Oculus bringt Virtual-Reality-Brillen in fast 100 Bibliotheken
In öffentlichen Bibliotheken gibt es schon heute weit mehr als "nur" Bücher und Hörbücher zu entdecken, die Einrichtungen verstehen sich seit jeher als Tor zu Bildung und Unterhaltung jeglicher Art. 90 Bibliotheken laden jetzt zu einer völlig neuen Form von Entdecken ein, und zwar mittels Virtual-Reality-Brillen von Marktführer Oculus. Die erste Resonanz ist gewaltig.
Für viele Menschen waren Bibliotheken der erste Kontaktpunkt zum Internet. In den 90er Jahren, als der Zugang zum Cyberspace nur über teure Hardware und lahme Telefonleitungen mit hohen Minutentarifen führte, luden in den Büchereien bereits Internet-Terminals zum Entdecken des weltweiten Netzes ein.
Erster VR-Kontakt in Bibliotheken "eine tolle Vorstellung"
Inzwischen ist das Internet allgegenwärtig, Zugangsgeräte stecken in jeder Hosentasche. Anders sieht es bei Virtual-Reality-Hardware aus, die Kombination aus Datenbrille und einem leistungsfähigen PC ist noch äußerst kostspielig. Und auch hier nehmen Bibliotheken wieder eine Vorreiterrolle ein – mit Unterstützung des VR-Pionier Oculus.
Die Facebook-Tochter hat jetzt 90 Bibliotheken im US-Bundesstaat Kalifornien, wo auch Oculus seinen Firmensitz hat, mit insgesamt 100 hauseigenen VR-Brillen plus der benötigten VR-Hardware bestückt. "Es ist eine tolle Vorstellung, dass viele Menschen Virtual Reality zum ersten mal in ihrer örtlichen Bibliothek erleben und diesen 'Wow'-Moment haben", lässt sich eine Oculus-Managerin im Blogpost zur Kooperation zitieren.
Alle Nutzer wollten Datenbrille sofort wieder aufziehen
Im Video zur Kooperation betont eine teilnehmende Bibliothekarin, in ihrer langen Zeit im Job habe sie es noch nie zuvor erlebt, dass alle Nutzer der VR-Brille unbedingt noch einmal in die virtuelle Realität abtauchen wollten. Die Bibliotheken könnten hier das machen, was sie am besten könnten: Bildungsmaterial einmal kaufen und es von der gesamten Gemeinschaft immer wieder nutzen lassen.
Ein anderer Bibliothekar freute sich darüber, dass mit den VR-Brillen neues Klientel in die Büchereien gelangt und dabei erst erfährt, wieviel mehr als nur Bücher es in den Institutionen zu entdecken gibt. Denn: "Heutige Büchereien sind nicht mehr wie die Büchereien deiner Großmutter".
Die Bereitstellung der Datenbrillen ist ein Pilotprojekt von Oculus, wie hierbei üblich gibt es kein festes Nutzungsschema. Vielmehr sollen die Bibliotheken frei ausprobieren, in was für einer Form sie mit den Brillen Bildung erlebbar machen können. An Ideen mangelt es den Büchereien nicht, das demonstriert schon das Video zum Start der Kooperation.
Virtual Reality für alle
Gerade angesichts der noch stolzen Preise für VR-Hardware und Anwendungen ist die Idee, Datenbrillen in Büchereien zu erbringen und Virtual Reality für alle Gesellschaftsgeschichten zugänglich zu machen, sehr zu begrüßen. VR hat ohne Zweifel ein erhebliches Potenzial, komplexe und abstrakte Inhalte erlebbar und damit besser erfassbar zu machen, aber auch für das Erzählen von Geschichten – eine Kompetenz, die Bibliotheken ja auch nicht ganz fremd ist.