Bauingenieur als Fernstudium
Die deutsche Bau-Branche boomt, kompetente Bauingenieure werden händeringend gesucht. Besonders für Berufstätige, die bereits im Bauwesen tätig sind, lohnt sich eine Fortbildung zum Ingenieur, zum Beispiel per Fernstudium.
Wie viel du nach einem Fernstudium zum Bauingenieur verdienst, wie deine Karrierechancen aussehen und welche Voraussetzungen du mitbringen musst, erfährst du hier.
Berufsbild Bauingenieur
Das Bauingenieurwesen gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Ingenieurswissenschaften.
Im Vergleich zu anderen Ingenieursberufen wie dem Vertriebsingenieur und dem Wirtschaftsingenieur ist das Bauingenieurswesen weniger interdisziplinär, aber dafür umso weiter gefächert.
Denn als Bauingenieur befasst du dich mit Konzeption, Planung, Entwurf, Konstruktion, Produktion und Wartung von Bauwerken aller Art in den Bereichen Hoch-, Tief-, Verkehr- und Wasserbau.
Ob Tunnel oder Hochhaus, Brücke oder Bahntrasse, Kanal oder Landstraße: Die Arbeit von Bauingenieuren umgibt uns überall. Dementsprechend ist die Tätigkeit des Bauingenieurs äußerst angesehen.
Als Bauingenieur bildest du die Schnittstelle zwischen der Idee eines Architekten und einer funktionstüchtigen Baukonstruktion.
Sie verbinden Funktionalität, Stabilität und Sicherheit von Bauwerken mit den Designvorstellungen der Bauherren. Zu den klassischen Tätigkeitsbereichen eines Bauingenieurs gehören unter anderem:
- Planung von Bauprojekten
- Statistische Berechnungen und Messungen im Bereich Hochbau und Tiefbau
- Leitung von Bauprojekten
- Gutachtenerstellung
- Kontrolle und Abnahme von Bauprojekten
- Durchführungen von Abrechnungen
- Erstellung von Ausschreibungs- und Angebotsunterlagen, Prüfung von Angeboten
Fernstudium Bauingenieurwesen: Gehalt
Im Verhältnis zu den Gehaltsperspektiven anderer Ingenieursdisziplinen fällt der Verdienst als Bauingenieur etwas niedriger aus.
Das Studium lohnt sich dennoch, denn in der Baubranche ist der Gehaltsunterschied zwischen Ausbildungsberufen und akademischen Stellen besonders hoch.
Das Einstiegsgehalt als Bauingenieur beträgt ungefähr 40.000 Euro brutto jährlich. Master-Absolventen erhalten mit knapp 42.000 Euro fast 2.000 Euro mehr als Bachelor-Absolventen.
Prinzipiell steigt das Gehalt in relativ großen Schritten mit wachsender Berufserfahrung: Nach fünf Jahren liegt das Durchschnittsgehalt bei circa 50.000 Euro, nach zehn Jahren bei 60.000 Euro und steigend.
Das Gehalt eines Bauingenieurs ist allerdings stark an verschiedene Faktoren gekoppelt. Dazu gehören unter anderem die Größe des Unternehmens, für das er arbeitet, die Region und die allgemeine Konjunktur.
Durch diese Faktoren erklärt sich auch das vergleichsweise niedrige Gehalt von Bauingenieuren, denn viele sind in kleineren Unternehmen (bis 100 Mitarbeitern) angestellt, die nicht so viel Gehalt zahlen können.
Bei Branchengrößen sieht das natürlich anders aus, insbesondere in Zeiten hoher Nachfrage. Denn die Karriereaussichten eines Bauingenieurs sind auch stark von der Konjunktur der Branche insgesamt abhängig.
Nachdem sich diese aufgrund der Immobilienkrise Mitte der 2000er Jahre längere Zeit in einer Krise befand, verzeichnen Bauunternehmer aktuell so viele Bauanfragen wie schon sei 20 Jahren nicht mehr. Das bedeutet: Auf jeden arbeitslosen Bauingenieur kommen zurzeit mindestens zwei offene Stellen.
Auch der Arbeitsort spielt bei Bauingenieuren eine wichtige Rolle. Wer in Großstädten wie Köln, Berlin oder München arbeitet – oder generell in bevölkerungsreichen Regionen wie Nordrhein-Westfalen -, kann mit vielen Aufträgen und dementsprechend höheren Gehältern rechnen.
