Fenster putzen: 6 Tipps, 7 Hausmittel & 7 typische Fehler
Fenster putzen ist für die Wenigsten ein Vergnügen. Trotzdem musst du es ab und zu erledigen. Wir geben Tipps für streifenfreies Putzen und erklären, welche Fehler du vermeiden solltest. Außerdem stellen wir dir Hausmittel zum Fenster putzen vor.
Hässliche Schlieren auf den frisch geputzten Fensterscheiben sind eine unschöne Sache. Wer die richtigen Putzutensilien benutzt und ein paar Tipps beachtet, hat in Zukunft ein Problem weniger.
Tipps zum Fensterputzen: Das brauchst du
Fenster putzen ist für viele Menschen eine lästige Angelegenheit.
Vielleicht schiebst auch du diese Aktivität immer wieder vor dir her und widmest dich lieber kreativen Hobbys wie Nähen oder Klavier spielen.
Irgendwann muss es aber doch gemacht werden. Fenster streifenfrei putzen ist gar nicht schwer. Am wichtigsten sind Hilfsmittel in guter Qualität, wie frische Putzlappen und passendes Reinigungsmittel.
Stehen dir diese Materialien zur Verfügung, machst du nicht viel falsch. Natürlich brauchst du in erster Linie einen Eimer und Wasser, um deine Fenster zu reinigen. Darüber hinaus sind folgende Materialien erforderlich beziehungsweise hilfreich.
Fenster richtig putzen mit Reinigungsmittel
Das passende Reinigungsmittel entscheidet darüber, ob dein Fenster am Ende wirklich sauber ist. Es gibt verschiedene Mittel, die du zum Putzen benutzen kannst. Einige sind optional, andere brauchst du in jedem Fall. Wir stellen hier eine Auswahl an Reinigungsmitteln vor.
Glasreinigungsmittel
Ein spezielles Glasreinigungsmittel ist ausschlaggebend zum erfolgreichen Fensterputzen. In jedem Drogeriemarkt und in gut sortierten Supermärkten bekommst du eine Auswahl an verschiedenen Glasreinigern.
Diese enthalten aber oft chemische Zusätze, die der Umwelt schaden. Dazu zählen die unterschiedlichsten Duft-, Farb- und Hilfsstoffe.
Ein weiterer Nachteil von fertigen Glasreinigern ist, dass sie ganz schön teuer sein können. Möchtest du Geld sparen und der Umwelt etwas Gutes tun, stellst du Glasreiniger schnell und einfach selber her. Eine Anleitung dazu findest du im Kapitel "Hausmittel zum Fenster putzen".
Poliermittel
Kalkhaltiges Wasser, raue Lappen – es gibt viele Dinge die zu leichten Verätzungen oder kleinen Kratzern in der Glasscheibe führen.
Mit Poliermittel kannst du diese in den meisten Fällen wieder entfernen. Allerdings musst du dich vor der Benutzung genau über die Wirkung des gewählten Mittels informieren.
Wendest du es falsch an, zerstörst du im schlimmsten Fall die Glasoberfläche. Ist das einmal passiert, musst du das Fenster ersetzen.
Lösemittel
Hin und wieder kommt es vor, dass die Glasscheibe eines Fensters besonders stark verschmutzt ist. Nach Renovierungsarbeiten gelangen zum Beispiel häufig Kleber, Farben oder Lacke darauf.
In diesem Fall reicht eine Säuberung mit Glasreiniger nicht aus. Du brauchst ein spezielles Lösemittel, um die hartnäckigen Verschmutzungen zu entfernen. Lösemittel sind Stoffe, mit denen du starke Verschmutzungen entfernst, ohne dabei das Fensterglas chemisch zu beeinflussen oder zu verändern.
Es kommt also nicht zu chemischen Reaktionen und das Glas wird nicht beschädigt. Bist du dir unsicher, welches Mittel am besten für deine Zwecke geeignet ist, lässt du dich in einem Baumarkt beraten.
Laut Verbraucherschutz solltest du deine Fenster sechs Mal im Jahr für etwa 45 Minuten reinigen. Heißt also, alle zwei bis drei Monate.
Einwascher/ Strip
Den sogenannten Einwascher oder Strip benutzt du, um das Gemisch aus Wasser und Reinigungsmittel auf der Scheibe zu verteilen.
Es handelt sich dabei um ein längliches Werkzeug aus Stoff, das du in unterschiedlichen Breiten kaufen kannst.
Welcher Einwascher am besten für deine Zwecke geeignet ist, hängt von der Größe und Breite des dreckigen Fensters ab.
