5 Charaktereigenschaften des Big-Five-Modells + Liste
Erfahre alles über deine Charaktereigenschaften. Wir haben Wissenswertes und das wissenschaftliche Modell "Big Five", in das sich auch deine Persönlichkeit einordnen lässt. Wir informieren dich zusätzlich über deine charakterlichen Vor- und Nachteile.
Erfahre im Folgenden alles Wissenswerte über deine Charaktereigenschaften. Wir informieren dich über die verschiedenen Eigenschaften, wie sie von deinen Genen beeinflusst werden und sich verändern können.
Was Charaktereigenschaften eigentlich sind
Was sind eigentlich Charaktereigenschaften? Sie bezeichnen Eigenschaften eines Menschen, die in ihrer Zusammenstellung seine Persönlichkeit ausmachen.
Diese Persönlichkeit ist in der Regel individuell, aber kann dennoch vergleichbare Eigenschaften zu anderen Menschen aufweisen, einer bestimmten Moral oder einem bestimmten Typus entsprechen.
Es ist die Gesamtheit der Eigenschaften, die den Charakter eines Menschen ausmachen und doch kann sich seine Individualität in besonderen Charaktereigenschaften äußern. Das wusste bereits Jean-Jacques Rousseau:
Der Charakter offenbart sich nicht an großen Taten; an Kleinigkeiten zeigt sich die Natur des Menschen. – Jean-Jacques Rousseau
Charaktereigenschaften können sich ändern
Insbesondere in der Pubertät und im Alter können sich deine Charaktereigenschaften wandeln. Diverse Studien haben herausgefunden, dass etwa ab dem 30. Lebensjahr eine stabile Phase eintrifft, in der sich die Charaktereigenschaften so schnell nicht mehr ändern.
Erst im Alter können aufgrund von Erfahrung und sozialen Umständen noch einmal einige Veränderungen eintreten. Zum Beispiel nimmt die Offenheit mit höherem Lebensalter ab, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit steigen allerdings.
Insgesamt entwickeln sich die meisten Charaktere allerdings in eine positive Richtung. Wir werden im Alter gewissenhafter, geselliger und stabiler im Umgang mit unseren Emotionen. Dies gelingt auch ohne Vorsätze oder ohne uns zu verbiegen. Wir alle werden erwachsener mit dem Alter.
Zusammensetzung deiner Charaktereigenschaften
Etwa die Hälfte deiner Persönlichkeitsmerkmale wurde von deinen Eltern vererbt.
Die andere Hälfte beruht auf Erfahrungen und deinem sozialen Umfeld, das in erster Linie durch Freunde und außerfamiliäre Einflüsse geprägt wird. Allerdings kann hier bereits die Gehirnentwicklung im Mutterleib eine Rolle spielen.
Auch Stress während der Schwangerschaft kann Gene dauerhaft modifizieren. Die Erfahrungen der ersten Lebensjahre können deinen Charakter ebenfalls stark beeinflussen, je nachdem, welche Bindungserfahrungen du gemacht hast und wie viel Liebe dir gegeben wurde.
Diese äußeren Einflussfaktoren können 30 Prozent der Big Five ausmachen. Die anderen 20 Prozent beruhen auf Erfahrungen bis zum Erwachsenenalter.
Charaktereigenschaften: Die Big Five
Die Big Five bezeichnen ein Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeitspsychologie. Diesem Modell zufolge gibt es fünf grundlegende Dimensionen der Persönlichkeit.
Mithilfe dieser Dimensionen können Charakterzüge eines Menschen auf einer Skala erfasst werden. Meist erfolgt die Erfassung durch Fragebögen oder Persönlichkeitstests. Wir haben die Big Five für dich zusammengetragen.
Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit)
Sehr aufgeschlossene und offene Menschen sind neugierig, fantasievoll und erfinderisch. Sie suchen Aufregung, brauchen Abwechslung und haben Interesse an anderen Kulturen. Sie nehmen ihre Gefühle deutlich wahr, sind wissbegierig und experimentierfreudig.