Auf dem Land und in bevölkerungsärmeren Regionen siedeln sich dagegen eher kleinere Unternehmen an. Dadurch sinkt der Verdienst.
Fernstudium Bauingenieurwesen: Karriereaussichten
Als angehender Bauingenieur startest du in einen boomenden Wirtschaftszweig. Die gute Konjunktur, niedrige Zinsen und Finanzhilfen der Bundesregierungen sorgen dafür, dass so viel gebaut wird wie schon seit Jahren nicht mehr.
Hinzu kommt der stetig wachsende Bedarf an Wohnraum, insbesondere in großen Städten, wo die Karrierechancen für Bauingenieure ohnehin besser sind als auf dem Land. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.
Die Schaffung von neuem Wohnraum geht zudem mit der Überarbeitung und Erweiterung der bestehenden Infrastruktur einher. Straßen, Kanäle und Verkehrsanlagen müssen konstruiert und ausgebaut werden.
Die Berufsperspektive für Bauingenieure fällt dementsprechend positiv aus. Viele Unternehmen suchen händeringend nach kompetentem Personal, um die zahlreichen Aufträge bewältigen zu können.
Durch die gute Auftragslage steigern sich deine Chancen, auch als Berufsanfänger rasch praktische Erfahrung zu sammeln und somit deine Expertise zu vergrößern. Dadurch verbessern sich wiederum deine Gehaltsaussichten.
Als Bauingenieur kannst du deshalb zuversichtlich in deine berufliche Zukunft blicken, denn die Auftragslage ist gut und Arbeitskräfte werden dringend gesucht.
Ist ein Fernstudium zum Bauingenieur das Richtige für mich?
Ein Studium im Bauingenieurwesen ermöglicht dir den Einstieg in eine zukunftsträchtige Branche mit guten Karriereaussichten und schneller Gehaltsentwicklung. Doch um das Studium erfolgreich zu absolvieren, sollten ein paar Voraussetzungen erfüllt sein.
Technisches Verständnis und Interesse
Dass du ausreichend technisches Verständnis und Interesse mitbringen musst, um ein guter Bauingenieur zu werden, dürfte klar sein.
Ausgeprägte Kenntnisse in Naturwissenschaften und höherer Mathematik sind eine Grundvoraussetzung für den Beruf, ohne die du das Studium nicht absolvieren kannst.
Aber neben ausgeprägten Kenntnissen in Naturwissenschaften und Mathematik brauchst du auch Fähigkeiten in anderen Bereichen.
Analytische Denkfähigkeit
Ein analytisches Denkvermögen ist eine weitere, grundlegende Voraussetzung für eine Karriere als Bauingenieur.
Dieses ist nicht nur wichtig für die Planung und Konstruktion von Bauprojekten, es hilft dir auch, Problemstellungen zu erkennen und Lösungen zu erarbeiten. Denn als Bauingenieur ist es deine Aufgabe, die oft praxisfernen Vorstellungen von Bauherren und Designern Wirklichkeit werden zu lassen.
Kenntnisse in BWL und Jura
Eine Affinität für betriebswirtschaftliche und rechtliche Angelegenheiten solltest du ebenfalls mitbringen. Denn um funktionstüchtige Bauwerke planen und konstruieren zu können, müssen Bauingenieure gesetzliche Vorgaben kennen und beachten.
Zudem brauchst du Kenntnisse in BWL, um Aufträge zu bekommen und erfolgreich abzuwickeln, insbesondere, da viele Bauingenieure sich im Laufe ihres Berufslebens selbstständig machen.
Teamfähigkeit
Du solltest an deinen kommunikativen Fähigkeiten arbeiten, denn als Bauingenieur kommst du mit vielen Menschen in Kontakt. Vor allem in der Projektplanung musst du dich mit Bauherren, Dienstleistern und Mitarbeitern absprechen.
Aber auch, um neue Aufträge und Kunden zu gewinnen, solltest du Spaß im Umgang mit Menschen haben. Teamfähigkeit ist deshalb eine wichtige Eigenschaft im Berufsleben.
Selbstbewusstsein
Ein gesundes Selbstbewusstsein und ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten helfen dir, im Vorstellungsgespräch und bei Kunden einen verlässlichen und kompetenten Eindruck zu hinterlassen. Daher ist es sinnvoll, wenn du bereits im Studium dein Selbstbewusstsein stärkst und dich auch in Smalltalk übst, um mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Organisatorisches Talent
Organisatorische Fähigkeiten sind ebenfalls nützlich, um Absprachen und Meetings mit der Aufsicht über Bauprojekte und der Planung neuer Bauwerker zu vereinen. Zeitmanagement ist hier ein wichtiges Stichwort.
