Curriculum Vitae: 9 Dos & 5 Don’ts im englischen Lebenslauf
Im deutschen Sprachraum wird der Begriff Curriculum Vitae (CV) aus dem Englischen oft synonym zum deutschen Lebenslauf verwendet. Das ist allerdings nicht ganz richtig, denn das englische CV weist in vielen Aspekten Unterschiede auf. Wir erklären dir, worauf du achten musst und was du vermeiden solltest.
Wörtlich übersetzt bedeutet Curriculum Vitae “Der Lauf des Lebens”. Im Grunde bezeichnet es also dasselbe wie der herkömmliche tabellarische Lebenslauf. Inhaltlich gibt es aber einige wichtige Punkte, die ein englisches CV auszeichnen.
Genereller Aufbau des Curriculum Vitae
Das Curriculum Vitae erfüllt denselben Zweck wie ein deutscher Lebenslauf: Es soll einen Überblick über Ausbildung und beruflichen Werdegang geben.
Aber mit einer simplen Auflistung ist es dabei nicht getan. Vielmehr vereint ein CV Elemente des Lebenslaufs und des Motivationsschreibens und ist damit um einiges umfangreicher.
Kontaktdaten: Damit beginnt jedes CV. Wie heißt du und wo bist du zu erreichen?
Personal Profile: Dieser Teil ist optional, kann aber eine große Hilfe sein. Stell dich selbst in wenigen Sätzen kurz vor.
Objective: Wie schon das Personal Profile ist das Objective generell optional, aber stets erwünscht und gerade im US-amerikanischen Raum gefordert. Schreib kurz, welche Position du anstrebst und wie du dir deine Arbeit im Unternehmen vorstellst. Drei oder vier Sätze sind ausreichend.
Berufliche Laufbahn: An dieser Stelle zählst du nun bisherige Arbeitsplätze auf. Worauf du dabei achten musst, folgt später.
Bildung und Ausbildung: Wo hast du studiert, welche Ausbildung hast du genossen? Das kannst du hier auflisten.
Fähigkeiten: Was kannst du gut, was bringst du mit? Solche Informationen sind für ein Unternehmen immer wichtig. Hier kannst du nach Belieben auch Hobbys und private Interessen nennen, die über das Berufsleben hinausgehen.
Referenzen: Gib ehemalige Kollegen und Vorgesetzte an, die auf Nachfrage vom Unternehmen positiv über dich sprechen können.
Dos für ein gelungenes CV
Der Aufbau ist nur die halbe Miete. Viel wichtiger ist, was du in dein CV schreibst. Um hier einen guten Eindruck zu machen, solltest du einige Dinge beachten.
Nutze das richtige Layout für dein CV
Ein normales Curriculum Vitae ist etwas länger als der durchschnittliche Lebenslauf. Gehe von zwei bis drei Seiten aus, die du für das CV verwendest.
Neben der Länge ist auch wichtig, wie dein CV optisch wirkt. Achte auf eine gut lesbare Schriftgröße, genug Abstände und schlichte Überschriften. Bei der Schriftart solltest du eine übliche oder neutrale auswählen. Klassisch wären zum Beispiel “Arial” oder “Times New Roman”.
Ein kleines Detail ist außerdem, dass ein CV weder datiert noch unterschrieben wird. Zumindest gilt das, wenn du mit internationalen Unternehmen in Kontakt bist. Bei deutschen Unternehmen bietet es sich an, dennoch Datum und Unterschrift anzugeben.
Drücke dich selbstbewusst aus
Deine Sprache sollte dich stets positiv darstellen. Bescheidenheit und negative Aspekte sind deswegen unangebracht. Zeige, dass du selbstsicher und von dir überzeugt bist. Es geht immerhin darum, dich selbst in ein gutes Licht zu rücken.
Zu viel des Guten kann allerdings auch problematisch sein. Also: Selbstbeweihräucherung ja, aber in einem angemessenen Rahmen.