Weniger offene Menschen beharren auf Konventionen, haben weniger vielfältige Interessen, sind bodenständig, vorsichtig und nehmen ihre Gefühle eher am Rande wahr.
Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus)
Gewissenhafte Menschen sind oft perfektionistisch veranlagt. Sie sind organisiert, verantwortungsbewusst, vorausschauend, strukturiert, diszipliniert, haben Ehrgeiz und ein hohes Durchhaltevermögen.
Weniger gewissenhafte Menschen haben weniger Selbstkontrolle. Sie lehnen Verantwortung eher ab, sorgen sich nicht so viel, sehen die Dinge nicht so eng, sind unvorsichtig, vergesslich, nachlässig und sprunghaft.
Extraversion (Geselligkeit)
Menschen mit hohen Extraversionswerten suchen stets Kontakt zu Anderen. Sie sind gesellig, kommunikativ, herzlich, energisch, aktiv und in der Lage Andere zu begeistern.
Zudem sind sie durchsetzungsfähig, spontan und lieben es, Spaß zu haben. Introvertierte Menschen ziehen sich eher zurück, arbeiten gern für sich, sind gern allein und vom Typ eher still.
Sie beschäftigen sich mehr mit ihrer Innen- als mit der Außenwelt und hinterlassen deshalb meist einen reservierten Eindruck.
Verträglichkeit (Rücksichtnahme)
Verträgliche Menschen sind verständnisvoll, mitfühlend, großzügig und hilfsbereit. Ihr Altruismus bewirkt, dass sie Anderen mit Geduld, Empathie und Wohlwollen begegnen. Sie sind kooperativ, nachgiebig und friedliebend.
Weniger verträgliche Menschen sind mehr auf sich als auf Andere bedacht. Sie geraten schneller in Diskussionen oder Streits, sind misstrauisch und wettbewerbsorientiert.
Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit)
Der Neurotizismuswert misst die emotionale Labilität beziehungsweise Stabilität. Ist der Wert hoch, ist die Person ängstlich, nervös, ständig besorgt und schnell gekränkt. Sie bemitleidet sich gern und häufig, hat aber auch schnell Schuldgefühle.
Neurotische Menschen leiden schneller an Depressionen und Angststörungen, können sich aber aufgrund ihrer Empfindlichkeit auch gut in Andere hineinversetzen. Ist der Neurotizismuswert niedrig, gehören emotionale Stabilität, die Fähigkeit zu Entspannen, Zufriedenheit und Selbstsicherheit zu den prägenden Charaktereigenschaften.
Vor- und Nachteile der Big Five
Je nachdem, wie stark die folgenden Charaktereigenschaften bei dir ausgeprägt sind, haben sie Vor- und Nachteile. Ein gesundes Mittelmaß ist meist genau richtig, fördert deine Persönlichkeitsentwicklung und macht dich für Andere sympathisch.
Die Beschreibung dieser Persönlichkeitsmerkmale klärt dich nicht nur über deine eigenen Eigenschaften auf, sondern hilft dir auch eine unter- oder übermäßige Ausprägung zu erkennen und an dir zu arbeiten.
Wenn du selbst bereits gemerkt hast, dass eine dieser Charaktereigenschaften in extremer Form auf dich zutrifft, solltest du vielleicht einen Therapeuten aufsuchen und eine Verhaltenstherapie in Erwägung ziehen. So stehst du dir und deiner Entwicklung nicht weiterhin im Weg.
Aufgeschlossenheit versus Verschlossenheit
Der Grad der Aufgeschlossenheit geht einher mit dem Grad an Mut und Abenteuerlust, mit dem man dem Leben begegnet. Wenn du sehr aufgeschlossen bist, erlebst du mehr. Du machst neue Erfahrungen und wächst über dich hinaus.
Wenn du sehr verschlossen bist, könntest du deiner persönlichen Entwicklung im Weg stehen. Verschlossene Menschen meiden Neues und Fremdes und haben deshalb häufig Probleme, sich gesellschaftlich anzupassen und weiterzubilden. Ein gesundes Mittelmaß ist die beste Lösung, dem Leben zu begegnen.
