Konzept: 6 Beispiele & 9 Tipps zum Erstellen
Es ist gar nicht so einfach, den Begriff "Konzept" zu erklären. Denn je nach Lebensbereich – etwa im Beruf, der Kunst oder in der Medizin – kann es ganz unterschiedlich aussehen. Wir geben dir die besten Tipps zum Erstellen eines Konzepts und hilfreiche Beispiele zur Veranschaulichung.
Ein Konzept enthält oft einen Überblick über die aktuelle Situation. Außerdem sind hier Prinzipien, Ziele und Maßnahmen festgelegt. Die verschiedenen Ziele und was du außerdem unter einem Konzept verstehen kannst, erfährst du jetzt.
Was ein Konzept ist und wozu es dient
Ein Konzept ist ein allgemeiner Plan, zum Beispiel für ein Projekt, ein Unternehmen oder ein kreatives Vorhaben. Zum Beispiel kann eine Skizze ein Konzept sein. Später entsteht daraus dann ein Bild oder ein anderes Kunstwerk.
Im Projektmanagement, im Unternehmensbereich, in der Medizin oder im Bildungswesen nutzt man Konzepte, um Ziele und Maßnahmen festzulegen. Es ist die Grundlage für weitere Planungsschritte.
Konzepte haben verschiedene Ziele:
- Sie konkretisieren Ideen und erleichtern die Planung der weiteren Schritte.
- Sie dienen als Grundlage für die Überzeugungsarbeit, zum Beispiel, wenn du deine Ideen den Vorgesetzten oder einem Investor vorstellen willst.
- Als eine Orientierung, worauf es in der Umsetzung ankommt.
- Sie legen die Prinzipien und grundsätzlichen Handlungsweisen einer Gruppe fest und bilden damit die Grundlage für weitere Ideen und Pläne.
Das Wort "Konzept" hat jedoch noch eine zweite Bedeutung: Es kann eine abstrakte Idee von etwas beschreiben. Ein Konzept ist dann so etwas wie eine Kategorie oder ein philosophisches Konstrukt.
Man kann zum Beispiel vom "Konzept der wehrhaften Demokratie", vom "Konzept der Nachhaltigkeit" oder vom "Konzept des lebenslangen Lernens" sprechen. Hier ist kein konkreter Plan gemeint, sondern eine ganze Ideenwelt.
Redewendungen rund um das Thema Konzept
In unserem Sprachgebrauch gibt es einige Redewendungen, in denen der Begriff "Konzept" eine zentrale Rolle spielt. Sie helfen, noch etwas genauer zu verstehen, was mit einem Konzept gemeint sein kann:
- Aus dem Konzept kommen.
Beispiel: "Da bin ich ganz schön aus dem Konzept gekommen."
Bedeutung: Verwirrt sein, den Faden verlieren, zum Beispiel bei einem Vortrag oder Gespräch. - Jemanden aus dem Konzept bringen.
Beispiel: "Lass dich dadurch nicht aus dem Konzept bringen."
Bedeutung: Jemanden verwirren, stören, irritieren. - Nicht ins Konzept passen.
Beispiel: "Das passt mir wirklich gar nicht ins Konzept."
Bedeutung: Nicht mit den Plänen oder Überzeugungen übereinstimmen.
Außerdem nutzt man typischerweise diese Wortkombinationen:
- an einem Konzept arbeiten
- sich auf ein Konzept einigen
- jemandem das Konzept verderben
- an einem Konzept festhalten
- ein Konzept geht (nicht) auf
- ein Konzept entwerfen
- ein Konzept verfolgen
- ein Konzept vorlegen / vorstellen
- von einem Konzept überzeugt sein
Synonyme und verwandte Wörter zum Begriff "Konzept"
Diese Begriffe werden synonym zu "Konzept" verwendet oder bedeuten etwas sehr Ähnliches:
1. Zur Bedeutung als Plan:
- Skizze
- Entwurf
- Rohentwurf
- Rohfassung
- Exposé
- Programm
- Schema
- Vorgehensweise
- Konzeptpapier
- Planungsdokument
2. Zur abstrakten Bedeutung:
- Idee
- Begriff
- Ideal
- Vorstellung
Beispiele für Konzepte in verschiedenen Lebensbereichen
Konzepte gibt es in den unterschiedlichsten Bereichen. Je nach Kontext können sie recht unterschiedlich aussehen.
Dabei geht es unter anderem um das Konzept im Unternehmen, im Projektmanagement sowie der Kunst, Bildung und in der Medizin.
Im Folgenden findest du sechs Beispiele für Bereiche, in denen Konzepte eine wichtige Rolle spielen.
