Zeichnen lernen: 4 Tipps, 4 Techniken & 3 Ideen
Menschen, die gut zeichnen können, werden oft bewundert. Dabei ist das Hobby auch entspannend und sehr günstig. Bei uns erfährst du die besten Tipps zum Zeichnen lernen: von simplen Motiven bis hin zu verspielten Animes und Mangas.
Zeichnen ist eine Kunst. Doch Talent ist nicht das Einzige, was es dir möglich macht, schöne Bilder oder zum Beispiel einen Comic zu zeichnen. Oft braucht es nur ein wenig Übung und Fantasie, um die ersten Bilder halbwegs professionell und mit schönem Ergebnis auf das Papier zu bringen.
Wenn du dich Schritt für Schritt an die Materie heranwagst, wirst du schon schnell Erfolge erzielen. Im Folgenden findest du ein paar nützliche Tipps, wie du an diese Aufgabe herangehen kannst und solltest, damit die ersten Bilder schnell gelingen und du nicht sofort frustriert bist.
Zeichnen lernen für Anfänger: So klappt es
Das Wichtigste vorweg: Zeichnen lernen kann jeder. Es kommt nicht darauf an, ob du "Talent" hast oder dir eine besondere Begabung nachgesagt wird. Die wichtigsten Faktoren für deinen Erfolg sind Übung, Motivation und Ehrgeiz. Alles andere kommt von allein. Du brauchst auch keinen teuren Zeichenkurs, um selbst schön malen zu können.
Wie du dir Ziele setzt und sie erreichst, erklären wir in diesem Beitrag.
Das Material zum Zeichnen lernen
Um vernünftig zu zeichnen, benötigst du natürlich geeignetes Material. Das muss nicht teuer sein, sollte aber dennoch eine bestimmte Qualität haben, damit du dich nicht ständig ärgerst und der Zeichenprozess einfacher von der Hand geht.
Setze dich beim Kauf mit dem Material auseinander und mache dir klar, wofür du die einzelnen Utensilien benötigst. Hier eine Liste für ein gängiges Equipment, mit dem du im Prinzip alles im Bereich der Schwarz-Weiß-Kunst zeichnen kannst.
Bleistift
Da es hier um das Schwarz-Weiß-Zeichnen geht, sind die besten Stifte für deinen Einstieg Bleistifte. Dabei gibt es viele Möglichkeiten. Wirklich wichtig ist aber nur, dass du Stifte in verschiedenen Härtegraden hast. Wo die Unterschiede liegen, erfährst du jetzt:
H3: Dieser Härtegrad hat eine relativ harte Mine, bei der es nicht so viel Abrieb gibt. Die Mine bohrt sich relativ leicht ins Papier. Diese Art von Bleistift ist besonders dazu geeignet, feine Linien und leichte Konturen zu zeichnen.
HB: Von diesem Härtegrad hat wahrscheinlich schon jeder einmal gehört. Dies ist der absolute Bleistift-Standard und gehört in jede Federmappe. Die Mine ist der elegante Mittelweg und weder zu hart noch zu weich. Ein HB-Bleistift eignet sich zum Beispiel besonders gut zum Schreiben.
H5: Ein H5-Bleistift gehört zu den sehr weichen Stiften und ist ein sehr wichtiges Utensil beim Zeichnen. Er verwischt leicht und eignet sich besonders für Flächen, die schraffiert oder geschummert werden sollen. Aber auch um verschiedene Graustufen zu erzeugen ist ein weicher Bleistift besonders geeignet.
Radiergummi
Der Radiergummi ist ein sehr wichtiges Utensil in deinem Zeichenequipment. Hier gilt: Radiergummi ist nicht gleich Radiergummi. Auch wenn es am Anfang verlockend ist, den Zuhause befindlichen Radiergummi zu nehmen, ersparst du dir mit einem geeigneten Qualitätsradierer viel Ärger.
Hier sind drei Arten von Radiergummis, die für Zeichnende zu empfehlen sind:
Standardradierer: Dieser Radierer sollte eine harte und eine weiche Seite haben. Ein solcher Radiergummi ist vor allem für Flächen geeignet. Achte darauf, dass der Radiergummi einen guten Abrieb hat. So bekommst du auch tiefe Striche oder sehr dunkle Linien wieder weg.
Knetradiergummi: Ein Knetradiergummi ist für alle anderen Aufgaben. Mit einem solchen Gummi kannst du sehr detailliert arbeiten und auch sehr kleine Feinheiten wegradieren. Ein Knetradiergummi eignet sich vor allem für Linien und Flächen von weichen Bleistiften. Außerdem kannst du damit auch noch kleine Details herausarbeiten.
Radierstift: Ein Radierstift ist eine sehr gute Ergänzung zu den genannten Lösungen. Radierstifte eignen sich, genau wie der Knetradierer, vor allem für kleine Details. Besonders gut kannst du damit aber eine bereits gezeichnete Linie wieder komplett wegradieren.
