9 Tipps zum Verlassen deiner Komfortzone
„Das Leben beginnt am Ende deiner Komfortzone“ – das ist eine allgemeine Weisheit. Diesen Leitsatz jedoch in die Tat umzusetzen, kann für viele Menschen schwierig sein. Wir erklären dir, was die Komfortzone überhaupt ist und wie du sie verlassen kannst.
Wo die Komfortzone beginnt – und wo sie endet
Wohl jeder hat schon einmal von der Komfortzone gehört, allerdings ist nicht jedem klar, wo sie beginnt und wo sie endet. Wie der Name schon sagt, ist die Komfortzone ein Bereich, in dem du dich komfortabel und wohl fühlst.
Die Komfortzone bezeichnet nicht unbedingt einen Ort, sondern eine ganze Lebensweise. Menschen, die sich in ihrer Komfortzone eingerichtet haben, tun sich schwer, Neues zu wagen und sich auf neue Erfahrungen und Menschen einzulassen.
Jede Komfortzone ist individuell und hängt ganz von dem jeweiligen Menschen ab.
Während extrovertierte Menschen meist keine Probleme haben, auf neue Menschen zuzugehen, kostet es introvertierten Menschen oft einiges an Überwindung, neue Kontakte zu knüpfen. Die Komfortzone hat also viel mit dem Charakter und der Persönlichkeit eines Menschen zu tun.
Viele Menschen bevorzugen es, in ihrer Komfortzone zu verweilen. Hier fühlen sie sich wohl, kennen sich aus und können ihren Gewohnheiten nachgehen.
Persönliches Wachstum passiert jedoch nur außerhalb der Komfortzone, wenn der Mensch gezwungen wird, sich neuen Erfahrungen zu stellen und Herausforderungen zu meistern.
Die Komfortzone hört genau dann auf, wenn eine Situation ungewohnt für dich ist, wenn du dich vielleicht sogar unwohl fühlst und dich deinen Ängsten stellen musst. Doch nur dann kannst du genau diese Ängste überwinden und persönlich wachsen.
Allgemein bewegt sich der Mensch in nur drei Zonen, die man anhand des erlebnispädagogischen Drei-Zonen-Modells zusammenfassen kann. Dazu gehört nicht nur die Komfortzone, sondern auch die Wachstumszone und die Panikzone.
Während du in der Komfortzone in deinen Gewohnheiten verweilst, kannst du dich in der Wachstumszone neuen Herausforderungen stellen. Wenn du die Wachstumszone betrittst, verlässt du unweigerlich deine Komfortzone. Du brauchst mehr Energie und musst dich mitunter deinen Ängsten stellen.
Auch Rückschläge können dich treffen, was kraftraubend sein kann.
Meisterst du jedoch Herausforderungen und eignest dir neues Wissen an, kannst du deine Komfortzone erweitern. Du fühlst dich bei der Ausführung der vorher fremden Tätigkeiten nun wohl und musst weniger Energie investieren.
Nach und nach kannst du deine Komfortzone immer weiter vergrößern, indem du wieder und wieder in die Wachstumszone trittst.
Wenn du dich jedoch übernimmst und dich beispielsweise zu vielen Herausforderungen gleichzeitig widmest, kann es passieren, dass du in die Panikzone gerätst. Auch wenn dir Aufgaben komplett fremd sind und du überfordert bist, kann die Panikzone einsetzen.
Hier bist du starkem Stress ausgesetzt, der zu Panikattacken mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen und Zittern führen kann.
Scheiterst du, kann das negative Auswirkungen auf dein Selbstwertgefühl haben. Erfolgserlebnisse können Angstzustände jedoch überwinden, so dass du gestärkt aus der Situation hervorgehst.
Komfortzone verlassen für deine Gesundheit
Die Komfortzone fühlt sich erst einmal gut an. Dein Leben ist mit weniger Anstrengung verbunden, du kannst deinen Gewohnheiten nachgehen und erlebst nur selten negative Überraschungen.
Wer jedoch dauerhaft in der Komfortzone verbleibt, verschließt sich neuen Erfahrungen und persönlichem Wachstum.
Der Mensch ist in seinen Denkmustern festgefahren. Je länger er in der Komfortzone bleibt, desto schwieriger wird es, sich von seinen Denkmustern und Gewohnheiten zu lösen.