Sprachkenntnisse sind ein Plus
Sprachkenntnisse sind für einen Bauingenieur weniger wichtig als für andere Ingenieursberufe. Trotzdem werden die meisten potentiellen Arbeitgeber mindestens gute Englischkenntnisse von dir verlangen.
Wenn du dagegen in einem großen, international agierenden Unternehmen Fuß fassen möchtest, kannst du dich durch Reisebereitschaft, interkulturelle Kompetenz und Kenntnisse in anderen Sprachen wie Chinesisch, Russisch oder Spanisch von anderen Bewerbern absetzen.
Präsenz- oder Fernstudium Bauingenieurwesen: Vor- und Nachteile
Ein Studium im Bauingenieurwesen hat viele Vorteile: Gesicherte Berufsperspektive, ein abwechslungsreicher Job und gesellschaftliche Anerkennung sind nur einige Vorzüge, die dir als Bauingenieur zuteil werden.
Allerdings gibt es heutzutage verschiedene Möglichkeiten, einen Studienabschluss im Bauingenieurwesen zu erwerben. Neben dem klassischen Präsenzstudium an einer Universität kannst du nämlich auch überlegen, ein Fernstudium zu absolvieren. Welche Vor- und Nachteile ein Präsenz- vs Fernstudiengänge bieten, erfährst du im Folgenden.
Studienanfänger vs Berufstätige
Ein Präsenzstudium zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass du als Studierender aktiv vor Ort bist. Du besuchst Seminare, sitzt in Vorlesungssälen und absolvierst Gruppenübungen mit deinen Kommilitonen.
Das hat den Vorteil, dass du viel mit anderen Personen interagierst; du bist im direkten Austausch mit anderen Studierenden, Dozenten und Professoren, kannst Fragen stellen, dir schnell Hilfe holen und über interessante Sachverhalte diskutieren.
Diese Interaktion ist besonders für Studienanfänger von Vorteil, denn sie hilft dabei, sich im universitären Alltag zurecht zu finden und inhaltliche Probleme schnell mit anderen zu lösen.
Allerdings liegt genau hierin auch der Nachteil eines Präsenzstudiums: Da es noch immer als Vollzeitstudium konzipiert ist, richtet es sich in der Regel an Studienanfänger, die noch keine Ausbildung absolviert haben und noch nicht berufstätig sind. Denn mit einem Vollzeitjob lässt sich ein Präsenzstudium in der Regel nicht vereinen.
Damit unterscheidet es sich von einem Fernstudium, das besonders für Berufstätige eine attraktive Option der Weiterbildung darstellt.
Denn im Gegensatz zu einem Präsenzstudium bist du beim Fernstudium weder zeitlich noch räumlich gebunden; du musst dich also nicht danach richten, dass ein bestimmtes Seminar zu einer bestimmten Zeit in einem bestimmten Uni-Gebäude abgehalten wird.
Stattdessen kannst du flexibel und selbstständig Studieninhalte bearbeiten, wann und wo es für dich am bequemsten ist. Damit lässt sich ein Fernstudium deutlich besser mit Berufstätigkeit und Familienleben vereinbaren.
Hinzukommt, dass die meisten Fernkurse extra auf Berufstätige ausgerichtet sind. Die Studieninhalte sind daher in kleine Portionen aufgeteilt, die sich mit wenigen Stunden Aufwand pro Woche absolvieren lassen – anders als ein Präsenzstudium, bei dem du – zumindest in der Theorie – fünf Tage die Woche an der Universität sein sollst.
Hast du bereits eine Ausbildung oder ein Studium absolviert und erste Berufserfahrung in einem bestimmten Bereich gewonnen, ist ein Fernstudium für dich deshalb die sinnvollere Alternative, wenn du dich fortbilden möchtest.
Kosten
Ein Präsenzstudium an einer staatlichen Hochschule ist im Regelfall deutlich günstiger als ein Fernstudium. Das liegt daran, dass du für ein Präsenzstudium für gewöhnlich nur Semestergebühren bezahlen musst, während bei einem Fernstudium – abhängig vom Anbieter, dem Umfang und der Qualität der Lehre – oft noch monatliche Gebühren und Kosten für das Lernmaterial anfallen.