Den Einwischer befestigst du mit einer speziellen Mechanik an einem Stab aus Aluminium. Diese Konstruktion erleichtert dir das Putzen enorm. Möchtest du besonders hohe Fenster säubern, legst du dir eine Teleskopstange zu. Diese lässt sich nach Belieben verkürzen oder verlängern.
Fenster putzen ohne Streifen: Abzieher/ Fensterwischer
Den Abzieher oder Fensterwischer nutzt du nach dem Einwascher, um das Wasser und das Reinigungsmittel wieder vom Glas zu entfernen. Auch dieses Utensil gibt es in verschiedenen Längen und Breiten.
Der wichtigste Teil des Abziehers ist die elastische Gummilippe, mit der du das Fenster ohne Kratzer säuberst. Auch den Abzieher kannst du an einem passenden Stab befestigen.
Es gibt Spezialformen des Fensterwischers, die gleichzeitig Einwascher und Abzieher sind. Auf der einen Seite des Stabes befindet sich der Einwascher. Drehst du den Stab einmal herum, hast du die Möglichkeit das Fenster sauber abzuziehen, ohne den Aufsatz wechseln zu müssen.
Handbesen
Den Handbesen nutzt du, um den groben Schmutz vom Fenster zu entfernen.
So wird dein Putzlappen nicht gleich vollständig verdreckt, wenn du das erste Mal über den Rahmen wischst.
Hartnäckige Verschmutzungen lassen sich mit dem Handbesen allerdings nicht lösen.
Glashobel
Ist dein Fenster besonders stark verschmutzt und du bekommst es weder mit Glasreiniger noch mit Lösemittel sauber, kommt der Glashobel zum Einsatz. Der Hobel besteht aus Metall und dient der Entfernung von besonders hartnäckigem, grobem Dreck, wie zum Beispiel Vogelkot.
Überprüfe vor der Anwendung, ob die Klinge des Hobels beschädigt ist. Ist das Werkzeug nicht kaputt, darfst du es verwenden, allerdings nur auf unbeschichteten Fenstern. Schiebe den Hobel möglichst flach über das Glas, um Beschädigungen des Fensters zu vermeiden.
Lederlappen
Ein Lederlappen eignet sich besonders gut zum Polieren des Glases. Du wendest ihn also erst gegen Ende des Putzvorgangs an. Zur Anwendung tunkst du den Lederlappen in Wasser und wischst über das Fenster.
Achte darauf, dass der Lappen nicht mit Reinigungsmittel in Berührung kommt, sonst wird er beschädigt. Falte den Lappen beim Polieren immer wieder neu, damit du seine ganze Fläche ausnutzt.
Fenster streifenfrei putzen: Anleitung
Hast du das richtige Material ausgesucht, ist Fenster putzen gar nicht schwer. Folgende Anleitung unterstützt dich dabei:
1. Bereite einen Eimer mit Wasser und Reinigungsmittel vor. Das Wasser sollte möglichst lauwarm sein. Alternativ nutzt du handelsüblichen Glasreiniger aus einer Sprühflasche.
2. Bürste das Fenster von außen und innen grob mit dem Handbesen ab. So entfernst du ersten Schmutz.
3. Besprühe den Rahmen und die Ecken des Fensters mit Reinigungsmittel oder säubere sie gleich mit einem nassen Lappen. Die meisten Rahmen sind aus Kunststoff. Du darfst also keinen Glasreiniger nutzen, um sie zu putzen. Bei starken Verschmutzungen eignet sich spezieller Kunststoffreiniger. Leichten Dreck beseitigst du mit Wasser und etwas Spülmittel. Vermeide es mit einem trockenen Lappen über den Rahmen zu reiben. Das verursacht schnell Kratzer.
4. Besprühe die Scheiben mit Glasreiniger oder trage diesen mit dem Einwascher auf. Hast du keinen Einwascher zur Hand, reicht auch ein handelsüblicher Schwamm oder Putzlappen aus.
5. Wische in kreisförmigen Bewegungen von oben nach unten und von innen nach außen. Benutze zum Putzen des Glases unbedingt einen anderen Lappen als zum Putzen des Rahmens. So vermeidest du es, bereits entfernten Schmutz vom Rahmen auf dem Glas zu verteilen.
6. Entferne mit dem Abzieher möglichst in einem Zug pro Bahn das Putzwasser von der Scheibe. Reibe die feuchte Gummilippe nach jedem Zug mit einem Tuch trocken.
7. Poliere das Glas mit einem Fensterleder oder Zeitungspapier nach.
Kunststoffenster reinigen
Wohnmobile haben in der Regel keine Fenster aus Glas, sondern aus Kunststoff, meistens aus Acryl. Beim Putzen dieser Fenster musst du gut aufpassen und andere Reinigungsmittel verwenden als bei gewöhnlichen Glasfenstern.
