mund- und Nasenschutz
- Seifenform
Bei der Herstellung ist es sehr wichtig, dass du das Tensid nicht einatmest. Besorge dir daher in jedem Fall einen Mund- und Nasenschutz, den du während der Produktion anziehst.
Bist du vorbereitet und hast die Zutaten in der richtigen Menge vorbereitet, wendest du folgende Schritte an:
- Schmelze die Kakaobutter in einem Topf.
- Vermische das Tensid und die Maisstärke und gib die geschmolzene Kakaobutter hinzu.
- Knete die drei Zutaten gut durch.
- Tropfe nun das Rosenöl in die Masse.
- Die fertige Masse drückst du nun fest in eine Seifenform.
- Lass das feste Shampoo für mindestens 24 Stunden in der Form aushärten. Am besten funktioniert das bei Raumtemperatur.
- Löse das feste Shampoo im Anschluss aus der Form. Du kannst es gleich benutzen, wenn du möchtest.
Haarseife selber machen
Möchtest du gänzlich auf Plastik verzichten und hast schon einmal festes Shampoo ausprobiert, ist eine Haarseife die perfekte Alternative zu Shampoo.
Diese musst du nämlich nicht in einem Gefäß aufbewahren, sondern platzierst sie gleich auf der Ablage deiner Dusche.
Haarseife kaufst du entweder im Drogeriemarkt oder machst sie selber.
Im zweiten Fall kannst du sie mit hochwertigen und pflegenden Ölen verfeinern, die deinen Haaren guttun und alle übrigen Stylingprodukte überflüssig machen.
Haarseife stellst du im Prinzip genauso her, wie ein Stück Handseife. Du schmilzt Rohseife und fügst etwas Wasser und pflanzliches Öl dazu, zum Beispiel Rizinusöl, Traubenkernöl oder Olivenöl.
In einem ersten Schritt zerkleinerst du die Rohseife, gibst die Stücke mit etwas Wasser in einen Topf und erhitzt das Gemisch. Zu viel Wasser darfst du nicht benutzen. Achte darauf, dass die Masse geleeartig und nicht flüssig ist.
Danach fügst du Öl hinzu. Optional wählst du an dieser Stelle ein ätherisches Öl (bei Haarseifen ist Teebaumöl besonders beliebt) und gibst es mit Lebensmittelfarbe in einen Topf. Hast du alles vermischt, ist dein Haarseifengemisch fertig angerührt und bereit in einer Seifenform auszuhärten.
Hier erfährst du, wie du (Hand-) Seife selbst herstellen kannst.
Tipps zur Herstellung von DIY-Haarshampoo
Ein paar simple Arbeitsschritte musst du zur Herstellung deines eigenen Shampoos verinnerlichen.
Wir haben ein paar zusätzliche Tipps gesammelt, von denen du dich über das Grundrezept hinaus inspirieren lassen kanns.
Lass dir Zeit
Es ist keine gute Idee, wenn du dir bei der Herstellung deines eigenen Shampoos selbst Druck machst. Bist du im Stress und möchtest möglichst bald fertig werden, passieren nur Fehler und du bist im Nachhinein enttäuscht.
Möchtest du das Shampoo als Geburtstagsgeschenk überreichen, solltest du nicht erst am Tag vor der Übergabe mit der Herstellung beginnen.
Experimentiere mit Düften
Rezepte zum Shampoo selber machen findest du unglaublich viele. Orientiere dich zu Beginn erst einmal daran. So bekommst du ein Gespür für den Prozess und verinnerlichst die einzelnen Arbeitsschritte.
Hast du ein wenig Erfahrung gesammelt und das ein oder andere Rezept ausprobiert, lohnt es sich in jedem Fall, mit verschiedenen Inhaltsstoffen zu experimentieren. Lass deiner Fantasie dabei freien Lauf und gestalte das Shampoo genauso, wie du möchtest.
Kühl aufbewahren
Soll dein selbstgemachtes Shampoo so lange wie möglich halten, musst du es kühl lagern.
Machst du Shampoo selbst, sind darin nämlich keine Konservierungsstoffe enthalten und das Shampoo wird schon nach kurzer Zeit schlecht.
Stelle daher nicht so viel auf einmal her, sondern beschränke dich auf eine Menge, die du innerhalb von zwei Wochen verbrauchst.
Das fertige Shampoo bewahrst du am besten im Kühlschrank auf, dann hast du besonders lange etwas davon.
Geduld haben
Hast du deine Haare bisher immer mit gekauftem Shampoo gewaschen, musst du bei der Umstellung geduldig sein. Nach den ersten Wäschen sehen deine Haare womöglich stumpf aus und fühlen sich rau an. Lass dich davon aber nicht entmutigen.
Schon nach ein paar Wochen glänzen deine Haare wieder und zwar aus eigener Kraft. Bei gekauften Shampoos sind die darin enthaltenen Silikone für den Glanz verantwortlich.
Es kann auch sein, dass deine Haare nach dem Waschen erst einmal fettig und strähnig sind. Das passiert insbesondere dann, wenn du Haarseife benutzt. Die darin enthaltene Lauge verträgt sich nämlich nicht mit den Silikonen und synthetischen Stoffen aus gekauften Shampoos.
Alternativen zu Shampoo
Ist dir die Herstellung von Shampoo zu viel Aufwand oder du möchtest einfach so einmal etwas Neues ausprobieren, säuberst du deine Haare mit anderen Mitteln.
Genau wie bei der Haarseife, dauert es meistens ein wenig, bis sich deine Haare an den alternativen Waschprozess gewöhnt haben.
Lass dich nicht entmutigen, wenn das Ergebnis nicht gleich so aussieht wie gewünscht. Folgende Alternativen zu Shampoo kannst du ausprobieren.
Roggenmehl
Mit Roggenmehl die Haare waschen – das hört sich vielleicht erst einmal etwas seltsam an. Doch es funktioniert tatsächlich. Vermische einfach fünf Esslöffel Roggenmehl mit 300 Milliliter Wasser und rühre das Ganze glatt.
Schon ist der Shampooersatz fertig und du kannst ihn gleich anwenden. Nach dem Auswaschen spülst du deine Haare am besten noch einmal mit einer Mischung aus Wasser und Zitronensaft aus.
Heilerde
Heilerde eignet sich ebenfalls als Shampooersatz. Sie schäumt zwar nicht, befreit deine Haare aber ebenso effektiv von Schmutz und anderen Partikeln wie ein herkömmliches Shampoo.
Möchtest du deine Haare mit Heilerde waschen, mischst du einfach eine kleine Menge davon mit Wasser und trägst es auf deine angefeuchteten Haare auf.
Massiere die Masse nach Möglichkeit in deine Haare ein, lass die Heilerde kurz einwirken und spüle dein Haar danach gründlich aus. Heilerde kannst du in jedem gut sortierten Drogeriemarkt kaufen.
Lies hier mehr zu den Wirkungen und Anwendungen von Heilerde.
Auf Shampoo verzichten
Auch ohne Shampoo werden deine Haare sauber. Du musst sie nur daran gewöhnen. Wasche deine Haare dazu ausschließlich mit Wasser.
Nach einigen Wochen haben sich dein Haar und deine Kopfhaut auf die Veränderung eingestellt. Gerade bei Kindern funktioniert diese Methode gut, da ihre Haare noch nicht so an die Synthetik und anderen Inhaltsstoffen von gekauftem Shampoo gewöhnt sind.