Konzepte im Unternehmensbereich
Unternehmen brauchen Konzepte, um die Ziele und die notwendigen Schritte dorthin zu definieren. Ein Konzept ist ein wichtiges Mittel, um die Zukunft des Unternehmens zu gestalten.
Unternehmenskonzepte dienen als Grundlage für die Entwicklung von Strategien und Plänen. Außerdem verbessern sie das Verständnis von Mitarbeitenden und Stakeholdern für das Unternehmen.
Im Unternehmenskonzept stehen zum Beispiel die Visionen und Ziele des Unternehmens. Außerdem enthält es die Grundsätze und Prinzipien. Auch die Struktur des Unternehmens ist oft im Konzept festgehalten.
Konzepte werden in Unternehmen in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Sie sind zum Beispiel wichtig in Projekten, im Marketing, im Kundenmanagement, in der Qualitätssicherung und in der Personalentwicklung.
Unternehmenskonzepte müssen immer wieder erneuert oder angepasst werden. Sie sind zum Beispiel wichtig, um sich an veränderte Marktbedingungen oder Kundenbedürfnisse anzupassen.
Konzepte im Projektmanagement
Ein Projekt-Konzept ist eine allgemeine Übersicht über das Projekt. Es bildet den Rahmen für die weitere Planung und Durchführung.
Das Konzept ist im Projektmanagement auch ein wichtiges Kommunikationswerkzeug. Es kann dazu verwendet werden, um das Verständnis für das Projekt und seine Ziele zu verbessern und andere davon zu überzeugen.
Projekt-Konzepte enthalten Informationen über das Ziel des Projekts, die angestrebten Ergebnisse und die geplanten Maßnahmen. Außerdem werden hier die benötigten Ressourcen festgehalten.
Anhand des Konzepts können Risiken und Herausforderungen identifiziert werden. Oft enthält das Konzept auch schon einen Plan für das Bewältigen von Problemen.
Im Projekt-Konzept können auch schon die Verantwortlichkeiten und Rollen festgelegt werden. Das verbessert die Zusammenarbeit und das Engagement von Teammitgliedern und Stakeholdern.
Konzepte im Marketing
Ein Marketing-Konzept ist ein allgemeiner Plan, der die Vermarktungsziele und -strategien festlegt. Es enthält Informationen über die Zielgruppe, die angestrebte Marktpositionierung und die geplanten Marketingaktivitäten.
Aus dem Konzept heraus kann das Unternehmen Werbekampagnen, Produktentwicklungen oder andere Marketingaktivitäten ableiten. Das Konzept bildet gleichzeitig die Basis zur Umsetzung.
Konzepte in der Kunst
Die meisten Künstlerinnen und Künstler legen ein Konzept fest, bevor sie mit der Arbeit an einem Kunstwerk beginnen.
Das kann eine Skizze oder eine grobe Ideenbeschreibung sein oder auch ein Handlungsplan für eine Geschichte oder ein Drehbuch.
Zur Arbeit am Konzept gehören oft auch Studien und Recherchen. Die kunstschaffende Person sammelt alle Informationen, die später für das fertige Bild nötig sind.
Das Konzept bildet die Basis für das spätere Kunstprojekt. Es hilft außerdem, die benötigten Materialien festzulegen und das Vorgehen zu planen.
Auch Künstlerinnen und Künstler, die keine Skizzen oder Pläne machen, haben meist ein Konzept, nach dem sie vorgehen. Das kann zum Beispiel eine festgelegte Herangehensweise oder Methode sein.
Je größer ein Kunstprojekt ist, umso wichtiger ist das Konzept. Auch bei der Planung von Ausstellungen oder Aufführungen ist ein Konzept notwendig.
Übrigens gibt es eine eigene Kunstart, die Konzeptkunst heißt. Diese Kunstrichtung wurde in den 1960er-Jahren vom amerikanischen Künstler Henry Flynt geprägt.
Zur Konzeptkunst gehören verschiedene Weiterentwicklungen aus der abstrakten Malerei. Bekannte Stilrichtungen sind Objektkunst, Aktionskunst, Body-Art und Happenings.
Konzepte in der Bildung und Pädagogik
In Schulen, Kindergärten und anderen pädagogischen Einrichtungen gibt es ebenfalls Konzepte.
Sie sollen den Lernprozess der Kinder unterstützen und grundsätzliche Verhaltensweisen der Betreuenden festlegen.
Außerdem soll die Konzeption Eltern überzeugen, ihre Kinder in dieser Einrichtung anzumelden. Auch für neues Personal ist das Konzept wichtig.
Ein gutes Konzept macht es leichter, qualifiziertes Personal zu finden.