Vor- und Nachteile von Aufgeschlossenheit
Aufgeschlossene Menschen sind meist gebildet, haben viel Fantasie und Mut. Sie begeistern sich für viele Dinge, haben verschiedene Hobbys und keine Scheu vor neuen Erfahrungen.
Man könnte meinen, es gebe keine Nachteile von Aufgeschlossenheit. Doch eine grenzenlose Weltoffenheit und der Drang all die gebotenen Möglichkeiten auszuschöpfen, kann dazu führen, dass du deine Wurzeln aus den Augen verlierst.
Vorteile
Der Vorteil von Aufgeschlossenheit ist ganz klar, dass du fähig dazu bist, dein volles Potential auszuschöpfen und dich selbst zu entfalten. Du schaust immer über den Tellerrand hinaus, bist wissensdurstig und kannst deine Persönlichkeit mithilfe deiner vielen Erfahrungen sehr gut entwickeln.
Aufgeschlossene Menschen sind meist erfolgreiche und engagierte Lebenskünstler, die sich nur selten selbst im Weg stehen.
Nachteile
Sehr aufgeschlossene Menschen können sich auf der Suche nach permanenten neuen Erfahrungen und Abenteuern auch übernehmen. Sie könnten enttäuscht werden, weil sie ständig hohe Risiken eingehen. Sie verlieren mitunter ihre Bodenständigkeit und den Bezug zur Familie.
Sie wollen sich stetig verbessern und weiterentwickeln. Nahestehende Menschen können oder wollen dabei in manchen Fällen nicht Schritt halten.
Es besteht die Gefahr, grundlegende Kontakte zu verlieren, wenn du ständig auf Reisen oder auf der Suche nach dir selbst bist, dich ständig veränderst und immer Action brauchst.
Vor- und Nachteile von Verschlossenheit
Verschlossenheit sollte nicht mit Introvertiertheit verwechselt werden. Mit Verschlossenheit ist die Einstellung zum Leben gemeint, nicht die charakterliche Einkehr ins eigene Innenleben.
Verschlossen zu sein, hat den Vorteil, dass keine Risiken eingegangen werden. Allerdings erleben verschlossene Personen auch weniger und sind demnach häufig weniger lebenslustig.
Vorteile
Verschlossen zu sein, kann vor Enttäuschung bewahren und meidet auch Risiken. Indem auf Altbewährtes gesetzt wird, fährt man immer auf der sicheren Seite. Eine Enttäuschung kann bewirken, dass du dich verschließt. Allerdings ist das Leben so auch von Eintönigkeit und Skepsis geprägt.
Nachteile
Verschlossenen Menschen fällt es schwer, Vertrauen aufzubauen. Sie sind skeptisch und beharren auf Konventionen, die oft nicht mehr zeitgemäß sind. Es fällt ihnen schwer, Veränderungen nachzugeben und sie zu akzeptieren. Sie versperren sich neuen Erfahrungen und verpassen so viel vom Leben.
Oft werden sie als engstirnig, mürrisch, gelangweilt und fantasielos betrachtet und finden deshalb nicht so schnell Anschluss. Sie ziehen Andere mit runter oder versperren sich selbst den Weg zur eigenen Karriere oder dem eigenen Lebensglück.
Gewissenhaftigkeit versus Sorglosigkeit
Diese beiden Persönlichkeitsmerkmale sind für deine Karriere besonders relevant. Gewissenhafte Menschen haben beruflich meist mehr Erfolg als sorglose. Allerdings haben sie auch mehr mit ihrem Gewissen auszumachen, leiden öfter unter innerer Unruhe und haben dementsprechend mehr Stress.
Vor- und Nachteile von Gewissenhaftigkeit
Gewissenhafte Menschen haben ein hohes Verantwortungsbewusstsein, sind sorgfältig, planend und engagiert. Sie geben immer ihr Bestes und sind in ihren Vorhaben deshalb meist auch erfolgreich.
Dennoch müssen sie darauf achten, dass sie auch ihren persönlichen Bedürfnissen gerecht werden und nicht nur den Anforderungen Anderer hinterher jagen.