Auch die Motivation lässt in der Komfortzone nach. Wer täglich immer denselben Tätigkeiten nachgeht, kann sich irgendwann nicht mehr verbessern.
Er hat bereits alles erreicht, was möglich war. Ziele und Träume haben in der Komfortzone keinen Platz, denn für deren Erfüllung müsstest du in die Wachstumszone übergehen. Ziele und Träume sind jedoch wichtig für deine mentale Gesundheit.
Wenn du kein Ziel mehr vor Augen hast, siehst du vielleicht keinen Sinn mehr im Leben. Dieser ist jedoch essentiell, um glücklich zu sein.
Wenn du dauerhaft in der Komfortzone verweilst, kann sich das auch negativ auf deine körperliche Gesundheit auswirken. Besonders komfortabel lebt es sich schließlich als Couch Potato. Anfangs musst du für jede Sporteinheit deine Komfortzone verlassen.
Es kostet Überwindung, dich dieser Anstrengung auszusetzen. Erst wenn Sport ein Teil deiner täglichen Routine ist, ist er auch Teil deiner Komfortzone. Du hast deine Komfortzone somit erweitert.
Ähnlich sieht es im Beruf aus. Wenn du beruflich vorankommen möchtest, musst du dich neuen Herausforderungen stellen, dir neue Fähigkeiten aneignen und dich stetig weiterentwickeln.
Gehst du täglich jedoch nur denselben Tätigkeiten nach, können sich weder deine Fähigkeiten noch dein Wissen erweitern. Du verharrst dauerhaft in einer Position und kannst diese sogar verlieren. Vor allem heutzutage ist es wichtig, sich stetig weiterzubilden und Neues zu lernen, da die Berufswelt sich stetig wandelt.
Während neue Berufsfelder hinzukommen, verschwinden andere ganz. Eine Umschulung kann dir beispielsweise eine ganz neue Perspektive bieten, setzt jedoch voraus, dass du deine Komfortzone verlässt.
Raus aus der Komfortzone: So geht’s
Im Alltag kann es schnell passieren, dass du in gewisse Routinen verfällst. Du richtest dir dein Leben gemütlich ein und merkst gar nicht, wie du immer bequemer wirst und dich immer seltener auf neue Erfahrungen einlässt.
Je länger du in der Komfortzone verharrst, umso mehr Überwindung kostet es, sie wieder zu verlassen. Darum solltest du dich regelmäßig neuen Herausforderungen stellen, so dass erst gar keine Langeweile auftreten kann.
Motivation finden
Um die Komfortzone zu verlassen, musst du erst einmal die nötige Motivation finden. Dein bequem eingerichtetes Leben verlässt du wahrscheinlich nicht ohne Grund. Überlege dir daher verschiedene Gründe, warum es sich für dich lohnt, dich einer bestimmten Angst oder Herausforderung zu stellen.
Dies kann beispielsweise für deine Gesundheit, deine Karriere oder deine Familie sein. Auch ein bestimmtes Ereignis kann eine Motivation darstellen.
Wenn du beispielsweise unter Flugangst leidest, du aber gerne eine lange Weltreise antreten möchtest, ist dies vielleicht der Ansporn, den du brauchst, um deine Angst zu überwinden.
Um dir deine Motivation und Ziele vor Augen zu führen, kannst du alles auf einer Liste festhalten. Du kannst vielleicht eine Seite in deinem Tagebuch für diesen Zweck anlegen oder ein Bullet Journal starten.
Wenn du ein kreativer Mensch bist, kannst du deine Ziele anhand von Symbolen und kleinen Zeichnungen verdeutlichen. Für das Erreichen deiner Ziele solltest du diese visualisieren und dir so vor Augen führen. So kannst du bereits einen kleinen Schritt aus deiner Komfortzone gehen.
Ein neues Hobby beginnen
Auch der Beginn eines neuen Hobbies kann dich aus deiner Komfortzone befördern. Je nach Hobby wirst du hier gezwungen, auf neue Menschen zuzugehen und neue Tätigkeiten zu erlernen. Der Beginn kann erst einmal Überwindung kosten.
Hast du dich jedoch einmal getraut, bist du wahrscheinlich stolz auf dich, vor allem wenn die Erfahrung mit einem Erfolgserlebnis einherging.