Passe dein CV an die Stellenausschreibung an
Ein CV ist sehr viel individueller als ein Lebenslauf. Schon das Objective ist auf das jeweilige Unternehmen maßgeschneidert. Deswegen solltest du bei einem CV nicht nach dem Copy-Paste-Verfahren arbeiten.
Beschäftige dich mit der Stellenausschreibung und schreibe das Objective genau dafür. Ein guter Personaler kann erkennen, wie viel Mühe du dir gegeben hast.
Mit einem derart personalisierten Objective zeigst du auch dein Engagement. Du machst deutlich, dass du dich mit dem Unternehmen und seiner Arbeit auseinandergesetzt hast. Relativ egal ist dabei, ob du von dir in der ersten oder dritten Person schreibst. Beides ist möglich, nur ist die dritte Person im britischen Raum gängiger.
Nicht alles ist wichtig im Curriculum Vitae
Ein klassischer Lebenslauf führt alle Lebensabschnitte auf. Jede besuchte Schule, jedes Praktikum, jedes angefangene und abgebrochene Studium. Von dieser Vollständigkeit kannst du dich für ein CV ruhig entfernen.
Es kommt weniger darauf an, dein gesamtes Leben offenzulegen. Stattdessen solltest du dich auf die Aspekte und Stationen fokussieren, die für die aktuelle Bewerbung wirklich wichtig sind.
Bewirbst du dich etwa bei einer Anwaltskanzlei, kannst du dein Praktikum im Hotelmanagement im Curriculum Vitae auslassen. Konzentriere dich auf die wesentlichen Punkte, dann hat die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber schneller einen guten Bick auf deine Laufbahn.
Natürlich entsteht durch eine solche Selektion schneller mal eine Lücke im Lebenslauf. Diese spielen beim CV aber keine so große Rolle und werden weniger beachtet. Sollten seitens des Arbeitgebers Fragen aufkommen, kannst du sie im Bewerbungsgespräch klären.
Hier findest du Tipps zur Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch.
Sortiere dein Curriculum Vitae nach Relevanz
Die ausgewählten Lebensstationen gilt es nun noch in Reihenfolge zu bringen. Hierbei liegt es bei dir, Prioritäten zu setzen und selbstständig zu gewichten, was für den zukünftigen Arbeitgeber spannend ist.
Die altbekannte chronologische Liste fällt somit weg. Was nicht nötig ist, um den aktuellen Arbeitgeber zu beeindrucken, lässt du einfach weg.
Die besonders wichtigen Arbeitserfahrungen und relevante akademische Bildung sollten deswegen nach ganz oben. Alle weitere Angaben werden nach absteigender Bedeutsamkeit aufgelistet.
Wichtig ist, dass du nicht alles in einen Topf wirfst und klar zwischen Beruf und Ausbildung trennst. Schulbildung ist insgesamt eher zu vernachlässigen; kaum ein Arbeitgeber interessiert sich dafür, welche Grundschule du besucht hast. Möchtest du dennoch auf deine Schulzeit verweisen, genügt die letzte Schule und der dort erzielte Abschluss.
Nutze die umgekehrte Chronologie
Eine andere Möglichkeit, wie du Erfahrungen aus Beruf und Ausbildung sortierst, ist verkehrt herum durch deine Laufbahn zu gehen.
Statt mit dem Schulabschluss zu beginnen und deinem letzten Arbeitsplatz zu enden, fängst du bei den jüngsten Stationen deines Lebens an. Dadurch sieht der Arbeitgeber gleich, wo du zuletzt gearbeitet hast, ohne sich erst alle anderen Lebensabschnitte durchzulesen.
Beschreibe deine Lebensstationen im Curriculum Vitae
Um deinem Curriculum Vitae mehr Tiefe zu verleihen, solltest du kurz angeben, was du bei vorherigen Anstellungen und Praktika genau getan hast. Dasselbe gilt für Studium und Ausbildung.
Es wird auch erwartet, dass du diese Angaben machst. Sofern aber nicht ausdrücklich gewünscht wird, dass du das im Fließtext machst, reichen drei bis vier Stichpunkte pro Station.
