Beharrlichkeit: 7 Vorteile & 10 Übungen und Tipps
Beharrlichkeit ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren, egal in welchem Bereich. Wenn du diese Fähigkeit hast, verfolgst du leichter deine Ziele und überwindest auch schwierige Zeiten. Doch nicht jeder ist von Natur aus mit Beharrlichkeit gesegnet. Zum Glück kann man sie lernen! Wie das geht, erfährst du hier.
Wer beharrlich ist, lässt sich durch Probleme und Misserfolge nicht vom Ziel abbringen. Und genau das führt schließlich zu Erfolgen. Doch Beharrlichkeit hat noch weitere Vorteile für unser Leben.
Das bedeutet Beharrlichkeit
Unter Beharrlichkeit versteht man die Fähigkeit, an einer Sache dranzubleiben und sie allen Widerständen zum Trotz weiter zu verfolgen.
Ein ganz ähnlicher Begriff ist "Hartnäckigkeit". Auch "Durchhaltevermögen" ist der Beharrlichkeit sehr ähnlich.
Verwandt ist außerdem die Disziplin oder auch Selbstdisziplin.
Allerdings könnte man sagen, dass Selbstdisziplin ein Mittel der Beharrlichkeit ist. Hinzu kommen Aspekte wie Selbstwirksamkeit und Umgang mit den eigenen Fehlern.
Anders als Sturheit ist Beharrlichkeit aber nicht unveränderbar. Wer beharrlich ist, ändert durchaus seine Methoden, wenn es notwendig ist. Und er oder sie kann auch leichter erkennen, wenn ein Ziel nicht mehr zu erreichen ist.
Beharrlichkeit zeigt sich immer dann, wenn jemand ein Ziel über lange Zeit verfolgt und sich durch Hindernisse und Herausforderungen nicht davon abbringen lässt. Große Erfolgsgeschichten in allen Lebensbereichen erzählen immer auch von Beharrlichkeit.
Vorteile von Beharrlichkeit im Beruf und Alltagsleben
Wer beharrlich ist, hat es aus verschiedenen Gründen leichter im Leben. Das sind die sieben wichtigsten Vorteile von Beharrlichkeit.
Beharrliche Menschen sind erfolgreicher
Sicher kennst du auch Menschen, die talentiert und intelligent sind, aber es trotzdem nie zum Erfolg bringen? Ein Grund kann fehlende Beharrlichkeit sein. Wer vorzeitig aufgibt, erreicht seine Ziele nicht so leicht.
Deshalb sind beharrliche Menschen erfolgreicher. Sie bleiben an einer Sache dran, auch wenn es schwierig wird. Dadurch können sie auch unvermeidliche Durststrecken auf dem Ziel zum Erfolg besser überwinden.
Beharrliche Menschen kennen ihre Ziele
Die Voraussetzung für die Zielerreichung ist, dass du zunächst einmal das Ziel kennst.
Ein konkretes Ziel festzulegen fällt vielen Menschen schwer. Wer beharrlich ist, kennt aber seine Ziele und hat sie als lohnend erkannt.
Ein Ziel, für dessen Erreichung sich die Mühe lohnt, ist ein optimaler Ansatz für die Beharrlichkeit.
Außerdem macht es glücklich und zufrieden, solche lohnenden Ziele für das eigene Leben zu kennen.
Wie du richtig Ziele setzt, erklären wir dir hier.
Beharrliche Menschen sind loyal
Beharrlichkeit bezieht sich nicht nur auf Ziele, sondern auch auf zwischenmenschliche oder geschäftliche Kontakte. Beharrliche Menschen werfen nicht gleich bei den ersten Schwierigkeiten das Handtuch, sondern halten durch und suchen nach Lösungen.
Deshalb sind sie häufig besonders loyal. Sie bemühen sich um die Erhaltung ihrer Beziehung, auch wenn es gerade nicht so gut läuft. Und sie halten einem Unternehmen länger die Treue als andere Menschen.
Beharrliche Menschen wissen, was sie sich zutrauen können
Selbstzweifel sind echte Erfolgskiller. Wer sich selbst den Erfolg nicht zutraut, erlebt ihn wahrscheinlich auch nicht. Schwierigkeiten und Herausforderungen, aber auch die abwertende Meinung von anderen können Selbstzweifel füttern.