Vorteile
Gewissenhaftigkeit ist eine sehr gute Eigenschaft, die nicht nur von Freunden und Familie, sondern auch im Beruf stark geschätzt wird.
Gewissenhafte Menschen sind aufrichtig, ordentlich, zuverlässig, vertrauenswürdig und beharrlich. Aus diesem Grund haben sie keine Probleme, sich auf wichtige Dinge zu konzentrieren und ihre Aufgaben – sei es privat oder beruflich – immer vorbildlich zu erfüllen.
Nachteile
Immerzu von seinem Gewissen und hohen Verantwortungsbewusstsein ‘geplagt’ zu werden, kann persönlich auch sehr anstrengend sein. Die Messlatte liegt für gewissenhafte Menschen immer sehr hoch und somit unterliegen sie auch einem ständigen persönlichen Druck.
Es besteht die Gefahr, dass sie ihren Selbstwert von diesen Erfolgen abhängig machen, anstatt sich unabhängig von den Anforderungen Anderer zu entwickeln.
Vor- und Nachteile von Sorglosigkeit
Sorglosen Menschen könnte nachgesagt werden, dass sie im Prinzip zufriedener als Andere sind, da sie sich selbst nur wenig Druck machen.
Allerdings kann sich das auch negativ auf ihren beruflichen Erfolg auswirken. Sie sind eher unachtsam, leicht abzulenken, nachlässig und mit dem Nötigsten zufrieden.
Wie bei jeder Charaktereigenschaft ist meist das Mittelmaß das Beste für die eigene Entwicklung. Ein zu gewissenhafter Mensch kann schnell an Stresserkrankungen wie Burnout leiden und seine persönlichen Bedürfnisse vernachlässigen.
Ein zu sorgloser Mensch könnte zwar ausgeglichen sein, doch unter beruflichen Problemen leiden. Hier lernst du, wie du Stress besser bewältigen kannst.
Vorteile
Sorglose Menschen haben wie es ihre Bezeichnung schon verrät, in der Tat weniger Sorgen. Ihr Verantwortungsbewusstsein und ihr Bedürfnis nach Zukunftsplanung ist nicht so stark ausgeprägt wie bei anderen Menschen.
Sie sind somit weniger anfällig für Stress und spontan. Sie lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und sind insgesamt eher entspannte Persönlichkeiten.
Nachteile
Sorglose Menschen haben oft kein starkes Durchsetzungsvermögen. Sie nehmen sich und die Welt nicht allzu ernst und sind weniger passioniert, was ihre Meinung angeht. Sie wählen in der Regel den Weg des geringsten Widerstands und können dabei selbst auf der Strecke bleiben.
Die eigene Meinung zu vertreten und sich Anderen gegenüber durchzusetzen, ist allerdings wichtig für ein stabiles Selbstwertgefühl und berufliche Selbstverwirklichung.
Hinzu kommt, dass sie sich für ihre Karriere oft nicht so sehr anstrengen wie Andere und ihnen schneller Fehler unterlaufen als planenden, perfektionistischen Menschen.
Introvertiertheit versus Extrovertiertheit
Fachbegriffe für diese beiden Charaktereigenschaften sind Introversion und Extraversion. Sie zeichnen sich durch die Interaktion von Menschen mit ihrem Umfeld aus.
Bei Introversion werden Interaktionen eher mit sich selbst ausgemacht. Der Energiepol wird nach innen gerichtet. Bei Extraversion ist es genau umgekehrt. Es wird mehr Energie in die Außenwelt investiert.
Vor- und Nachteile von Introvertiertheit
Introvertierte Menschen werden oft für schüchtern gehalten oder es wird angenommen, dass sie zu wenig Selbstbewusstsein haben. Dabei richten sie ihre Aufmerksamkeit lediglich auf ihr Innenleben.
Sie wenden weniger Energie auf, um mit anderen Menschen zu interagieren und benötigen weniger Aufmerksamkeit von Anderen als extrovertierte Menschen. Oft befinden sie sich in einer beobachtenden Position und fühlen sich in kleinen Gruppen deutlich wohler als in großen.
