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"Im Voraus": Schreibweise, 8 Beispiele & 17 Alternativen

Fachredakteurin
Aktualisiert:

"Vielen Dank im Voraus." Diesen Satz liest man in Geschäftsbriefen und förmlichen Schreiben sehr häufig. Aber die wenigsten machen sich Gedanken darüber, dass dieser Ausdruck auch negativ ankommen kann. Wir haben alles Wissenswerte zur Schreibweise, Beispiele und Alternativen.

Wir haben uns den Begriff "im Voraus" für dich genauer angesehen und erklären dir die richtige Schreibweise und einige Anwendungsbeispiele. In manchen Situationen solltest du nämlich vielleicht lieber auf Alternativen zurückgreifen.

Die richtige Schreibweise von "im Voraus"

Die richtige Schreibweise von "im Voraus"

Im Folgenden erfährst du, ob der Begriff "im Voraus" groß oder klein geschrieben wird und wie die richtige Schreibweise im Englischen aussieht. 

Groß oder klein? So schreibt man "im Voraus"

Bei der Schreibweise des Begriffs "im Voraus" herrscht viel Unsicherheit. Schreibt man "Voraus" groß oder klein? Und muss es nicht vielleicht sogar "Vorraus" heißen? Wir schaffen Klarheit:

"Voraus" wird mit einem <r> geschrieben, die Schreibweise "Vorraus" ist also falsch. Das Wort besteht nämlich nicht aus den Bestandteilen "vor" und "raus". "Raus" ist selbst nur eine Abkürzung, das Wort hieße dann also "im Vorhinaus", was natürlich nicht stimmt. Richtig ist also die Schreibweise mit einem <r>.

Außerdem wird "Voraus" großgeschrieben. Es handelt sich zwar generell um ein Adverb, es wird in diesem Fall aber als Nomen verwendet. Die richtige Schreibweise ist also: "im Voraus".

Bis zur Rechtschreibreform 1996 war übrigens "im voraus" die richtige Schreibweise. Da es sich aber um eine Substantivierung handelt und diese einheitlich großgeschrieben werden sollten, wurde die Schreibweise im Zuge der Rechtschreibreform angepasst.

Du kannst "im Voraus" auf zwei Weisen trennen:

  1. im Vo-raus (diese Trennung ist vom Duden empfohlen)
  2. im Vor-aus

Wenn es sich vermeiden lässt, solltest du allerdings auf die Trennung eines solchen kurzen Wortes verzichten.

"Vielen Dank im Voraus" auf Englisch

Auch im Englischen kann man sich durchaus vorab für etwas bedanken. Der Begriff wird dort in sehr ähnlichem Zusammenhang genutzt wie im Deutschen. Man übersetzt "im Voraus" mit "in advance".

Diese Beispielsätze kannst du für englische Kommunikation nutzen:

  • "Thanks a lot in advance for your answer." – "Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort."
  • "Thank you in advance for your interest." – "Danke im Voraus für Ihr Interesse."
  • "Thanks in advance for your support." – "Danke im Voraus für Ihre Unterstützung."
  • "Many thanks in advance for your help." – "Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe."

Hier kannst du Englisch lernen.

Beispiele: Was "im Voraus" bedeutet

Beispiele: Was "im Voraus" bedeutet

Die Bedeutung von "im Voraus" ist "schon vorher".

Damit du ein besseres Verständnis für die richtige Umsetzung bekommst, haben wir im folgenden einige Beispiele für dich. Sie zeigen dir, in welchen Zusammenhängen die Formulierung häufig verwendet wird.

  • Vielen Dank im Voraus.
  • Die Miete ist im Voraus zu bezahlen.
  • Das Essen wird im Voraus zubereitet.
  • Das hätten Sie im Voraus erkennen müssen.
  • Erledige das lieber im Voraus.
  • Beim Schach berechnet man viele Züge im Voraus.
  • Ich plane gerne alles im Voraus.
  • Wir hatten den Sitzplatz lange im Voraus gebucht.

Der Begriff "im Voraus" ist eher förmlich und kommt in der Alltagssprache nicht sehr häufig vor. Synonyme und ähnliche Wörter sind "vorab", "im Vorhinein", "zuvor" und "vorneweg". Gegenwörter sind "nachträglich" oder "im Nachhinein".

Besonders häufig ist die Verwendung "vielen Dank im Voraus" als Schlussformel in Briefen oder E-Mails. Diesen Begriff werden wir uns im Laufe dieses Artikels genauer anschauen. Da gibt es nämlich einiges zu beachten.

Hier findest du Tipps zum Schreiben formaler Briefe.

Tipps zum Bedanken im Voraus

Tipps zum Bedanken im Voraus

In diesem Kapitel verraten wir dir, wie du dich im Voraus bedanken kannst und wie du es vermeidest, dabei Druck für dein Gegenüber aufzubauen.

Außerdem lernst du, dass es besser ist, sich nicht für Geduld oder Verständnis vorab zu bedanken.