In einem Konzept einer Kindertagesstätte können zum Beispiel folgende Aspekte festgelegt sein:
- Öffnungs- und Schließzeiten
- Betreuungskosten
- Betreuungsschlüssel und Qualifikation der Fachkräfte
- Gruppenkonzept (wie viele Gruppen gibt es, wie werden die Kinder eingeteilt, wie streng oder offen ist die Gruppentrennung)
- grober Tages- und Wochenablauf
- pädagogische Prinzipien, Angebote und Besonderheiten
- Kooperationen, zum Beispiel mit Schulen, Senioreneinrichtungen, Museen, Vereinen oder Förderzentren
- Pläne zur Förderung für Kinder mit erhöhtem Bedarf oder auch für Vorschulkinder
Konzepte in der Medizin
Bei der medizinischen Behandlung von Patientinnen und Patienten sind ebenfalls Konzepte wichtig. Es gibt allgemeine und individuelle Konzepte.
Allgemeine Behandlungskonzepte legen fest, wie die Behandlung bei einem bestimmten Beschwerdebild üblicherweise aussieht. Es umfasst unter anderem Diagnosewerkzeuge, Medikamente und andere Behandlungsmöglichkeiten.
Ein individuelles Behandlungskonzept ist immer dann notwendig, wenn ein medizinischer Fall komplexer ist. In diesem Fall erstellen Medizinerinnen und Mediziner ein Konzept speziell für diese eine Person.
Auch Krankenhäuser, Seniorenheime, Hospize und andere medizinische Einrichtungen haben Konzepte. Hier sind die Prinzipien, die grundsätzlichen Vorgehensweisen und Möglichkeiten sowie viele weitere Details festgelegt.
Tipps zum Erstellen eines guten Konzepts
Ein gutes Konzept kann sehr entscheidend sein für die Zukunft eines Projekts oder Unternehmens.
Denn damit dir das Erstellen des Konzepts gelingt, solltest du nicht nur gut recherchieren, sondern auch Ziele und Zielgruppe im Blick behalten. Sei dir außerdem deiner Ressourcen bewusst und halte das Konzept letztendlich flexibel.
Mit unseren Tipps gelingen dir gute Konzepte in unterschiedlichen Bereichen.
Voraussetzungen recherchieren
Bevor du mit der Arbeit an einem Konzept beginnst, solltest du genau herausfinden, wie es aufgebaut sein soll. Das kann je nach Lebensbereich, Ziel oder Unternehmen sehr unterschiedlich sein.
In den meisten Fällen gibt es schon frühere, vergleichbare Konzepte, die du einsehen kannst. Manchmal sind auch Vordrucke oder beispielhafte Strukturen vorhanden.
Wenn solche Unterlagen nicht vorhanden sind, solltest du im Gespräch den groben Aufbau des Konzepts herausfinden:
- Wie umfangreich soll es sein?
- Welche Aspekte soll es bearbeiten?
- Wie weit ins Detail soll es gehen?
Wenn du diese Informationen hast, fällt dir das Schreiben deines Konzepts viel leichter. Du hast dann schon eine grobe Struktur, an der du dich orientieren kannst.
Verdeutliche dir die Ziele
Wofür ist das Konzept am Ende gedacht? Soll es Stakeholder von einem Projekt überzeugen? Soll es die Basis für weitere Ideen bilden? Oder die Grundlage für konkrete Pläne schaffen?
Je genauer du weißt, wofür dein Konzept gedacht ist, umso leichter und klarer kannst du es schreiben. Notiere deshalb zuerst die Ziele des Konzepts auf und besprich diese mit anderen Beteiligten.
Behalte die Zielgruppe im Blick
Sprache und Inhalt eines Konzepts können sich je nach Zielgruppe sehr stark unterscheiden. Du musst deshalb die Erwartungen und Bedürfnisse deiner Zielgruppe kennen.
Bedenke, welches Vorwissen die Zielgruppe hat und welche Fachausdrücke sie kennt. Frage dich, welche Informationen die Zielgruppe aus dem Konzept ziehen will und sollte.
Mit diesen Vorüberlegungen wird es leichter, ein gutes und relevantes Konzept zu erstellen. Außerdem kannst du die entsprechende Zielgruppe auf diese Weise leichter überzeugen.
Schätze Ressourcen realistisch ein
Damit ein Konzept später auch umgesetzt werden kann, müssen die Ressourcen sinnvoll eingeschätzt werden. Du musst also sicherstellen, dass genügend Geld, Zeit, Personal und Material vorhanden ist.
Bleib bei der Einschätzung dieser Ressourcen realistisch. Es kann attraktiv erscheinen, die Zahlen niedriger anzusetzen. Dadurch verfehlst du jedoch den Zweck des Konzepts.
Es ist unter anderem dafür gedacht, Risiken frühzeitig einschätzen zu können. Das gelingt nur, wenn du diese Angaben so gut wie möglich ins Konzept einbringst.