Bei der Wahl deines Hobbies kannst du dich an deinen Zielen orientieren. Wenn du beispielsweise neue Menschen kennenlernen möchtest, bietet sich ein Mannschaftssport oder eine Lesegruppe an.
Willst du dagegen an deiner Fitness arbeiten, kannst du auch von zuhause aus trainieren oder dich in einem Fitnessstudio anmelden. Wenn du deine Flexibilität verbessern möchtest, kannst du Sportarten wie Yoga oder Tanzen nachgehen.
Auf Menschen zugehen
Für viele Menschen ist es eine echte Überwindung, fremde Menschen anzusprechen und kann sie geradewegs in die Panikzone versetzen. Zwischenmenschlicher Kontakt ist jedoch wichtig für das allgemeine Wohlbefinden.
Du solltest darum auf Menschen zugehen können, um zwischenmenschliche Beziehungen schließen zu können.
Versuche Smalltalk mit Menschen auf der Straße zu führen, schließe dich einer politischen oder sozialen Gruppe an oder gehe doch einmal bei deinen Nachbarn vorbei.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du mit anderen Menschen in Kontakt kommen kannst. Versuche soziale Medien zu meiden, bei denen du ganz bequem von der Couch aus mit anderen Menschen kommunizieren kannst. Suche die Herausforderung. Nur so schaffst du es aus deiner Komfortzone.
Routinen aufbrechen
Um die Komfortzone zu verlassen, ist es enorm wichtig, Routinen aufzubrechen. Routinen können den Alltag erheblich erleichtern und sind essentiell für einen geregelten Tagesablauf. Du solltest dabei jedoch nicht deine Offenheit und Flexibilität verlieren.
Wandle deine Routinen von Zeit zu Zeit ein wenig ab, damit du deine Komfortzone verlässt und dich auf Neues einlassen musst. Schon kleine Veränderungen können einen großen Unterschied machen.
Du könntest morgens beispielsweise ein wenig früher aufstehen und bereits wichtige Aufgaben für den Tag erledigen. So startest du aktiv in den Tag und motivierst dich vielleicht sogar dazu, weitere Herausforderungen anzunehmen.
Statt abends auf der Couch zu liegen, könntest du vielleicht zum Sport gehen oder dich mit einem Freund treffen, mit dem du schon lange keinen Kontakt mehr hattest.
Stehe zu dem, was du tust
Manchmal kann die Meinung anderer dich daran hindern, deine Komfortzone zu verlassen. Du würdest gerne ein neues Hobby wagen oder einen neuen Lebensweg einschlagen, tust es aber nicht, weil du dich vor der Kritik deiner Mitmenschen fürchtest.
Darum solltest du dich von dieser Angst befreien und zu dem stehen, was du tust.
Du musst deine Mitmenschen nicht glücklich machen, sondern nur dich selbst. Das bedeutet jedoch nicht, dass du alle Menschen aus deinem Leben ausschließen solltest. Freunde, Familie und dein Partner können dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ihre Meinung kann dir helfen, schwierige Entscheidungen zu treffen. Wenn du jedoch Angst hast, aus der Masse herauszustechen, weil du dich keiner Kritik aussetzen möchtest, bleibst du in deiner Komfortzone und kannst dich nicht weiterentwickeln.
Verantwortung übernehmen
Wer Verantwortung übernimmt, begibt sich oft in Situationen, die wenig komfortabel sind. Er tritt unweigerlich aus seiner Komfortzone. Egal ob beruflich oder privat – wenn du keine Verantwortung übernimmst, kommst du nicht voran.
Nicht nur du, sondern auch deine Mitmenschen können darunter leiden, denn sie fühlen sich durch dein Verhalten mitunter alleine gelassen. Sie können nicht auf deine Unterstützung bauen und fühlen sich vielleicht sogar für dich verantwortlich.
Damit belastest du sie zusätzlich und sorgst so möglicherweise dafür, dass sich sich von dir abwenden.
Versuche dich selbst zu motivieren und Verantwortung für dein Leben zu übernehmen. Tritt aus deiner Komfortzone für ein positives Lebensgefühl und mehr Lebensfreude.
