Bewerbung fürs Praktikum: Aufbau & 6 Tipps zum Anschreiben
Praktika sind beliebt. Sowohl Unternehmen als auch Schüler und Studenten erhoffen sich Vorteile durch diese Art der Beschäftigung. Für viele Berufsanfänger sind sie der erhoffte Einstieg in die Arbeitswelt und vielleicht sogar in den Traumjob. Wir zeigen dir, was du bei deiner Praktikumsbewerbung beachten musst.
Warum für ein Praktikum bewerben
Praktika gehören wohl zu jeder Ausbildung dazu. So gut wie jeder hat bei seiner Karriere klein angefangen und ist in vielen Fällen als Praktikant gestartet. Das Praktikum dient in erster Linie dazu, dass du Berufserfahrung sammelst.
Außerdem kannst du deine Chance auf einen festen Arbeitsplatz durch das Absolvieren eines Praktikums erheblich steigern. Ein Praktikum hat viele Vorteile: Du kannst in unterschiedliche Bereiche hineinzuschnuppern, erste praktische Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen.
Wenn du viele positive Erfahrungen im Praktikum machst, kannst du außerdem Selbstbewusstsein dazu gewinnen. Auf dem Lebenslauf ist ein Praktikum ein absolutes Muss, denn dadurch zeigst du nicht nur, dass du dich in der Arbeitswelt bereits ein wenig auskennst, sondern auch, dass du Initiative ergreifst.
Auch die Unternehmen profitieren von Praktikanten, denn sie erhalten günstige Arbeitskräfte. Doch dies hat nicht nur positive Folgen, denn viel Studenten finden die Bezahlung für ihre Arbeitsleistung ungerecht.
Und auch die Arbeitgeber müssen damit zurechtkommen, dass die Praktikanten durch mangelnde Erfahrung so manchen Fehler machen und immer wieder Unterstützung benötigen.
Das kann wiederum dazu führen, dass sie den Praktikanten nur leichte Aufgaben zuteilen und sich diese langweilen. Dadurch hält sich das Klischee von Kaffee kochen und endlosem Kopieren hartnäckig.
Ob bei einem Praktikum nun die Vor- oder Nachteile überwiegen, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Doch für die Karriere ist ein Praktikum sicherlich von Vorteil. Außerdem ist es in der Schule oft Pflicht ein Praktikum abzuleisten und auch während des Studiums werden Praktika gerne gesehen.
Jedoch ist es oftmals gar nicht so leicht ein gutes Praktikum zu finden und ein erstes Anschreiben oder gar einen guten Lebenslauf zu verfassen. Wir helfen dir eine angemessene Bewerbung zu formulieren, damit deinem Wunsch-Praktikum nichts mehr im Weg steht.
Wie du überhaupt erst das richtige Praktikum für dich findest, erklären wir hier.
Das Anschreiben bei der Praktikumsbewerbung
Neben dem Lebenslauf ist das Anschreiben der Teil einer Praktikumsbewerbung, der niemals fehlen darf. Hier hast du die Möglichkeit, das Unternehmen von dir und deinen Fähigkeiten zu überzeugen.
Durch das geschickte Formulieren eines Anschreibens kannst du mangelnde Erfahrung wettmachen. Bei einem Praktikum erwarten die Personaler meist nicht, dass du besonders viel Erfahrung mitbringst, aber dass du motiviert bist und dich entsprechend informierst.
Deshalb solltest du deinen Fokus im Anschreiben besonders auf dein Interesse am Unternehmen legen. Des Weiteren solltest du erklären, wie du das Unternehmen unterstützen kannst und warum (ausgerechnet) du für das Praktikum geeignet bist.
Verzichte auf Floskeln
Um Motivation zu zeigen, solltest du keine Standard-Praktikumsbewerbung versenden und auf die üblichen Floskeln verzichten. Versuche kreativ zu sein und deiner Bewerbung eine persönliche Note mitzugeben. Woher kennst du das Unternehmen? Was interessiert dich besonders an dem Tätigkeitsfeld? Interessierst du dich auch privat für ähnliche Themen?
Überlege: Was willst du lernen?
Zudem solltest du dir überlegen, was du in deinem Praktikum lernen möchtest. Auch das gehört in eine gute Praktikumsbewerbung. In welchem Bereich möchtest du dich weiterbilden? Warum könnte das Praktikum in dem Unternehmen vorteilhaft für dich sein? Welche Fähigkeiten erhoffst du dir im Praktikum anzueignen?