Beharrlichkeit hilft, Selbstzweifel zu überwinden oder sie gar nicht erst zu entwickeln. Hinter der Beharrlichkeit steckt die grundsätzliche Ansicht, dass die gesteckten Ziele erreichbar und die Probleme lösbar sind.
Beharrliche Menschen sind gute Problemlöser
Die Grundvorstellung, dass man Probleme lösen und Hindernisse überwinden kann, setzt kreative Kraft frei. Beharrliche Menschen machen sich immer wieder auf die Suche nach neuen Lösungen, auch wenn sie oft scheitern.
Dadurch finden sie viel leichter funktionierende Wege als andere Menschen, die früher aufgeben. Auch das ist ein Grund, warum Beharrlichkeit leichter zum Erfolg führt.
Beharrliche Menschen erleben größere Selbstwirksamkeit
Wer beharrlich an einer Sache dran bleibt, erlebt mit hoher Wahrscheinlichkeit Erfolge. Probleme lassen sich lösen und Durststrecken überwinden. Diese Erfahrung stärkt die Selbstwirksamkeit.
Unter Selbstwirksamkeit versteht man die Erfahrung, mit der eigenen Anstrengung etwas bewirken oder verändern zu können. Selbstwirksamkeit ist ein wichtiger Faktor für Glück, Zufriedenheit und mentale Resilienz.
Beharrliche Menschen haben eine hohe Frustrations- und Fehlertoleranz
Große Ziele erreicht man nicht ohne Frustration. Es gibt immer Dinge, die nicht so funktionieren, wie man sich das vorgestellt hat. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit macht man an der einen oder anderen Stelle auch Fehler.
Wer beharrlich ist, kann Frustration und Fehler gut aushalten und weiter nach vorne sehen. Diese Fähigkeit ist auch an vielen anderen Stellen des Lebens hilfreich, vor allem wenn es um Dinge geht, die wir sowieso nicht ändern können.
Die Grenzen und Nachteile von Beharrlichkeit
Natürlich kann es auch Nachteile geben. Zum Beispiel fällt es sehr beharrlichen Menschen schwerer, sich von einem Ziel, einem Menschen oder einem Job zu trennen, wenn er ihnen nicht guttut. Sie bleiben manchmal länger in einer toxischen Beziehung oder Situation als andere.
Beharrlichkeit kann auch dazu führen, dass man unlösbare Probleme nicht so schnell erkennt. Wenn du gewöhnt bist, es immer und immer wieder zu versuchen, bemerkst du vielleicht erst sehr spät, wenn sich etwas einfach nicht lösen lässt.
Der Grad zwischen Beharrlichkeit und Sturheit ist ziemlich schmal. Stur sind Menschen dann, wenn sie trotz besseren Wissens auf einer Meinung oder einem Weg beharren. Während Beharrlichkeit Vorbildcharakter hat, ist Sturheit unangenehm und unsympathisch.
Übungen und Tipps für mehr Beharrlichkeit
Du möchtest deine Beharrlichkeit verbessern? Das geht! Mit diesen 10 Übungen und Tipps gelingt es dir sicher.
Folge deiner Leidenschaft
Du kannst Beharrlichkeit besonders gut in einem Bereich üben, in dem du Leidenschaft und Freude mitbringst. Das kann zum Beispiel ein Sport sein, ein Instrument, ein Bauvorhaben oder eine Fremdsprache.
Wähle einen einzelnen Bereich aus, der dir wirklich Freude macht und erkläre ihn zu deinem Übungsfeld für Beharrlichkeit. Entscheidend ist, dass es sich um ein Thema handelt, bei dem du regelmäßig üben oder arbeiten musst, um vorwärtszukommen.
Wenn du dich für deine Sache wirklich interessierst, hast du intrinsische Motivation. Und das erleichtert das beharrliche Dranbleiben deutlich. Welches ist dein Übungsfeld?
Beginne in kleinen Schritten
Beharrlichkeit bedeutet, sehr regelmäßig und über einen langen Zeitraum an einem Thema zu arbeiten. Damit dir das gelingt, solltest du Routinen aufbauen.
Für den Anfang ist es gar nicht so wichtig, wie viel du am Tag tust. Hauptsache, du setzt dich jeden Tag oder zumindest mehrfach die Woche dran. Um dir dies anzugewöhnen, sind kleine Schritte hilfreich.
Ein paar Beispiele:
- Du möchtest Gitarrespielen lernen? Dann gewöhne dir an, täglich nur fünf oder zehn Minuten zu üben.