Gib Referenzen statt Zeugnisse an
Wo deutsche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber eher nach Arbeitszeugnissen vorheriger Arbeitsplätze fragen, suchen englische hauptsächlich das Gespräch mit ehemaligen Vorgesetzten. Daher ist es hilfreich, wenn du zwei bis drei Ansprechpartner nennst.
Gib dabei Kontaktdaten und Position im Unternehmen an, die die Referenzgeber während eurer gemeinsamen Zeit inne hatten. Stelle aber vorab sicher, dass sie tatsächlich bereit sind, gut über dich zu sprechen. Alternativ kannst du auch schreiben, dass du auf Nachfrage Referenzen liefern kannst.
Don’ts für das Curriculum Vitae
Alleine weil der Aufbau eines Curriculum Vitae sich vom Lebenslauf unterscheidet, können sich schnell Fehler oder Mängel einschleichen.
Zusätzlich gibt es aber einige Dinge, die du in einem guten CV unbedingt vermeiden solltest. Immerhin ist das der beste Weg, einen guten ersten Eindruck zu machen.
Im Curriculum Vitae lügen
Was ziemlich offensichtlich klingt, kommt dennoch oft vor. Im Curriculum Vitae zu lügen, ist ein absolutes No-Go. Sei bei allen Angaben ehrlich und offen.
Wenn du etwas nicht kannst, solltest du es nicht in den CV schreiben, nur um dadurch bessere Chancen zu haben; so etwas kommt schnell ans Tageslicht. Und auch ein ausgedachtes Studium oder erfundene Berufserfahrungen lassen sich leicht nachprüfen.
Fällt so eine falsche Angabe auf, kann das weitreichende Konsequenzen haben. Zum einen wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr für die Stelle in Betracht gezogen, weil das Unternehmen dich nicht als vertrauenswürdig betrachtet.
Auf der anderen Seite unterhalten sich Personaler verschiedener Firmen auch untereinander. So kann es passieren, dass sich deine gefälschten Angaben im CV herumsprechen und deine Chancen bei anderen potenziellen Arbeitgebern ebenfalls sinken.
Zu persönlich werden
Ein Curriculum Vitae gibt sehr viel über dich preis. Die ausgegebenen Informationen sollten sich aber auf deine akademische und berufliche Laufbahn beschränken. Also solltest du vermeiden, persönliche und private Details einzubauen.
Dinge wie dein Beziehungsstatus, deine Konfession, wo du geboren wurdest und auch dein Geburtsdatum gehören nicht in den CV. Die Begründung ist eigentlich ziemlich einfach: Du wirst für das Unternehmen auf das Wesentliche reduziert und bietest keine Angriffsfläche.
Social Profiling passiert auf jeder Ebene des Lebens. Dazu gehört auch die Jobsuche. Deswegen sorgst du auf diese Weise dafür, dass du wirklich nur anhand deiner Qualifikationen bewertet wirst.
Unseriös wirken
Selbstsicheres Auftreten ist das eine, aber du darfst es dabei nicht übertreiben. Wer im CV nicht seriös wirkt, läuft aus Sicht des Unternehmens auch Gefahr, den Job nicht ernst zu nehmen
. Solche Kandidatinnen und Kandidaten werden schnell aussortiert.
Es ist also wichtig, dass du neutrale oder übliche Schriftarten verwendest, Farben und saloppe Sprache vermeidest und sowohl auf deine Rechtschreibung als auch auf korrekte Grammatik und Kommasetzung achtest.
Führst du unwichtige Dinge an, die absolut gar nichts mit der Stelle zu tun haben, kann das auch negativ gewertet werden.
Ungewöhnliche Kontaktdaten angeben
Fast jeder hat oder hatte mal eine zweite E-Mail-Adresse, die irgendwie lustig klingt. Es ist aber ein immenser Fehler, genau so eine Adresse in einem Curriculum Vitae anzugeben. Wenn du dort eine E-Mail-Adresse wie [email protected] aufschreibst, wirkt das einfach sehr unseriös.