Nutze gängige Formulierungen

"Vielen Dank im Voraus" ist eine häufige Floskel unter förmlichen Briefen oder E-Mails. Man nutzt sie zum Beispiel in Geschäftsbriefen, Bewerbungen oder offiziellen Schreiben als Schlussformel und kombiniert sie oft mit weiteren Begriffen, etwa so:

Vielen Dank im Voraus … / Ich bedanke mich im Voraus …

  • … für Ihre Unterstützung.
  • … für Ihre Mühe.
  • … für Ihre Zeit.
  • … für Ihre Rückmeldung.
  • … für Ihr Verständnis.
  • … für Ihre Geduld.
  • … für Ihre Hilfe.
  • … für Ihr Engagement.

Du bedankst dich mit diesem Ausdruck also für etwas, das noch nicht stattgefunden hat. Du hoffst aber (oder kannst sicher davon ausgehen), dass es stattfinden wird. Es kann sich dabei um Unterstützung, eine Auskunft, einen Gefallen oder eine Einladung handeln.

Solche Schlussformeln können je nach Kontext unterschiedlich verstanden werden. Sie können einerseits besonders höflich und wertschätzend wirken oder andererseits einfach die Arbeitsanweisung betonen.

Entscheidend ist hier, in welchem Verhältnis die sendende Person und empfangende Person der Nachricht stehen und ob die Arbeit in jedem Fall erledigt werden muss.

Wenn dein Chef dich auffordert, etwas zu erledigen, dann ist "Vielen Dank im Voraus" eher eine Floskel, um diese Arbeitsanweisung zu betonen.

Anders sieht es aus, wenn die Nachricht an einen Gleichgestellten oder Vorgesetzten geht. Dann wird diese Floskel als besondere Wertschätzung und höfliche Geste verstanden.

Hier findest du Tipps für mehr Dankbarkeit in deinem Leben.

Vermeide es, vorab Druck aufzubauen

Vermeide es, vorab Druck aufzubauen

Gut zu wissen: Wenn du Unterstützung von einer anderen Person brauchst, sie diese aber nicht leisten muss, kannst du den vorgezogenen Dank als kleinen Trick einsetzen.

Mit diesem Satz erzielst du nämlich durchaus Wirkung, wenn auch meist unbewusst.

Durch den Dank gehst du gefühlt schon in Vorleistung. Du hast dich bedankt und steigerst damit unbewusst den Druck auf die Empfängerin oder den Empfänger, die Unterstützung auch wirklich zu leisten.

Sonst würde er oder sie sich unwohl fühlen oder womöglich als unhöflich gelten.

Dieser kleine psychologischer Trick kann dir unter Umständen gute Dienste leisten. Allerdings sollte dir klar sein, dass du andere auf diese Weise beeinflusst. Das ist natürlich auch anderen bekannt. Deshalb kommt der Dank vorab nicht immer gut an.

Er kann nämlich so wirken, als würdest du einfach ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass die andere Person dir hilft. Das kann distanzlos und fast schon übergriffig wirken. Womöglich regt sich bei der Empfängerin oder dem Empfänger dadurch sogar Widerstand.

Überlege deshalb gut, ob die Schlussformel in deinem Fall angemessen ist. Es spricht nichts dagegen, sie hin und wieder auch bewusst einzusetzen, um leichten psychischen Druck aufzubauen. Aber dir sollte klar sein, dass dies auch negativ ankommen kann.

Bedanke dich für Geduld und Verständnis nicht vorab

Bei den obigen Anwendungsbeispielen standen auch die Begriffe "Vielen Dank im Voraus für Ihre Geduld" und "Vielen Dank im Voraus für Ihr Verständnis". Diese Floskeln solltest du lieber vermeiden.

Geduld und Verständnis sind Dinge, um die du lieber bitten solltest, als sie vorauszusetzen. Mach dir klar, dass du diese Floskeln in Situationen einsetzt, in denen etwas gerade nicht optimal läuft. Die Lieferung dauert länger, es gibt unangenehme Veränderungen, ein Fehler ist passiert.

In solchen Situationen ist es unpassend, Verständnis oder Geduld einfach vorauszusetzen. Es wäre schließlich genauso angemessen, wütend oder enttäuscht zu sein, wenn etwas schiefgeht. Deshalb kommt der vorherige Dank in solchen Zusammenhängen nicht so gut an.

Besser ist es in diesen Fällen, um Verständnis oder Geduld zu bitten: "Ich bitte Sie um Ihr Verständnis." oder "Ich bitte Sie noch um ein wenig Geduld". Wenn du möchtest, kannst du noch anhängen: "Ich tue mein Möglichstes, um die Situation zu klären/zu verbessern."

Als Alternative kannst du dich auch einfach entschuldigen, statt dich für das (vermutete oder erhoffte) Verständnis zu bedanken:

  • "Ich entschuldige mich für die Umstände."
  • "Es tut mir leid, dass ich weiterhin Ihre Zeit in Anspruch nehmen muss."

Das besänftigt viele Menschen deutlich mehr und wirkt auch empathischer als der Dank im Voraus für Verständnis oder Geduld. Die Chance ist dann deutlich höher, dass sie tatsächlich geduldig und verständnisvoll sind und gelassener auf ein Problem reagieren.