Vorteile
Introvertierte werden oft unterschätzt. Dabei sind sie sehr gute Zuhörer und Freunde. Sie sind in der Regel sehr gewissenhaft, kreativ, aufmerksam und arbeiten viel an sich selbst, da sie sich oft und gerne mit ihrer Gefühlswelt beschäftigen. Hier erfährst du ausführlich alles über die Vorteile von Introvertiertheit.
Nachteile
Wenn die Introvertiertheit zu stark ausgeprägt ist, kann sie aus Angst vor neuen Erfahrungen und neuen sozialen Gruppen deiner persönlichen Weiterentwicklung im Weg stehen.
Sehr introvertierte Menschen könnten zum Beispiel auf Jobangebote verzichten, weil sie sich nicht zutrauen, dieser sozialen Herausforderung standhalten zu können. Sie bremsen sich im Leben immer wieder aus, weil sie ihrer Umwelt mit Scheu begegnen.
Vor- und Nachteile von Extrovertiertheit
Extrovertierte Menschen haben kein Problem damit, neue Kontakte zu knüpfen und fühlen sich auch in großen Gruppen wohl.
Sie sind optimistisch, abenteuerlustig, haben keine Berührungsängste und geben schnell viel von sich preis. Das kann sie zum einen sehr sympathisch wirken lassen und zum anderen auch verletzlich und angreifbar machen.
Es gibt viele Vorteile, aber auch einige Nachteile, wenn du zu extrovertiert bist.
Vorteile
Als extrovertierter Mensch findest du mit deiner herzlichen Art schnell Freunde und kannst dich durch dein Kommunikationstalent sofort in Unterhaltungen einbinden.
Du bist ehrgeizig, meisterst Bewerbungsgespräche mit Links und kannst dich gekonnt in Szene setzen. Somit stehst du dir selbst nur selten im Weg, da du dich gut anpassen kannst und keine Angst vor Herausforderungen hast.
Nachteile
Wenn du sehr extrovertiert bist, neigst du zur Selbstdarstellung und Selbstmitteilung. Dabei können Andere manchmal zu kurz kommen und sich vernachlässigt fühlen. Es ist wichtig, auch Anderen aufmerksam zuhören zu können und sich in den richtigen Momenten zurückzuziehen, anstatt die Aufmerksamkeit für sich zu beanspruchen.
Zudem solltest du darauf achten, dich mit deiner kontaktfreudigen Art nicht zu sehr aufzudrängen. Akzeptiere, wenn jemand sich nicht direkt mit dir anfreunden möchte.
Gesellschaftliche Verträglichkeit versus Unverträglichkeit
Verträgliche Menschen kommen mit anderen Menschen gut zurecht. Sie sind rücksichtsvoll und friedliebend. Unverträgliche Menschen hingegen ecken oft an, setzen gern ihren eigenen Kopf durch und haben wenig Verständnis für Andere.
Je nachdem, wie stark welche Seite ausgeprägt ist, kann es den Menschen bezüglich seiner Entwicklung einschränken oder bestärken. Erfahre mehr in den Vor- und Nachteilen.
Vor- und Nachteile von Verträglichkeit
Verträgliche Menschen sind zwar anpassungsfähig und werden von Anderen gemocht, aber müssen aufpassen, dass sie selbst nicht auf der Strecke bleiben. Selbstlosigkeit kann andere Menschen dazu verleiten, dich auszunutzen. Erfahre hier alles über Altruismus und seine Risiken.
Vorteile
Verträgliche Menschen sind empathisch und wohlwollend Anderen gegenüber. Aus diesem Grund haben sie oft viele Freunde, die ihre ruhige Ausstrahlung schätzen. Mit verträglichen Menschen ist es fast unmöglich, zu streiten.
Sie meiden Diskussionen und haben viel Verständnis für das schlechte Verhalten Anderer. Sie sind demnach sehr teamfähig, kritikfähig und kooperativ. Ihre Bescheidenheit und Toleranz wirkt sympathisch auf Andere.
Nachteile
Altruistisches Verhalten und Selbstaufopferung kann eine Einschränkung der eigenen Persönlichkeitsentwicklung bedeuten. Wer nur noch für Andere lebt, vergisst dabei sich selbst.