Gerade in Verbindung mit Alkohol entstehen oft blinde Flecken, das Material wird spröde und es bilden sich Risse. Da Acrylglas sehr kratzempfindlich ist, musst du beim Putzen besonders vorsichtig sein.
Mit Fensterreinigern für reines Glas solltest du Kunststoffenster also besser nicht putzen. Darin ist nämlich häufig Alkohol enthalten. Am besten putzt du erst einmal mit lauwarmem, klarem Wasser und entfernst so den gröbsten Schmutz.
Möchtest du ein Reinigungsmittel hinzugeben, kaufst du eine spezielle Lösung für Acrylglasfenster. Im Campinghandel oder online wirst du diesbezüglich schnell fündig.
Hausmittel zum Fenster putzen
Es gibt einige Hausmittel, die immer wieder zum Fenster putzen empfohlen werden. Einige davon eignen sich in der Tat sehr gut und erleichtern dir die Arbeit.
Von anderen solltest du hingegen die Finger lassen, wenn du dein Fenster nicht nachhaltig beschädigen willst. Wir stellen dir im Folgenden die unterschiedlichen Hausmittel vor.
Spülmittel und Salz
Glasreinigungsmittel kannst du schnell und einfach aus Spülmittel und Salz herstellen. Dazu füllst du einen Eimer mit lauwarmem Wasser und gibst einen Spritzer Spülmittel hinzu.
Unter Rühren löst du im Anschluss zwei Esslöffel Salz in diesem Wasser auf. Putze die Fenster solange das Wasser noch ein wenig warm ist, dann wirkt das Mittel am besten.
Fenster putzen mit Zitrone
Alternativ reibst du das Glas des Fensters mit einer halben Zitrone ein. Ihr Saft ist gegen Kalk besonders wirkungsvoll. Groben Schmutz bekommst du so allerdings nicht entfernt.
Achte außerdem darauf, dass der Zitronensaft nicht an den Fensterrahmen gelangt, sonst wird womöglich die Dichtung beschädigt. Hast du die Scheibe vollständig eingerieben, trocknest du sie mit einem sauberen Tuch ab.
Um einen Kunststoff-Fensterrahmen zu reinigen, greifst du zunächst zum Handbesen und entfernst groben Schmutz.
Damit das Material nicht porös wird, solltest du zum Putzen nur sanfte Reinigungsmittel benutzen. Also beispielsweise einen Neutralreiniger oder gewöhnliches Spülmittel. Ist dein Rahmen stark verschmutzt, lohnt sich unter Umständen auch ein Kunststoffreiniger.
Fenster reinigen mit Schwarzem Tee
Schwarzer Tee ist ebenfalls ein effektives Reinigungsmittel. Das Getränk enthält Stoffe, die besonders Fette und Nikotin gut lösen.
Möchtest du schwarzen Tee zum Fenster putzen benutzen, kochst du eine Tasse Tee mit zwei Beuteln auf, lässt das Ganze mindestes fünf Minuten ziehen und gibst die Mischung dann in einen Eimer mit lauwarmem Wasser.
Fenster putzen mit Leinöl
Möchtest du, dass deine Scheiben nach dem Putzen besonders schön glänzen, ist die Verwendung von Leinöl eine gute Idee.
Dazu beträufelst du einen Lappen aus Wolle mit etwas Öl, trägst es auf die Scheibe auf und wischst das Glas im Anschluss mit Küchenpapier ab.
Im Anschluss musst du allerdings nochmals Glasreiniger auftragen und das Fenster putzen, denn das Öl hinterlässt schmierige Spuren auf der Scheibe. Danach strahlt dein Fenster aber umso mehr.
Zeitungspapier
Für die Politur brauchst du nicht unbedingt einen Lederlappen. Einfaches Zeitungspapier wirkt wahre Wunder. Im trockenen Zustand polierst du deine Fenster damit ohne Probleme. Tunkst du das Zeitungspapier in Wasser und Reinigungsmittel, eignet es sich sogar als Alternative zum Einwascher oder einem Lappen.
Fenster putzen mit Klarspüler
Auch der Klarspüler eignet sich zum streifenfreien Putzen. Gib dazu einfach einen guten Spritzer Klarspüler auf ein bis zwei Liter lauwarmes Wasser.
Tipp: Für optimalen Glanz kannst du auch noch zwei Spritzer Spülmittel dazu mischen.