Stattdessen sollte deine E-Mail wie der Rest des CVs professionell und ernst sein. Entsprechend besteht eine gute E-Mail-Adresse aus Vorname, Nachname und deinem Provider. Eventuelle Umlaute schreibst du am besten als ae, oe und ue; die gibt es im Englischen nicht.
Dem Curriculum Vitae ein Foto anfügen
Obwohl es oft nicht explizit verlangt wird, hängen viele ihrem Lebenslauf ein Porträtfoto an. Normalerweise kümmert es Unternehmen wenig, ob ein Foto im Lebenslauf enthalten ist oder nicht, aber im CV hat es nichts zu suchen.
Der Hintergrund ist einfach, dass so alle Bewerber neutral und unabhängig vom eigenen Aussehen bewertet werden. Zwar würde es deinen CV nicht komplett entwerten, solltest du ein eigenes Foto anfügen. Für hochgezogene Augenbrauen sorgt es aber allemal.
Resume: Das US-amerikanische CV
Auch in den USA gehört ein Curriculum Vitae in jede Bewerbung. Im akademischen Bereich kommt auch der oben beschriebene CV in die Bewerbungsmappe.
Wenn du aber mit US-amerikanischen Unternehmen zu tun hast, solltest du nicht nach dem gleichen Schema verfahren. Ein Resume ist dem CV zwar ähnlich, fordert aber gleichzeitig etwas andere Dinge von dir.
Kurz, kürzer, Resume
Der Name deutet es schon an: Resume kommt vom französischen Wort "résumé" (deutsch: "Resümee") und bedeutet “Zusammenfassung”. Und genau das ist es auch – ein knapp zusammengefasster grober Überblick deines Lebens. Du hast im Resume nur eine Seite Platz für all das, was du dem Unternehmen mitteilen möchtest.
Das alleine ist schon eine gewisse Herausforderung, weil du noch mehr komprimieren und auslassen musst. Deswegen ist es beim Resume noch wichtiger, deine Arbeitserfahrungen auf das Nötigste und Allerwichtigste zu reduzieren.
Richte den Blick nach vorne
Das Resume legt den Fokus weniger auf das, was du früher gemacht hast. Stattdessen ist es wichtiger, deine Zukunft ins Auge zu fassen.
Deswegen ist das Objective hier viel wichtiger und wird auch erwartet. So kannst du deine persönlichen Stärken benennen und vor allen Dingen deine Motivationen erklären:
Warum gerade dieses Unternehmen? Wo möchtest du hin? Was treibt dich an? Diese und ähnliche Fragen solltest du dir stellen und im Objective beantworten.
Ganz ohne Qualifikation geht es dann aber doch nicht. Wo du im CV nur auf Nachfrage Referenzen angeben kannst, gehören diese unbedingt in jedes Resume. Lässt du diesen Punkt aus, können deine Chancen rapide sinken. Vergiss also nicht, auf wenigstens zwei Referenzgeber zu verweisen, die für dich bürgen können.
Weniger ist mehr
Gerade weil du so wenig Raum hast, empfehlen Expertinnen und Experten, nur zwei oder drei vergangene Arbeitsplätze anzugeben. Umso wichtiger ist es, dass du gut auswählst und abwägst, was für das Unternehmen interessant sein könnte.
Auch fällt es hier weg, die einzelnen Arbeitsplätze in Stichpunkten zu beschreiben. Beweise hier gerne Mut zur Lücke. Im Resume ist das nur von Vorteil.
Eigenwerbung hilft viel
Durch den Platzmangel musst du dich im Resume mehr anstrengen, dich selbst zu bewerben. Schließlich kannst du dich nicht auf eine lange Liste von bisherigen Errungenschaften verlassen. Stelle dich und dein Können in den Mittelpunkt. Erkläre, was das Unternehmen durch dich gewinnt. Verweise auf deine Kompetenzen.
Wie schon im Curriculum Vitae gilt auch hier: Negatives hat keine Daseinsberechtigung in der Bewerbung und selbstbewusstes Auftreten kann der entscheidende Faktor sein. Dem Objective viel Raum zu geben, ist also im Resume der beste Weg zum Erfolg.