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Augmented Reality mit iOS 11: Erste Buch- und Lern-Apps vor der Tür

Fachredakteur
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Vom heutigen Dienstagabend an liefert Apple sein neues Mobile-Betriebssystem iOS 11 an iPhone- und iPad-Nutzer aus. Millionen Menschen haben damit unvermittelt ein Augmented-Reality-kompatibles Gerät in der Jackentasche und werden erstmalig in Kontakt mit intelligenten Vermischungen von virtueller und realer Umgebung kommen – die weit über die auf der Apple-Keynote zum iPhone X gezeigten Emojis mit eigenem Gesichtsausdruck hinausgehen. Zu den ersten AR-Anwendungen zählen auch spannende Lern-Apps und Buch-Umsetzungen.

Apple stellt iOS 11 für alle Endgeräte mit A6-Prozessor oder neuer bereit, kompatibel sind damit alle iPhones ab dem iPhone 5S und alle Tablets ab dem iPad Air 1 und iPad Mini 2. Um die neuen Augmented-Reality-Funktionen nutzen zu können, bedarf es allerdings mindestens eines A9-Prozessors. Kompatibel sind damit nur iPhones ab dem 2015 erschienenen 6S sowie die iPad Pro und das neue iPad (2017).

Apple-Geräte über Nacht AR-Plattform Nummer 1

Nichts desto trotz macht Apple mit iOS 11 über Nacht viele Millionen Geräte AR-kompatibel und setzt sich damit auf einen Schlag an die Spitze beim Zukunftsthema "Vermischung von Realität und virtuellen Welten" (in Abgrenzung zum anderen Zukunftsthema Virtual Reality, wo Anwender mit VR-Brillen komplett ins Digitale abtauchen und was sich Apple noch von der Seitenlinie anschaut). Damit iOS-Nutzer gleich nach dem Update schon etwas zum Ausprobieren haben, hat Apple ausgewählten Entwicklern schon im Vorfeld Zufriff auf das Augmented-Reality-Framework ARKit gegeben.

Auf einem Demo-Event vor einigen Wochen zeigte Apple bereits einige Apps von Entwickler-Partnern. Das Fachblog Techcrunch war vor Ort und zeigte sich angetan von der schon jetzt großen Bandbreite an Szenarien, die von unterschiedlichster Seite – vom Einzelentwickler bis zum Großunternehmen – mit eigenen Apps bedient werden.

So hat das Möbelhaus Ikea bereits eine App in der Schublade, mit der Ikea-Produkte frei im eigenen Wohnraum platziert werden können – und zwar in Originalgröße. Einmal abgelegt, kann sich der Nutzer dann mit dem Mobilgerät in der Hand auf das virtuelle Möbelstück zubewegen und es von allen Seiten in Augenschein nehmen. Eben so, wie wenn der Tisch oder das Sofa physisch im Raum stehen würde.

Jede Oberfläche wird zum Buch

Auch erste Apps, die Unterhaltung mit Lehr-Inhalten kombinieren, wurden beim Demo-Day gezeigt. Genannt sei die App-Umsetzung des Kinderbuchs Die kleine Raupe Nimmersatt. Für den Techcrunch-Redakteur handelte es sich "um die beste Demo des Tages, hauptsächlich weil sie süß, clever und gerade interaktiv genug für die anvisierte Altersgruppe ist". Die Story wird hauptsächlich auf dem Boden vor dem Nutzer erzählt und kann durch einen Schwenk des Displays mitverfolgt oder auch aus der Nähe verfolgt werden. Durch Augmented Reality löst sich die Geschichte also gewissermaßen endgültig vom Trägermedium, jedes Oberfläche wird zum "Buch".

Naturgemäß handelt es sich bei den Demos nur um einen kleinen Ausblick auf das, was uns mit dem Start von iOS 11 – also ab dem heutigen Dienstagabend – erwarten wird. Der zusätzliche Entwicklungsaufwand für AR-Funktionen soll ausgesprochen gering sein, womit es wohl schon bald viele tausend AR-Apps (sowohl Hybride als auch reine AR-Anwendungen) geben wird. Im Unterhaltungs-, aber auch im Bildungsbereich mangelt es nicht an Anwendungsszenarien. Vor allem E-Learning- und Blended-Learning-Modelle etwa im Rahmen eines Fernstudium sind prädestiniert für die Anreicherung mit Augmented-Reality-Inhalten für die einfache Visualisierung und Erlernung von Modellen sowie Abläufen in den heimischen vier Wänden.

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