- Eine Fremdsprache ist dein Übungsfeld? Dann lerne täglich drei Vokabeln.
- Du möchtest regelmäßig spazieren gehen, um dein Gehpensum zu erhöhen? Zehn Minuten reichen für den Anfang.
Auch wenn diese Schritte winzig aussehen, bringen sie dich und deine Beharrlichkeit weiter. Sie senken nämlich die Hemmschwelle, die Ziele auch wirklich umzusetzen.
Würdest du dir eine Stunde Übungszeit vornehmen, wäre es sehr leicht, diese bei vielen Gelegenheiten ausfallen zu lassen. Ein paar Minuten sind aber im Notfall auch abends vor dem Schlafengehen noch möglich.
Mache deine Erfolge sichtbar
Um lange Zeit an einem Thema zu arbeiten, sind Erfolge wichtig. Selbst kleine Fortschritte können dich motivieren und deine Beharrlichkeit in diesem Punkt stärken. Deshalb ist es wichtig, deine Erfolge und Fortschritte sichtbar zu machen.
Du kannst zum Beispiel Buch darüber führen, wie weit du joggen kannst oder wie viele Griffe du schon auf der Gitarre kannst. Oder du nutzt einen Habit Tracker, um zu sehen, wie lange du schon an deinem Ziel arbeitest.
Wenn du größere Meilensteine geschafft hast, solltest du diese unbedingt feiern. Gönne dir eine Belohnung. Teile die Freude mit anderen. Klopf dir selbst auf die Schulter. Hauptsache, dein Unterbewusstsein nimmt wahr, dass sich der Weg lohnt.
Lies oder höre Erfolgsgeschichten
Auf den ersten Blick scheint es manchmal so, als würde manchen Menschen der Erfolg einfach in den Schoß fallen. Das ist jedoch fast nie der Fall. Wenn du genauer hinsiehst, steckt hinter jedem erfolgreichen Menschen eine große Portion Beharrlichkeit.
Um dir das klarzumachen, kannst du dir Vorbilder suchen. Lies Biografien, höre Podcasts über Lebensgeschichten oder schau Dokumentationen über Menschen, deren Geschichte dich beeindruckt.
Du wirst sehen: Egal, ob es sich um Sportlerinnen und Sportler, Geschäftsleute, Künstlerinnen und Künstler oder einfach Menschen in schwierigen Lebenssituationen handelt, Beharrlichkeit spielt fast immer eine Rolle beim Erfolg.
Das Manuskript zum ersten Band von "Harry Potter" wurde mindestens zwölf Mal abgelehnt, bevor ein Verlag bereit war, es zu drucken. Heute gehört es zu den berühmtesten und am meisten verkauften Büchern aller Zeiten.
Solche Beispiele gibt es zu Tausenden und du findest sie in fast allen Erfolgsgeschichten. Wenn du dir dies immer wieder klarmachst, fällt es dir selbst leichter, schwere Zeiten zu überstehen und Hindernisse zu überwinden.
Begreife Scheitern als Wachstum
Wenn etwas nicht gelingt, ist deine Sichtweise ganz entscheidend: Betrachtest du es als Scheitern, Versagen oder Unfähigkeit? Oder siehst du es als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Ziel?
Ein klassisches Beispiel für das wiederholte Scheitern im Lernprozess ist ein Kind, das laufen lernt.
Es fällt immer wieder hin und steht immer wieder auf, um es noch einmal zu probieren. Würde es das Fallen als Unvermögen werten, würde es womöglich niemals laufen lernen.
Bei einem Kind in einem solchen Lernprozess sind wir wohlwollend und unterstützend. Wir helfen und feiern jeden kleinen Erfolg und trösten, wenn etwas nicht gleich klappt. Niemand würde erwarten, dass ein Kind beim ersten Versuch laufen, schreiben oder Flöte spielen kann.
Auf die gleiche Weise können wir auch als Erwachsene mit uns selbst umgehen. Sieh jeden Fehlversuch als Schritt auf dem Weg zum Erfolg an. Immerhin hast du gelernt, wie es nicht funktioniert, und kannst es beim nächsten Mal auf eine neue Weise versuchen.