Finger weg von Essig, Spiritus und Salmiak
Oft wird empfohlen Essig, Spiritus oder Salmiak ins Putzwasser zu mischen, um Schlieren auf dem Glas zu vermeiden. Das ist aber keine gute Idee, denn diese Hausmittel riechen nicht gerade angenehm.
Ein viel größeres Problem als der beißende Geruch ist aber, dass Essig, Spiritus und Salmiak allesamt Säure beziehungsweise Alkohol enthalten. Im schlimmsten Fall greifen diese Stoffe die Dichtung des Fensters an und beschädigen sie. Dann zieht es bei starkem Wind durch die Ritzen in deine Wohnung.
Typische Fehler beim Fenster putzen
Egal wie gut du vorbereitet bist, beim Fenster putzen passieren immer wieder Fehler.
Neben den richtigen Materialien und einer guten Technik, gibt es noch ein paar weitere Dinge, die dir das Fenster putzen erleichtern.
Hältst du dich an unsere Tipps, sparst du dir eine Menge Ärger und bist schneller mit dem Putzen fertig. Folgende Dinge solltest du beim Fenster putzen vermeiden.
Vorher nicht aufräumen
Den Bereich rund um das Fenster räumst du vor dem Putzen frei. So hast du die Möglichkeit dich problemlos hin- und herzubewegen und musst den Putzvorgang nicht immer wieder unterbrechen. Besonders wichtig ist es, dass die Fensterbänke leer sind.
Darauf breitest du ein Handtuch aus, damit die Fensterbank beim Putzen nicht allzu sehr verschmutzt. Auch den Boden rund um das Fenster solltest du von allen herumstehenden oder liegenden Gegenständen befreien und ihn im Anschluss mit einem Handtuch vor etwaigen Verschmutzungen schützen.
Scheiben nicht schnell genug polieren
Beim Fenster putzen ist gutes Zeitmanagement gefragt. Gerade beim Polieren macht Schnelligkeit einen großen Unterschied. Ist die Scheibe noch nass, musst du sie unbedingt so schnell wie möglich trocken polieren. Je schneller du bist, umso weniger Streifen bilden sich.
Glas und Rahmen in der falschen Reihenfolge putzen
Putze immer zuerst den Rahmen und dann das Glas. Dann droht keine Gefahr, dass dreckiges Wasser auf die frisch gesäuberten Scheiben tropft. Passiert das, musst du mit dem Putzen noch einmal von vorne beginnen.
Ein sauberer Rahmen kann dagegen nicht vom Schmutz der Glasscheiben verunreinigt werden. Vorausgesetzt du benutzt nicht zu viel Wasser; dann sammelt es sich nämlich am unteren Rand der Scheibe.
Bei starker Sonne putzen
Putzt du deine Fenster bei strahlendem Sonnenschein, trocknet das Wasser an der Scheibe, bevor du es abreiben kannst.
So entstehen Streifen, die du nur mit einer erneuten Befeuchtung entfernt kriegst.
Am besten putzt du deine Fenster bei bedecktem Himmel. Kommt dann später die Sonne raus, glänzen die geputzten Scheiben umso mehr.
Mit viel Spülmittel putzen
Spülmittel eignet sich zwar zum Fenster putzen, aber nur in geringer Dosis. Benutzt du zu viel Spülmittel, bilden sich unschöne Schlieren auf der Scheibe. Diese musst du mit extra Aufwand in einem zweiten Waschvorgang entfernen.
Ob du zu viel Spülmittel benutzt hast oder nicht, merkst du am Schaum des Putzwasser. Nimmt dieser Überhand, füllst du lieber noch etwas Wasser in den Eimer.
Putztücher mit Weichspüler waschen
Wäschst du deine Putztücher mit Weichspüler, bringt dir auch deine Schnelligkeit beim Polieren nichts. In jedem Fall bilden sich am Fenster Streifen.
Achte daher unbedingt darauf, deine Putztücher ohne dieses Hilfsmittel zu waschen. Bei Putztüchern brauchst du im Grunde sowieso keinen Weichspüler. Beim Putzen ist es egal, wie weich das Tuch ist, denn du befeuchtest es sowieso.
Zu wenig Tücher benutzen
Zum Fenster putzen brauchst du mehr als ein Tuch. Schon nach der Säuberung des Rahmens ist dein Lappen häufig so verschmutzt, dass du das Glas damit nicht mehr sauber bekommst. Auch zum Polieren brauchst du einen anderen Lappen als zum Abwischen des Schmutzwassers.
Lege also mindestes drei Lappen bereit, beziehungsweise zwei Lappen und ein Knäuel Zeitungspapier. So hast du beim Putzen genug Auswahl und musst dreckige Lappen nicht wiederverwenden.