Papier
Die beiden wichtigsten Punkte beim Papier sind die Dicke beziehungsweise Blattstärke und die Rauhigkeit. Je stärker das Papier, desto angenehmer kannst du darauf zeichnen, da sich der Stift nicht zu sehr durchdrückt.
Wie rau das Papier für dich im besten Fall ist, solltest du von der Art deiner Zeichnung abhängig machen. Raues Papier eignet sich vor allem für grobe Zeichnungen und Skizzen. Wenn du hingegen feine Zeichnungen machen möchtest, solltest du lieber auf eine etwas feinere Oberfläche zurückgreifen.
Leicht Zeichnen lernen mit diesen Tipps
Damit dir das Zeichnen im Handumdrehen gelingt, haben wir für dich die besten Tipps zusammengestellt. Sie sollen dir ermöglichen, möglichst leicht und schnell Zeichnen zu lernen.
Der beste Arbeitsplatz zum Zeichnen
Am besten geeignet für ein gutes und übersichtliches Zeichnen ist natürlich ein Zeichentisch. Profis arbeiten an solchen Tischen, weil man sie aufrichten und rückenschonend arbeiten kann. Für dich als Anfängerin oder Anfänger lohnt sich die Investition gerade am Anfang jedoch oftmals eher nicht.
Zu Beginn reicht also auch ein normaler Schreibtisch. Achte aber darauf, dass der Platz über genügend Licht verfügt. Am besten kommt die Lichtquelle von der Seite, mit der du nicht zeichnest. Das hilft dabei, Schatten zu vermeiden. Das heißt, bei einem Rechtshänder sollte das Licht von links kommen, bei einem Linkshänder von rechts.
Achte auch darauf, dass dein Arbeitsplatz stets aufgeräumt und ordentlich ist. Das erleichtert deinem Geist, sich voll und ganz auf das Zeichnen zu fokussieren.
Hier erfährst du, wie du deine Konzentration schulst.
Lerne das Material kennen
Wie bei jeder Tätigkeit ist es auch beim Zeichnen wichtig, sich warm zu machen. Vor allem für Anfängerinnen und Anfänger ist das besonders notwendig, denn das Gefühl für Stift und Papier ist noch nicht vorhanden.
Um einen ersten Eindruck zu bekommen, kannst du anfangen ganz unterschiedliche Formen auf das Papier zu bringen. Das heißt: Linien, Wellen, Quadrate und alles, was dir einfällt. Versuche auch in verschiedenen Stärken zu zeichnen. Drücke dabei immer mal mehr und mal weniger auf das Papier ein. Benutze dafür alle deine Stifte.
Fertige leichte Zeichnungen an
Der nächste Schritt ist dann, aus der freien Hand Kreise zu zeichnen. Kreise und Rundungen sind besonders wichtige Formen bei vielen Bildern. Zeichne dafür alle möglichen Größen von Kreisen, von Münzen bis hin zur Tellergrößen.
Am Anfang wird dir das Zeichnen der Kreise nicht besonders gut gelingen, da es oft Jahre benötigt, bis du einen guten Kreis aus der freien Hand zeichnen kannst. Zum Aufwärmen und für die Zukunft ist das aber eine geeignete Übung.
Die Bewegung
Als Anfängerin oder Anfänger wirst du vielleicht oft den Fehler machen, immer nur aus dem Handgelenk oder aus der Hand selbst zu zeichnen. Beim professionellen Zeichnen ist das allerdings anders, denn dabei zeichnest du sowohl aus der Hand als auch aus dem ganzen Arm. Probiere die Bewegungsabläufe auch mit den unterschiedlichsten Formen, wie Quadraten, Kreisen und Linien.
Zeichnen lernen Schritt für Schritt: Die Techniken
Um ein Bild lebendig und real erscheinen zu lassen, gibt es ganz unterschiedliche Grundtechniken, die jeder Zeichnende beherrschen sollte. Im Folgenden lernst du die drei wichtigsten Techniken für den Anfang. Mit diesen kannst du schon sehr schnell schöne Effekte erzielen.
Schraffur
Die Schraffur ist der absolute Standard unter den Zeichentechniken. Im Prinzip ist die Schraffur nichts weiter als viele Linien, die parallel nebeneinander gezeichnet werden. Damit kannst du erzielen, dass eine bestimmte Fläche dunkler oder heller erscheint. Anders gesagt bestimmst du damit den Tonwert oder die Graustufe deiner Zeichnung.
Außerdem gibst du mit einer Schraffur Flächen eine gute räumliche Wirkung. Beim Zeichnen unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Schraffuren wie der einfachen Schraffur und der Kreuzschraffur. Die Kreuzschraffur kann sowohl in zwei als auch in drei Richtungen gezeichnet werden. Durch mehrfaches Schraffieren erreichst du einen dunkleren Graueffekt.