Ein nützlicher Spruch bringt diesen wichtigen Punkt gut zum Ausbruch. Er besagt, dass der Meister öfter gescheitert ist, als es sein Lehrling überhaupt versucht hat. Erlaube dir also, durch Fehlversuche und Scheitern zu wachsen und meisterlich zu werden.
Mache dir den Sinn deiner Bemühungen klar
Wenn du weißt, warum du etwas tust, ist das Durchhalten leichter. Manchmal musst du allerdings ein wenig tiefer graben, um den Sinn hinter deinem Tun wirklich aufzudecken.
Dabei kann es helfen, immer noch eine Stufe tiefer nach dem "Warum" zu fragen:
- Warum möchte ich abnehmen?
Damit mir meine Knie und mein Rücken nicht mehr so weh tun. - Warum ist es mir wichtig, die Knie- und Rückenschmerzen loszuwerden?
Weil sie meine Beweglichkeit einschränken. - Warum ist mir meine Beweglichkeit wichtig?
Weil ich gerne mehr wandern würde, das aber gerade nicht gut geht. - Warum möchte ich gerne mehr wandern?
Weil ich es liebe, mit der Familie in der Natur unterwegs zu sein.
An diesem Punkt bist du an einem lohnenswerten Sinn deiner Bemühungen angekommen. Du möchtest abnehmen, damit du etwas tun kannst, das du liebst. Dieses Ziel macht die Bemühungen wertvoller und hilft dir, beharrlich weiterzumachen.
Suche dir jemanden, der an dich glaubt
Gibt es in deinem Umfeld wenigstens einen Menschen, der an dich glaubt und dessen Meinung dir wichtig ist? Das kann es sehr viel leichter machen, Beharrlichkeit zu entwickeln.
Falls es da bisher niemanden gibt, könntest du versuchen, in Vereinen oder auch im Internet Unterstützung von Gleichgesinnten zu finden.
Niemand glaubt so recht an deine Gründeridee? Dann schließe dich mit anderen zusammen, die ebenfalls gerade ein Unternehmen gründen und in dieser Richtung groß träumen.
Nimm Unterricht, wenn es nötig ist
Beharrlichkeit hat ihre Grenzen, wenn sich der Erfolg gar nicht einstellen will. Je länger du dich erfolglos abmühst, umso schwerer ist es, am Ball zu bleiben. Allerdings gehört zur Beharrlichkeit auch eine gute Problemlösungsfähigkeit.
Das kann heißen, dass du dir Unterstützung suchst, wenn du selbst nicht weiterkommst. Nimm Unterricht, suche dir einen Coach oder einen Trainer, gehe mit einem Sparringspartner deine Ideen durch oder reflektiere dich, wenn nötig, in einer Therapie.
Mache dir die Arbeit möglichst angenehm
Zur Beharrlichkeit gehören Phasen, die keinen Spaß machen. Dann ist es gut, wenn du diese trotzdem durchziehen kannst. Aber es gibt auch viele Möglichkeiten, so oft wie möglich den Spaßfaktor zu erhöhen.
Du könntest zum Beispiel beim Training ein spannendes Hörbuch oder einen Podcast hören. Du könntest deine Erfolge in einer motivierenden App mit Gamification-Elementen festhalten. Und du könntest dich für deine Erfolge belohnen, selbst wenn diese im Moment eher klein sind.
Wenn du es so einrichten kannst, dass du so oft wie möglich Spaß am Tun hast, dann fallen dir Durststrecken und unangenehmere Phasen viel leichter. Was könntest du tun, um mehr Freude an deinem Projekt zu haben?
Stärke dein Selbstbewusstsein
Einer der häufigsten Gründe für das Aufgeben ist das Gefühl, man könne das Ziel sowieso nicht erreichen. Dahinter steckt ein Mangel an Selbstbewusstsein.
Wenn es dir auch so geht, kann es sich lohnen, konkret an deinem Selbstbewusstsein beziehungsweise Selbstvertrauen zu arbeiten:
- Mache dir klar, was du in der Vergangenheit schon geschafft hast.
- Umgib dich mit Menschen, die dich unterstützen und dir Mut zusprechen, wenn es nötig sein sollte.
- Konzentriere dich nicht auf deine Schwächen, sondern auf deine Stärken.
- Sorge für möglichst viele Erfolgserlebnisse in den unterschiedlichsten Bereichen.
- Vergleiche dich nicht mit anderen Menschen, sondern nur mit dir selbst. Was konntest du gestern, was hast du heute schon dazugelernt?