Auch, wenn du dein Fernstudium über einen vereinbarten Zeitpunkt hinaus verlängerst, musst du oft zusätzliche Gebühren bezahlen. Mehrere tausend Euro solltest du für ein Fernstudium deshalb einplanen.
Weil Fernstudiengänge sich an Berufstätige richten, sind ihre Studierenden aber häufig finanziell besser gestellt als Studienanfänger.
Zudem gibt es Möglichkeiten für Berufstätige, die Kosten zu reduzieren. So können beispielsweise die Gebühren für ein Fernstudium von der Steuer abgesetzt werden. Auch kannst versuchen, deinen Chef zu überzeugen, sich an den Kosten für ein Fernstudium zumindest zu beteiligen.
Im Hinblick auf deine berufliche Zukunft lohnen sich die Kosten allerdings: In der Baubranche sind die Gehaltsunterschiede zwischen Ausbildungsberufen und Positionen mit akademischen Abschluss deutlich zu spüren.
Ein Ingenieurstitel steigert nicht nur dein Gehalt, sondern auch deine Karriere. Denn Führungspositionen werden noch immer vorrangig an Studienabsolventen vergeben.
Zeitplanung
Ein Fernstudium ist oft kürzer als ein Präsenzstudium, da die Studierenden hier aus der Berufspraxis kommen und daher bereits über Vorwissen verfügen.
Das Bauingenieurwesen bildet hier eine Ausnahme: An der Universität sind zwischen 7 und 9 Semestern für das Bachelor-Studium vorgesehen, beim Fernstudium 12. Bedenkt man, dass das Fernstudium neben dem Beruf absolviert werden soll, erscheint die Studienzeit im Vergleich zum Vollzeitstudium jedoch kaum länger.
Hinzu kommt, dass die Absolventen von Fernstudiengängen ihr Studium oft mit einer ganz anderen Motivation beginnen als echte Studienanfänger.
Wer sich trotz hoher Kosten für ein Fernstudium entscheidet, hat diese Entscheidung meist gründlich überlegt und ist entschlossen, sich fortzubilden, um konkrete Karriereziele zu verfolgen. Das Studium erfolgt also gezielter und dadurch schneller.
Wer noch keine Ausbildung absolviert hat, startet dagegen häufig erst einmal zur Orientierung in ein Studium ein einer staatlichen Hochschule.
Viele werden dort zum ersten Mal direkt mit den Inhalten ihres Studienthemas konfrontiert – und merken schnell, dass sie sich eigentlich für etwas anderes interessieren. Aufgrund mangelnder Vorerfahrung muss der Stoff außerdem viel ausführlicher behandelt werden.
Belastung
Wenn du dich für ein Fernstudium interessierst, solltest du neben dem Kostenfaktor noch zwei weitere Aspekte bedenken: Nämlich den zeitlichen Aufwand und den persönlichen Einsatz, den du aufwenden musst, um das Studium erfolgreich abzuschließen.
Zwar sind Fernstudiengänge auf Berufstätige ausgelegt, sodass die Studieninhalte in kleine Portionen unterteilt sind und jeweils mit nur geringem zeitlichen Aufwand erlernt werden sollen. Dennoch ist es kein leichtes Unterfangen, ein Fernstudium mit einem Vollzeitjob und deinem Privatleben zu vereinen.
Wenn du dich dafür entscheidet, musst du einiges an Selbstdisziplin an den Tag legen. Du wirst viel Freizeit in dein Studium investieren müssen und musst dich auch schwierigen Phasen zum Lernen motivieren.
Daher ist es sinnvoll, wenn du dir von vorneherein einen Zeitplan für dein Fernstudium erstellst. So kannst du dir nicht nur deine konkreten Ziele, sondern auch deine bisherigen Erfolge vor Augen führen. Das hilft dir dabei
Flexibler dank Fernstudium
Sowohl ein Präsenz- als auch ein Fernstudium bieten verschiedene Vor- und Nachteile.
Wenn du als Berufstätiger bereits eine Ausbildung oder ein Studium absolviert hast und dich nun in einem einschlägigen Bereich fortbilden möchtest, ist ein Fernstudium insgesamt jedoch die bessere Wahl für dich. Denn bei einem Fernstudium kannst du deinen Lernprozess flexibel nach deinen Bedürfnissen und gestalten, da du zeitlich und räumlich unabhängig bist.