Finde hier Tipps, Vorlagen und Sprüche zum Entschuldigen.

Ist "Vielen Dank im Voraus" noch zeitgemäß?

Ist "Vielen Dank im Voraus" noch zeitgemäß?

Viele alte Schlussformeln oder Floskeln wirken heute etwas veraltet. Gilt das auch für den Begriff "Vielen Dank im Voraus"? Unter Umständen ja, es kommt aber sehr stark auf die Empfängerin oder den Empfänger und den Kontext an.

Weil die Formulierung so häufig verwendet wird, ist es in vielen Zusammenhängen zur reinen Floskel geworden.

Die Bedeutung ist dadurch fast verloren gegangen und die Botschaft – ein echter Dank – kommt manchmal nicht beim Empfänger an.

Um dies aufzubrechen, kannst du alternative Formulierungen verwenden, die etwas Ähnliches aussagen, aber nicht so floskelhaft wirken. Wir stellen dir gleich eine ganze Reihe solcher Alternativen vor.

Umgekehrt gilt der Dank vorab in vielen Bereichen noch als sehr höflich und das Fehlen würde möglicherweise negativ auffallen. Dankbarkeit zu äußern, ist schließlich auch ein Zeichen von Wertschätzung. Es kommt also auch hier auf den Kontext an.

In einem sehr jungen, progressiven oder lockeren Umfeld wirkt der Dank im Voraus womöglich ein wenig altmodisch und gestelzt. In einem konservativeren oder älteren Umfeld gilt der Begriff dagegen als höflicher Standard. Du solltest also abwägen, an wen sich dein Schreiben richtet.

Sich zu bedanken, ist generell ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Dankbarkeit und Höflichkeit sind auch heute noch wichtig, vielleicht sogar mehr als in früheren Zeiten. Die richtige Form des Dankes kann aber entscheidend sein.

Oft ist es sinnvoller, eine alternative Formulierung zu verwenden oder zunächst "nur" um Hilfe zu bitten und dich dann im Nachhinein zu bedanken. Generell solltest du dir überlegen, ob du tatsächlich Dankbarkeit empfindest. Dann ist es gut und wichtig, sie auch auszusprechen. Eine reine Floskel ist dagegen nicht immer hilfreich.

Tipps und Beispiele für eine gelungene Grußformel.

Alternativen für den Begriff "Vielen Dank im Voraus"

Alternativen zu "Vielen Dank im Voraus"

Du möchtest den Begriff "Vielen Dank im Voraus" nicht unnötig häufig verwenden?

Wenn du vorab für Unterstützung, Hilfe, Bemühungen oder Zeit bedanken, aber nicht nur die altbekannte Floskel verwenden möchtest, kannst du diese 17 Alternativen nutzen:

  1. "Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre Bemühungen."
  2. "Im Vorab sage ich schon jetzt Danke für Ihre Zeit."
  3. "Für Ihre Mühe bedanke ich mich herzlich im Voraus." (Achtung: "Herzlich" ist ein eher freundschaftlicher Begriff, der bei Fremden oder Vorgesetzten unpassend wirken kann.)
  4. An dieser Stelle bedanke ich mich schon jetzt für Ihre Hilfe."
  5. "Vielen Dank vorab für Ihre Unterstützung."
  6. "Vorab danke." (Dieser knappe Ausdruck wirkt lockerer und weniger förmlich.)
  7. "Ich weiß Ihre Unterstützung wirklich zu schätzen."
  8. "Ich hoffe, meine Bitte kostet Sie nicht zu viel Mühe."
  9. "Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit für mich nehmen würden."
  10. "Im Vorhinein danke für Ihre Hilfe."
  11. "Für Ihre Zeit danke ich schon jetzt."
  12. "Danke, dass Sie sich die Zeit für mich nehmen."
  13. "Jetzt schon vielen Dank für Ihre Mühe."
  14. "Ich bedanke mich schon jetzt für eine zügige Antwort."
  15. "Ich hoffe auf Ihre Unterstützung".
  16. "Ihre Zeit und Ihre Fürsprache würden mir sehr helfen."
  17. "Ich bitte Sie um schnelle Antwort. Vielen Dank dafür."

Mit freundlichen Grüßen: Tipps und Alternativen zur Grußformel.

"Voraus" in der Rechtssprache

Im juristischen Umfeld hat "Voraus" noch eine andere Bedeutung: Es handelt sich um einen Begriff aus dem deutschen Erbrecht und ist im Bundesgesetzbuch unter §1932 geregelt.

Wenn eine Person stirbt, bekommt der Ehemann oder die Ehefrau zusätzlich zum gesetzlichen Erbteil die Haushaltsgegenstände. Der Voraus dient dazu, dass der überlebende Ehegatte problemlos den gemeinsamen Haushalt fortführen kann.

Wenn weitere gesetzliche Erben berücksichtigt werden müssen (zum Beispiel Kinder oder Eltern), kann der Voraus auf die für den Haushalt notwendigen Dinge beschränkt sein. Ansonsten ist er unabhängig vom Wert der Gegenstände.

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