Ängsten stellen
Viele Menschen halten Ängste davon ab, aus der Komfortzone herauszutreten. Sie möchten sich ihren Ängsten nicht stellen und fürchten sich sogar davor. So kreieren sie jedoch immer neue Ängste. Es wird immer schwieriger, die Komfortzone zu verlassen.
Besser ist es, sich direkt seinen Ängsten zu stellen, sonst kannst du sogar eine Angststörung oder Angstzustände entwickeln. Diese behandelst du am besten therapeutisch, damit sich nachhaltig Besserung einstellt.
Kleinen Ängsten kannst du dich jedoch selbst stellen. Wenn du dich beispielsweise unwohl dabei fühlst, neue Menschen kennenzulernen, kannst du dir vornehmen, jeden Tag mit jemand Fremden Smalltalk zu führen. Das kann die Frau an der Supermarktkasse, der Nachbar oder der Arbeitskollege sein.
Du solltest dich jeden Tag für kurze Zeit aus deiner Komfortzone bewegen, damit du deine Ängste dauerhaft überwinden kannst.
Überlege dir, was im schlimmsten Fall passieren kann. Meist erkennst du dann, dass deine Angst unbegründet ist. Sprichst du jemanden auf der Straße an, kannst du schlimmstenfalls zurückgewiesen werden. Darunter kann erst einmal dein Selbstwertgefühl leiden.
Wenn du deinen Selbstwert jedoch kennst und an deiner Selbstliebe arbeitest, macht dir die Zurückweisung eines Menschen nicht mehr viel aus.
Je öfter du dich deiner Angst stellst und Menschen ansprichst, umso mehr wirst du erkennen, dass die meisten Menschen freundlich und zuvorkommend reagieren.
Komfortzone zusammen verlassen
Wenn du dich alleine nur schwer dazu überreden kannst, deine Komfortzone zu verlassen, kannst du dies auch zusammen mit einer Gruppe oder einem Freund oder Partner tun.
Willst du beispielsweise mehr Sport treiben, kannst dich jedoch alleine nur wenig motivieren, kann dir ein Trainingspartner oder eine Laufgruppe dabei helfen, deinen Schweinehund zu überwinden.
Auch wenn du für eine wichtige Prüfung lernen musst und dich alleine nicht auf den Lernstoff fokussieren kannst, hilft dir vielleicht eine Lerngruppe dabei, dir den Stoff anzueignen.
Gemeinsam ist es leichter, Herausforderungen zu meistern. Ihr könnt euch gegenseitig bestärken und weiterhelfen. Auch ein Misserfolg lässt sich zusammen eher verkraften. Fühlt der eine sich in einem Bereich sicher, kann er den anderen bestärken und unterstützen, sich in diesem Bereich zu verbessern.
Ihr könnt euch gegenseitig eher motivieren, eure Komfortzone zu verlassen und profitiert beide von eurer Teamarbeit. Ein Mentor kann dich bei Herausforderungen unterstützen, beispielsweise wenn du eine neue Sportart erlernen möchtest.
So fühlst du dich sicherer und hast mit professioneller Unterstützung zudem eher Erfolg.
Achtung: Dauerhafte Belastung macht krank
Wenn du deine Komfortzone verlässt, kommst du in die Wachstumszone, in der du Herausforderungen meistern und Neues lernen kannst. Nur so kannst du deine Persönlichkeit weiterentwickeln und im Leben voran kommen.
Ist dieser Zustand jedoch konstant, fühlst du dich also ständig ein wenig überfordert und gestresst, kann das krank machen und zu ernstzunehmenden Krankheiten wie einem Burnout führen.
Darum solltest du regelmäßig in deine Komfortzone zurückkehren und für Entspannung sorgen. Nur so kannst du Stress abbauen und deinem Körper eine Ruhepause gönnen. Stehst du ständig unter Druck, fällt es dir viel schwerer, etwas zu lernen.
Du handelst affektiv und panisch, anstatt mitzudenken und persönlich zu wachsen. Die Komfortzone ist für ein ausgewogenes Leben essentiell. Routinen und ein Rückzugsort sind wichtig für dein Wohlbefinden.
Wenn du deine Lebensweise allerdings niemals überdenkst und in deiner Bequemlichkeit feststeckst, kommst du im Leben nicht vorwärts.