Erkläre, warum du ein Gewinn für das Unternehmen bist
Allerdings solltest du nicht nur schreiben, was du von deinem Praktikum erwartest, sondern auch, was das Unternehmen von dir erwarten kann. Was zeichnet dich besonders aus? Mit welchen Fähigkeiten kannst du das Unternehmen unterstützen? Wie kannst du die Arbeit des Unternehmens bereichern?
Gleiche fehlende Kenntnisse aus
Auch wenn du neben der Schule oder dem Studium noch nicht so viel praktische Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du deine Kompetenzen vielleicht durch andere Aktivitäten belegen. Wenn du in deiner Freizeit zum Beispiel eine Jugendgruppe leitest, zeigt das Engagement und Verantwortungsbewusstsein.
Wenn du schon einmal eine Veranstaltung organisiert hast, zeigst du Initiative und Organisationstalent. Befindest du dich allerdings schon am Ende deines Studiums oder bereits im Master, solltest du deine Kompetenzen professioneller begründen können. Beispiele dafür sind:
- Das Engagement in einer Hochschulgruppe
- Das Erlernen einer weiteren Fremdsprache
- Fähigkeiten aus ähnlichen Praktika
- Auslandserfahrung
Nenne nur die wichtigsten Punkte
In deiner Bewerbung solltest du dich auf die wichtigsten Punkte beschränken. Deine Bewerbung sollte kurz und präzise sein. Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein. Der Personaler sollte während des Lesens nicht das Interesse verlieren, deshalb solltest du nur die für die ausgeschriebene Stelle relevanten Informationen in dein Anschreiben schreiben.
In der Stellenausschreibung sind die Fähigkeiten, die du mitbringen solltest, meist schon aufgelistet. Meistens gibt es Dinge, die du bereits vor Antritt des Praktikums können musst und Fähigkeiten, die wünschenswert sind.
Besitzt du nicht alle aufgelisteten Fähigkeiten, kannst du dich trotzdem auf das Praktikum bewerben und versuchen, mit anderen Kenntnissen zu punkten. Ist eine bestimmte Fähigkeit jedoch unbedingte Voraussetzung, solltest du diese schon zum Zeitpunkt deiner Bewerbung besitzen.
Es ist wichtig, dass du dein Anschreiben immer in Bezug auf die Stellenausschreibung formulierst und dir auch die Internetseite des Unternehmens anschaust. So kannst du dein Anschreiben noch besser auf die Stelle und das Unternehmen anpassen.
Der formale Aufbau des Bewerbungsschreiben fürs Praktikum
Allgemein ist es sehr wichtig, dass du dein Anschreiben bei der Praktikumsbewerbung gut strukturierst, denn ein Personaler entscheidet meist schon in den ersten Sekunden und nach den ersten gelesenen Sätzen, ob der Bewerber in Frage kommt.
Du solltest den üblichen Aufbau einer Bewerbung beibehalten, aber unbedingt Standard-Aussagen vermeiden und versuchen, dich von der Masse abzuheben. Oftmals bewerben sich mehrere Leute auf einen Praktikumsplatz, deshalb solltest du versuchen herauszustechen.
Im Allgemeinen solltest du dein Anschreiben wie folgt aufbauen:
1. Kontaktdaten
In deine Kontaktdaten gehören auch deine Telefonnummer und deine E-Mail-Adresse. Versuche deinen Ansprechpartner herauszufinden und schreibe ihn in die Kontaktdaten des Unternehmens. So wird deine Bewerbung direkt an den Zuständigen weitergeleitet und du kannst sie an jemanden persönlich adressieren.
2. Betreff
Der Betreff sollte kurz und präzise sein und in Fettbuchstaben über deinem Text stehen. Am besten übernimmst du die Job-Bezeichnung aus der Stellenausschreibung. Schreibst du eine Initiativ-Bewerbung, solltest du hier formulieren in welchem Bereich du dein Praktikum absolvieren möchtest.
3. Einleitung
Deine Einleitung sollte knapp aber aussagekräftig sein. Erkläre, warum du dich für ein Praktikum in dem Unternehmen interessierst.
4. Hauptteil
Im Hauptteil des Anschreibens solltest du deine Fähigkeiten und Kenntnisse ausführen, doch wiederhole nicht genau das, was in deinem Lebenslauf steht. Besonders wichtig sind hier Soft Skills wie die Folgenden:
5. Schlussteil
Am Ende deiner Bewerbung solltest du die Länge und die Art (Pflichtpraktikum) deines Praktikums erwähnen. Außerdem solltest du hier den Zeitraum, in dem du das Praktikum absolvieren möchtest, anmerken.