Zudem kann kann auch die Karriere darunter leiden, da verträgliche Menschen oft Anderen den Vorrang lassen und sich zu wenig um sich selbst und die eigene Zukunft kümmern.
Sie stechen in der grauen Masse meist nicht hervor und geben aus Harmoniebedürftigkeit schnell nach. Ihre eigenen Bedürfnisse erfüllen so nicht.
Vor- und Nachteile von Unverträglichkeit
Unverträglichkeit bedeutet, nicht darauf erpicht zu sein, immer in gutem Verhältnis zu Anderen zu stehen. Unverträgliche Menschen haben keine Angst vor Konfrontationen, verfolgen meist eine hohe Selbsterfüllung und platzieren die eigene Zufriedenheit an oberster Stelle.
Dies hat den persönlichen Vorteil, dass man selbst nicht zu kurz kommt. Allerdings kann so ein Ich-zentriertes Verhalten auch Freunde abschrecken, Misstrauen bei Anderen wecken und für Einsamkeit sorgen. Erfahre im Folgenden mehr.
Vorteile
Unverträgliche Menschen sind oft pedantisch. Sie bestehen auf die Durchsetzung ihrer persönlichen Meinung. Das bedeutet zum einen ein starkes Durchsetzungsvermögen und zum anderen charakterliche Auffälligkeit und Selbstsicherheit.
In der Berufswelt sind diese Eigenschaften häufig von Vorteil. Insbesondere in Führungspositionen werden Menschen mit Charakterstärke gebraucht, die in ihren Vorhaben selbstsicher sind und Anderen ihre Forderungen und Wünsche näherbringen können.
Nachteile
Unverträgliche Menschen können aufbrausend sein, mit der Tür ins Haus fallen und stur auf ihre Meinung beharren. Sie wirken deshalb oft egoistisch und intolerant auf Andere.
Eine starke gesellschaftliche Unverträglichkeit äußert sich in häufigen Meinungsverschiedenheiten und einem Mangel an vertrauenswürdigen Kontakten. Sie kann jedoch mit Freundlichkeit und Verständnis relativiert werden. So kann die Person ihren Willen durchsetzen und dennoch nicht gemein oder schlecht gelaunt wirken.
Emotionale Labilität versus Stabilität
Labile Menschen sind leichter zu verunsichern und lassen sich stark von ihren Gefühlen leiten. Negative Erlebnisse belasten sie oft länger als Menschen, die emotional stabil sind. Diese sind hingegen eher gelassen, sicherer in ihrem Auftreten und zufrieden.
Vor- und Nachteile emotionaler Labilität
Emotionale Labilität ist von neurotischen Anwandlungen geprägt. Neurotische Menschen geraten schneller in Wut, Trauer, Unsicherheit, Verlegenheit, Nervosität oder Angst. Sie führen meist ein eher mühseliges Leben, indem sie sich selbst ständig durch ihre panischen Gedanken im Weg stehen.
Vorteile
Emotional labile Menschen sind sehr feinfühlig Emotionen gegenüber, und das nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei Anderen. Aus diesem Grund sind sie meist sehr empathisch und verständnisvoll. Andere Menschen schätzen diese Eigenschaft an ihnen.
Nachteile
Emotional labile Menschen führen meist ein beschwerliches und anstrengendes Leben. Sie sind von Selbstzweifeln geplagt und denken über viele Dinge nach, die andere Menschen gar nicht bemerken. So befinden sie sich ständig in Stresssituationen. Neue soziale Situationen stellen für sie eine Herausforderung dar und sie sorgen sich permanent um die Zukunft.
Sie haben generell mehr Angst um ihre Gesundheit oder vor anderen Dingen. Neurotische Menschen sind anfälliger für Phobien und Zwangsstörungen. So stehen sie ihrer charakterlichen Entwicklung eigentlich permanent im Weg.