Auch sind Fernstudiengänge meist gezielt auf die Bedürfnisse Berufstätiger ausgerichtet, sodass sich die Studieninhalte neben deinem Vollzeitjob besser erlernen lassen.
Die Kosten, die du in ein Fernstudium absolvieren musst, sind zwar nicht gering, verschaffen dir aber später im Berufsleben einen deutlichen Gehaltsvorteil.
Und auch die Selbstdisziplin, die du aufbringen musst, um das Fernstudium erfolgreich zu absolvieren, wird dir im Berufsleben zugute kommen. Denn auch als praktizierender Bauingenieur spielen Organisationstalent und gutes Zeitmanagement eine ausschlaggebende Rolle für deinen Erfolg.
Fernstudium zum Bauingenieur: Dauer, Aufbau, Inhalte
Wenn du ernsthaft ein Fernstudium zum Bauingenieur absolvieren möchtest, kannst du dir meist kostenlos direkt bei den Anbietern detaillierte Informationen einholen. Dass Bauingenieurwesen ist insofern besonders, als dass es in Deutschland nur wenige Anbieter für das Bachelor-Studium gibt.
Beim Master als Fernstudium hast du dagegen mehr Auswahl. Im Folgenden findest du schon einmal grundsätzliche Informationen zu Voraussetzungen, Studiumsorganisation sowie Unterschieden zwischen Bachelor- und Master-Fernstudium.
Voraussetzungen
Zu den formalen Voraussetzungen für ein Fernstudium im Bauingenieurwesen gehört die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife.
Du kannst das Fernstudium auch ohne Abitur beginnen, entweder durch eine bestandene Meisterprüfung in einem entsprechenden Fachbereich der Baubranche oder durch eine andere Zulassungsberechtigung, sofern diese von der Hochschule als gleichwertig anerkannt wird. Spezifische Sprachkenntnisse sind nicht erforderlich.
Abgesehen von den formalen Voraussetzungen ist ein ausgeprägtes Interesse an und Verständnis von Technik und Naturwissenschaften unabdingbar für ein Fernstudium zum Bauingenieur.
Studiumsorganisation
Im Detail hängt die Organisation deines Fernstudiums von der jeweiligen Hochschule ab. Zu den Inhalten, die jedoch grundsätzlich im vermittelt werden, gehören unter anderem folgenden Punkte:
- Mathematik
- Technische Mathematik
- Baukonstruktion
- Bauinformatik
- Baurecht
- Baustoffe
- BWL
- Umweltwissenschaften
Neben diesen Grundlagen erwirbst du zudem Kenntnisse über das wissenschaftliche Arbeiten. Darüber hinaus vermittelt das Studium Wissen über verschiedene Schwerpunktbereiche, darunter Statik, die Besonderheiten von Hoch- und Tiefbau, Wassertechnik, Infrastrukturplanung und der Umgang mit unterschiedlichen Materialsorten wie Holz, Stahl und Beton.
Bachelor
Erst der erfolgreiche Abschluss des Bachelors erlaubt es dir, den Ingenieurstitel zu tragen. Obwohl du auch als Bachelorabsolvent in das Berufsleben starten kannst, zielt das Fernstudium zum Bauingenieur grundsätzlich darauf ab, dich auf ein Masterstudium vorzubereiten.
Dadurch erklärt sich auch, warum die Auswahl an Masterstudiengängen beim Fernstudium Bauingenieurwesen so viel größer ist als das Bachelor-Angebot.
Der Bachelor zum Bauingenieur zielt vor allem darauf ab, dir die notwendigen Grundlagen und Kenntnisse für die Planung und Konstruktion von Bauprojekten zu vermitteln. Besonderer Wert wird deswegen auf die Vermittlung von Naturwissenschaften, Mathematik, Konstruktionstechnik und Baustoffen gelegt. Hinzu kommen Kenntnisse in BWL und Baurecht sowie Einblicke in die sozialen und ökologischen Aspekte des Berufes.
Somit qualifiziert dich das Studium für die Berufspraxis, bereitet dich aber auch auf darauf vor, im Masterstudium bestimmte Schwerpunkte wählen zu können.
Von der Dauer unterscheidet sich der Fern-Bachelor im Bauingenieurswesen von vielen anderen Fernstudiengängen. Er umfasst 12 Semester, womit er länger dauert als das Studium anderer Ingenieurswissenschaften.