Auf die Erwähnung deiner Gehaltsvorstellungen solltest du in deiner Praktikumsbewerbung verzichten. Dies wird meist im Vorstellungsgespräch ausgehandelt.
Eine genaue Beschreibung, wie du ein Bewerbungsschreiben formulierst, findest du in unserem Artikel zu diesem Thema. Allgemein solltest du Rechtschreibfehler vermeiden und auf ein einheitliches Design achten. Versuche deine Individualität hervorzuheben und deine Persönlichkeit in dein Anschreiben einfließen zu lassen.
Der Lebenslauf bei der Bewerbung fürs Praktikum
Wer sich für ein Praktikum bewirbt, hat wahrscheinlich noch nicht viele Stationen vorzuweisen, die er auf seinen Lebenslauf schreiben könnte.
Du musst dir allerdings keine Sorgen machen, dass du deinen Lebenslauf nicht füllen kannst. Die Personaler wissen, dass du noch nicht viel Berufserfahrung vorweisen kannst, vor allem wenn du ein Schülerpraktikum machst.
Neben deinen persönlichen Daten und deiner Ausbildung (Schule, Studium, etc.) kannst du in dein Bewerbungsschreiben gegebenenfalls zuvor absolvierte Praktika oder Nebentätigkeiten auflisten.
Wenn du bereits in deiner Schulzeit gejobbt hast, könntest du dies auf deinen Lebenslauf schreiben, um zu zeigen, dass du bereits Arbeitserfahrung gesammelt hast. Auch wenn du dich ehrenamtlich engagierst, gehört das in jedem Fall in deinen Lebenslauf.
Des Weiteren solltest du deine Sprachkenntnisse, deine technischen Kenntnisse und auch Hobbys in den Lebenslauf schreiben. So kannst du ein genaueres Gesamtbild von dir vermitteln.
Das gehört in den Lebenslauf:
- Persönliche Daten
- Kontaktdaten
- Foto
- Schulausbildung und akademische Laufbahn
- Berufserfahrung
- Zusatzqualifikationen
- Hobbys und ehrenamtliche Tätigkeiten
Wie du einen erfolgsversprechenden Lebenslauf schreibst, erfährst du in unserem Ratgeber Lebenslauf schreiben: 6 Tipps für eine bessere Bewerbung.
Der Anhang
In deinem Anhang kannst du Arbeitszeugnisse von voran gegangenen Praktika, Arbeitsproben, Empfehlungsschreiben und gegebenenfalls auch Ausbildungs- und Schulzeugnisse anfügen.
Du musst dir allerdings keine Sorgen machen, wenn du keinen Anhang in deinem Bewerbungsschreiben hast. Das Anschreiben und der Lebenslauf reichen oft schon aus, um ein Unternehmen von dir zu überzeugen.
Als Student erwarten jedoch viele Unternehmen, dass du eine Immatrikulationsbescheinigung beifügst, damit sie sich von deinem Studentenstatus überzeugen können.
Erfolgreiche Praktikumsbewerbung: Das Vorstellungsgespräch
Ist deine Bewerbung erfolgreich, wirst du vermutlich zuerst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Dabei hast du die Chance das Unternehmen noch einmal komplett neu von dir zu überzeugen.
Wenn du zuvor in deinem Bewerbungsschreiben übertrieben hast, wirst du nun Probleme bekommen dich zu rechtfertigen. Darum solltest du bei der Beschreibung deiner Fähigkeiten immer ehrlich bleiben und deine Motivation zum Erlernen der jeweiligen Kenntnisse hervorheben.
Was du sonst noch in einem Vorstellungsgespräch beachten musst, kannst du in unserem Artikel zu diesem Thema erfahren. In unserem Artikel zum Thema Fragen beim Vorstellungsgespräch kannst du dich außerdem über die meist gestellten Fragen bei einem Vorstellungsgespräch und die richtigen Antworten auf diese Fragen informieren.
Handelt es sich um ein Schülerpraktikum, kannst du meist ohne ein Vorstellungsgespräch beginnen. Oftmals reicht es aus, wenn du dich vor Beginn des Praktikums persönlich bei deinem Arbeitgeber vorstellst.
Nach einem Pflichtpraktikum musst du wahrscheinlich einen Praktikumsbericht schreiben. Wie das geht, erfährst du in unserem Ratgeber Praktikumsbericht schreiben: Struktur, Beispiele und die besten Schreib-Tipps.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner Praktikumsbewerbung!