Wenn diese Charaktereigenschaft bei dir sehr stark ausgeprägt ist, solltest du mit einem Therapeuten sprechen und gemeinsam mit ihm an Strategien zur Bewältigung deiner Emotionen arbeiten. Mehr Informationen über Angststörungen findest du hier.
Vor- und Nachteile emotionaler Stabilität
Emotionale Stabilität ist die beste Voraussetzung für deine persönliche Entwicklung. Wenn du emotional stabil bist, besitzt du genügend innere Ruhe, um dein Leben zu meistern.
Du hast genügend Selbstbewusstsein, um dich ungehindert zu entwickeln. Das bedeutet nicht, dass du keine negative Emotionen in dir trägst, nur dass sie weniger häufig auftreten und du besser mit ihnen umgehen kannst als labile Menschen.
Vorteile
Emotional stabile Menschen geben ihren Gefühlen nicht so schnell nach. Sie können ihre Gefühle gut kontrollieren, sind emotional eher ausgeglichen und gelassen. Sie lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und nehmen die Meinung Anderer nicht so schnell an beziehungsweise nicht so persönlich. Sie können gut mit Kritik umgehen und haben auch mit neuen sozialen Situationen keine Probleme.
Nachteile
Im Prinzip gibt es fast keine Nachteile von emotionaler Stabilität. Die Persönlichkeit ist bei diesen Menschen meist sehr gefestigt und recht unempfindlich gegenüber äußeren, negativen Einflüssen. Sie sind weniger leicht reizbar und zufrieden mit sich.
Der einzige Kritikpunkt ist, dass eine hohe Selbstzufriedenheit mit Überheblichkeit verwechselt werden kann. Der Fokus liegt eher auf dem eigenen Selbst, anstatt auf Anderen.
Dabei ist es für die eigene Entwicklung sehr wichtig, auch den Einfluss und die Kritik Anderer annehmen und umsetzen zu können. Wenn kein Verbesserungsbedarf besteht, gibt es auch kein weiteres persönliches Wachstum.
Positive Charaktereigenschaften im Bewerbungsgespräch
Vielen Menschen fällt es schwer, sich mit ihrem eigenen Charakter auseinanderzusetzen und sich zu beschreiben.
Insbesondere introvertierte Menschen oder Menschen mit wenig Selbstbewusstsein stehen in Bewerbungsgesprächen vor einer großen Herausforderung, wenn sie vor dieser Aufgabe stehen.
Aus diesem Grund haben wir Charaktereigenschaften zusammengetragen, die sich für ein Bewerbungsgespräch eignen. Zudem solltest du vor dem Gespräch selbst brainstormen und Freunde fragen, wie sie dich beschreiben würden.
Es ist wichtig, keine Standardantworten zu geben, sondern deine Individualität ein wenig hervorzuheben. Wenn nach deinen Schwächen oder negativen Charaktereigenschaften gefragt wird, solltest du Dinge nennen, die dich in deinem Beruf nicht beeinträchtigen.
Hier findest du einige Schwächen, die sich für Vorstellungsgespräche eignen.
Liste positiver Eigenschaften im Bewerbungsgespräch
Wir haben die Charaktereigenschaften aufgelistet, die sich besonders für ein Bewerbungsgespräch eignen und von den anderen üblichen Antworten abheben.
Hierbei ist nicht die Rede davon, welche Charaktereigenschaften generell gut oder schlecht sind. Unsere Auswahl beschränkt sich lediglich auf die Situation im Vorstellungsgespräch. Sie wurde danach getroffen, was Personaler sich als Antworten von Bewerbern wünschen.
- selbstbewusst / offen / mutig
- hilfsbereit
- kreativ / fantasievoll
- kommunikativ / offen / kontaktfreudig
- belastbar / flexibel
- empathisch
- geduldig
- ehrlich
- fair / vertrauenswürdig
- entscheidungsfreudig
- dankbar / zufrieden
- durchsetzungsfähig
- motiviert
- engagiert
- sorgfältig / strukturiert
- organisiert
- teamfähig / sozial
- verantwortungsbewusst / zuverlässig / gewissenhaft
- herzlich / freundlich
- aktiv / unternehmungslustig
- lernfähig / hohe Auffassungsgabe