Recherchiere und hole dir Fachwissen ein
Bei den meisten Konzepten ist es notwendig, dir Hintergrundwissen anzueignen. Nimm dir für diesen Prozess Zeit. Er ist entscheidend dafür, wie realistisch das Konzept am Ende wird.
Schreibe ein flexibles Konzept
Das Konzept steht am Anfang einer Planungsphase. Es kann und soll sich verändern, wenn die Umstände anders werden.
Deshalb sollte das Konzept flexibel gestaltet sein. So kann es immer wieder angepasst werden und ist dadurch zukunftsfähiger.
Gleichzeitig sollte das Konzept natürlich nicht beliebig werden. Plane so konkret wie nötig und so offen wie möglich. So erhältst du ein relevantes und gleichzeitig flexibles Konzept.
Beziehe konkrete Handlungsempfehlungen mit ein
Ein Konzept soll nicht nur Ziele festlegen, sondern auch einen möglichen Weg dorthin. Dazu sollte dein Konzept auch klare Strategien und Handlungsempfehlungen enthalten.
Diese müssen noch nicht ins Detail gehen. Aber sie dienen dazu, dass sich alle Beteiligten die Idee besser vorstellen können.
Frage dich also: Was sollte getan werden, um das Ziel des Konzepts zu erreichen? Die Antworten auf diese Frage machen dein Konzept gleich viel wertvoller.
Sorge für ein übersichtliches und leicht verständliches Konzept
Das Konzept dient am Ende auch der Dokumentation. Es bildet die Basis dafür, die Ziele im Blick zu behalten und umzusetzen. Es ist also auch eine Referenz für spätere Handlungsweisen.
Außerdem ist das Konzept ein Kommunikationswerkzeug, um andere zu überzeugen. Für beide Zwecke ist es wichtig, dass das Konzept übersichtlich und leicht verständlich ist.
Achte auf eine klare Struktur und vermeide eine unnötig komplizierte Sprache. Sorge für eine ansprechende und übersichtliche Dokumentation, in der man sich leicht zurechtfindet.
Beziehe andere Beteiligte mit ein
Damit dein Konzept später auch umgesetzt werden kann, müssen alle Beteiligten es verstehen und sich dafür engagieren. Deshalb ist es wichtig, diese zu überzeugen und einzubeziehen.
Das gelingt zum Beispiel durch diese Tipps:
- Hole dir schon frühzeitig die Meinung anderer Beteiligter ein. Was ist ihnen wichtig? Was sind ihre No-Gos?
- Nutze das Fachwissen der anderen Beteiligten, um dein Konzept zu erstellen und zu optimieren.
- Bei einem umfangreichen Konzept kann es sinnvoll sein, Zwischenergebnisse mit den Beteiligten zu besprechen.
- Kommuniziere das Konzept klar und sorge dafür, dass es von allen Beteiligten verstanden wird.
So kannst du ein Konzept für dich selbst schreiben
Die bisher genannten Tipps bezogen sich auf ein Konzept für eine Abteilung, ein Projekt oder ein ganzes Unternehmen. Es gibt aber auch Konzepte, die du nur für dich alleine schreibst.
Dafür gibt es viele Beispiele und Verwendungsmöglichkeiten:
- eine Skizze für ein Kunstprojekt, das du dir vorgenommen hast
- der Plan für eine neue Raumgestaltung in deiner Wohnung
- ein neues Ordnungssystem, das du ausprobieren möchtest
- Maßnahmen auf dem Weg zu einem gesünderen, entspannteren oder produktiveren Leben
Für solche Konzepte musst du natürlich keinen so großen Aufwand betreiben wie bei den Projekt-Konzepten. Trotzdem lohnt es sich, ihnen eine gewisse Aufmerksamkeit zu widmen.
Schreibe oder zeichne dein Konzept auf, selbst wenn es nur für dich selbst gedacht ist. Beim Formulieren merkst du, wo mögliche Schwachstellen oder Lücken liegen.
Plane konkret: Was sind deine Ziele und wie willst du sie umsetzen? Lege auch einen Zeitrahmen fest, an dem du das Konzept reflektieren und bei Bedarf abändern willst.
Besprich bei größeren Konzepten deine Ideen mit Außenstehenden. Sie erkennen Lücken und Probleme oft leichter und können weitere Sichtweisen einbringen.
Finde heraus, wie konkret oder offen ein Konzept für deinen Fall sein sollte. Das gelingt besonders gut, indem du dein Konzept bewusst reflektierst. Hat es dir genützt? Was willst du beim nächsten Mal anders machen?
Entwickle deine Konzepte immer weiter fort. So findest du nach und nach das Maß an Spontanität und Planung, das dir optimal nützt.