Schummern
Das Schummern ist ebenfalls für Flächen und verschiedene Graustufen gedacht. Allerdings benutzt du dabei nicht die spitze Seite deines Zeichenstiftes, sondern legst ihn so an, dass die Mine flach auf dem Zeichenpapier aufliegt. So bekommst du eine wesentlich weichere Fläche hin und kannst die Graustufen mit sanfteren Übergängen gestalten.
Wie Schummern genau aussieht, siehst du auf dem Bild.
Verwischen
Beim Verwischen gehst du nochmal eine Stufe weiter als bei den vorigen Techniken. Du verwischst nämlich mit deinem Finger eine schraffierte oder geschummerte Fläche. So erreichst du ein einheitliches Bild und kannst vor allem die Übergänge der Graustufen sehr gut hinbekommen.
Du musst übrigens nicht mit deinem Finger verwischen, sondern kannst auch Utensilien wie Watte oder Tücher nehmen. Das Verwischen hat die Absicht, Linien unkenntlich zu machen. Das Bild sieht dann weniger wie eine Zeichnung aus.
Rasterzeichnung
Du möchtest nun einen Schritt weitergehen und dein erstes Bild zeichnen? Dann kannst du dich an einer beliebten Technik bedienen, die jeder große Künstler schon einmal verwendet hat. Nimm dafür ein Bild, das du gerne zeichnen möchtest und male ein Raster auf dieses Bild.
Achte dabei darauf, dass die Linien des Rasters sehr fein sind, um möglichst wenig von dem Bild zu überdecken. Nun zeichne dasselbe Raster auf ein weißes Blatt. Es ist nun viel einfacher, die kleinen einzelne Raster abzuzeichnen als das komplette Bild. Das große Bild lenkt dich unbewusst weniger ab. Zur Unterstützung könntest du außerdem noch alle anderen Fenster des Rasters abdecken und nur das Rasterfenster frei lassen, welches du gerade zeichnest.
Natürlich braucht es eine Menge Übung, um die ersten wirklich gelungen Bilder zu zeichnen. Doch mit diesen Tipps kannst du sehr schnell und mit wenig Aufwand kleine Erfolge erzielen und für dich herausfinden, ob Zeichnen dein nächstes großes Hobby wird.
Ideen für einfache Zeichnungen
Du hast einfache Zeichnungen drauf und möchtest nun dein erstes richtiges Bild anfertigen – weißt aber nicht, was du zeichnen sollst? Wir haben einige Ideen für dich gesammelt, die dir garantiert Freude bereiten. Du kannst dich beispielsweise an Comics und Mangas wagen. Alternativ kannst du Disney-Motive zeichnen oder Menschen.
Möchtest du realistische Zeichnungen von Menschen anfertigen, empfehlen wir dir, mit den einzelnen Merkmalen zu beginnen. Übe beispielsweise Schritt für Schritt die einzelnen Körperpartien: Von Augen über Nase und Mund bis hin zum Rumpf und den Beinen.
Mangas und Comics Zeichnen lernen
Mangas sind aus Japan stammende Comics. Du erkennst sie an ihrem charakteristischen Zeichenstil. Im Übrigen unterscheiden sich Anime und Manga in der Art des Mediums. Denn Animes sind japanische Zeichentrickserien, du findest sie also ausschließlich in Video-Formaten.
Möchtest du Mangas Zeichnen lernen, absolvierst du am besten einen Kurs. Du kannst dich beispielsweise an kostenlosen (YouTube-)Videos orientieren oder einen professionellen Zeichenkurs absolvieren, der sich auf Mangas spezialisiert.
Das Gleiche gilt übrigens auch für Comics. Die Schwierigkeit besteht nämlich in beiden Fällen darin, den gezeichneten Figuren Leben einzuhauchen. Schließlich besteht der Sinn von Comics wie den Animes darin, eine Geschichte zu erzählen und szenerische Zeichnungen anzufertigen.
Disney-Figuren
Disney-Figuren sind beliebte Zeichnungen für Anfängerinnen und Anfänger. Wage dich doch zum Beispiel einmal an Mickey Mouse, Bambi oder Simba von "Der König der Löwen". Auch Donald Duck oder Olaf aus "Die Eiskönigin" sind im Handumdrehen zu lernen und machen Klein und Groß Freude.
Einfache Formen
Besonders leicht zu erlernen sind einfache Formen wie Linien, Kreise oder Rechtecke. Häuser, Straßen, Herzen oder Schmetterlinge hast du deswegen bereits mit wenig Übung drauf. Nimm dir aber in jedem Fall die Zeit und bleib geduldig mit dir selbst: Nur die Übung macht den Meister.