Allerdings entspricht dies der Studiendauer des Präsenzstudiums, das mit bis zu 9 Semestern ebenfalls ungewöhnlich lang ist.
Voraussetzungen für den Antritt des Bachelorstudiums sind der Nachweis der allgemeinen Hochschulreife, der Fachhochschulreife, einer Meisterprüfung in einem einschlägigen Beruf oder eine vergleichbarer Zulassungsberechtigung.
Master
Ein erfolgreicher Bachelorabschluss ist die Voraussetzung, um einen Master im Bauingenieurwesen oder, als vergleichbaren Abschluss, einen Diplom-Aufbaustudiengang absolvieren zu können.
Obwohl du auch mit einem Bachelorabschluss beruflich weit kommen kannst – wie bei allen Ingenieurswissenschaften zählt auch unter Bauingenieuren praktische Erfahrung meist mehr als akademische Titel -, ermöglicht dir der Master ein höheres Gehaltsniveau. Schon beim Berufseinstieg kannst du mit einem Master- oder Diplomtitel bis zu 2000 Euro mehr erwarten als ein Bachelor-Absolvent.
Das Master- bzw. Diplomstudium dient dazu, deine im Bachelor gewonnenen Kenntnisse auszubauen und zu vertiefen.
Zu diesem Zweck beinhalten die meisten Studienangebote bestimmte Vertiefungsschwerpunkte, zum Beispiel Stadtbauwesen und Verkehr, Wasserbau und Umwelt, Energie-Management, Baurecht, Bauerhaltung- und instandsetzung.
Mit einer durchschnittlichen Dauer von 8 Semestern ist auch der Master im Bauingenieurwesen relativ lang. Der Gehaltsvorteil gegenüber Bachelor-Absolventen, die Aufstiegschancen und die Möglichkeit, dich auf ein begehrtes Fachgebiet zu spezialisieren, gleichen diese Dauer jedoch aus.
Fernstudium zum Bauingenieur: Kosten und Fördermittel
Die Kosten für ein Studium variieren je nach Hochschule. Aufgrund laufender Studiengebühren, Materialkosten und Zusatzgebühren solltest du durchaus mit mehreren tausend Euro rechnen.
Allerdings verbesserst du durch das Studium nicht nur deine Karrierechancen und dadurch auch deine Gehaltsperspektive, sondern profitierst auch von qualitativ hochwertiger Lehre.
Denn da die meisten Studieninhalte mittlerweile online vermittelt werden, hast du auf diesem Weg auch die Möglichkeit, mit Betreuern und Tutoren in Kontakt zu treten. Du bist also während des Fernstudiums nicht komplett auf dich alleine gestellt.
Auf der anderen Seite gibt es auch viele Fördermöglichkeiten, die du in Anspruch nehmen kannst, um die Kosten für dein Fernstudium zu reduzieren. So kannst du zum Beispiel die Kosten für dein Fernstudium von der Steuer absetzen.
Bildungsgutschein
Es gibt aber auch gezielte Finanzförderung von Bund und Ländern, wenn du dich im Rahmen eines Fernstudiums fortbilden möchtest – insbesondere, wenn du mit deiner bisherigen Ausbildung bisher keinen Job gefunden hast.
Der Bildungsgutschein ist hier zum Beispiel eine Möglichkeit, die Kosten für dein Studium gänzlich übernehmen zu lassen.
Aufstiegs-Bafög
Eine weitere interessante Option ist auch das Aufstiegs-Bafög, offiziell auch "Aufstiegsfortbildungs-Bafög". Es handelt sich hierbei um das Äquivalent zum Studierenden-Bafög, also um Fördermittel, die nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Bafög) vergeben werden. Aber eben nicht an Studierende, sondern an Absolventen einer Ausbildung, die ihre Karrierechancen durch eine Fortbildung steigern wollen.
Das Aufstiegs-Bafög kannst du bei kommunalen Behörden oder Institutionen des Landes beantragen, auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung findest du weitere Informationen.
Kostenübernahme durch den Arbeitgeber
Zuletzt sollten Berufstätige vor Beginn eines Fernstudiums immer mit ihren Vorgesetzten sprechen. Denn auch das Unternehmen, von dem du arbeitest, profitiert von der wachsenden Expertise, die du durch eine Fortbildung gewinnst.
Im besten Fall kannst du mit diesen Argumenten deinen Chef davon überzeugen, die Kosten für dein Fernstudium vollständig zu übernehmen, oder dich wenigstens finanziell zu unterstützen.
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