Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton: 8 Voraussetzungen & 4 Tipps
Der Beruf des Mediengestalters Bild und Ton vereint die Aufgaben eines Kameramanns, eines Tontechnikers, eines Beleuchters und eines Cutters (Videoschnitt).
Die dreijährige Ausbildung ist entsprechend vielfältig und macht dich zum Allroundtalent, was die Produktion von Bild- und Tonmedien angeht. Im Folgenden erfährst du alles, was du über die Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton wissen musst.
Als Mediengestalter Bild und Ton bist du Experte, was die Aufnahme und Bearbeitung eindrucksvoller Bild- und einwandfreier Tonaufnahmen betrifft.
Du drehst vor Ort unter Beachtung der idealen Lichtsituation erstklassige Kameraaufnahmen, die du anschließend in der Postproduktion bearbeitest und im Schnitt zusammenfügst.
Außerdem sorgst du für den perfekten Sound, nimmst störfreie Tonspuren auf und passt diese an die anderen Aufnahmen an, sodass ein harmonischer Klang entsteht.
Aufgaben als Mediengestalter Bild und Ton
Mediengestalter Bild und Ton planen, produzieren und gestalten Bild- und Tonmedien. Für die Vorbereitung einer Medienproduktion entwerfen sie in Absprache mit der Redaktion ein Konzept und planen die Arbeitsschritte.
Schließlich drehen sie am Ort des Geschehens und bearbeiten den Beitrag in der Postproduktion.
Planung
Jede Bild- oder Tonproduktion beginnt mit einer gründlichen Planung, die einen einwandfreien Ablauf der Produktion ermöglicht. In Absprache mit der Redaktion werden die Ziele festgelegt und Konzepte abgestimmt.
Mediengestalter Bild und Ton sind in diesem Arbeitsschritt die technischen Experten, die ihre Kollegen beraten, was vor Ort möglich und empfehlenswert ist und welches Equipment gebraucht wird.
Vorbereitend werden die einzelnen Arbeitsschritte geplant, ein Zeitplan erarbeitet und eine Kostenübersicht erstellt.
Weitere Planungsschritte sind der termingerechte Einsatz der benötigten technischen Geräte und die Stromversorgung und Energieverteilung am Set. Dabei werden die entsprechenden Sicherheitsvorschriften, Urheber-, Persönlichkeits-, und Nutzungsrechte beachtet.
Arbeit vor Ort
Am Tag des Drehs fahren Mediengestalter Bild und Ton mit dem passenden Equipment zum Einsatzort.
Egal ob Außendreh, Liveübertragung, Bühnenproduktion oder Musikvideo: Mediengestalter sind für all diese Bereiche die richtigen Ansprechpartner und verfügen über das entsprechende Know-How, ein Ereignis festzuhalten und für andere zugänglich zu machen.
Vor Ort werden die Kameras nach redaktionellen Vorgaben an bestimmten Standorten aufgebaut. Die Szenen werden entsprechend der Lichtverhältnisse ausgeleuchtet. Mikrofone werden so platziert, dass möglichst störfreie Tonaufnahmen möglich sind.
Postproduktion
In der Nachbearbeitung, der sogenannten Postproduktion, wird das gedrehte Material gesichtet und anschließend bearbeitet. Die Postproduktion ist essentiell für einen eindrucksvollen Beitrag.
In ihr wird die Atmosphäre geschaffen, die mit dem Beitrag vermittelt werden soll. Videos werden geschnitten, Tonspuren aufeinander abgestimmt, eventuell Grafiken, Schriften, Effekte und Musik eingefügt und Farbkorrekturen vorgenommen.
Schlussendlich entsteht ein harmonischer, sendefertiger Beitrag.
Arbeitsorte
Die Arbeitsorte eines Mediengestalters variieren je nach Produktionsschritt. Häufig ist der Hauptarbeitsplatz ein Studio oder ein Produktionsraum. Dreharbeiten vor Ort bringen ein wenig Abwechslung in den Arbeitsalltag.
Außendrehs sind zum Beispiel notwendig, wenn über eine Demonstration berichtet oder ein Wetterbeitrag produziert wird. Wenn du in der Werbebranche tätig bist, gehört natürlich auch ein Büro zu deinem Arbeitsplatz.
Arbeitgeber und Branchen
So vielfältig der Beruf des Mediengestalters ist, so vielfältig sind die möglichen Arbeitgeber. In folgenden Branchen beziehungsweise bei folgenden Arbeitgebern kannst du als Mediengestalter Bild und Ton eine Anstellung finden:
- Film-, Video-, und/oder Fernsehproduktionen
- Filmstudios
- Produktionsfirmen
- Filmbearbeitungsfirmen
- Rundfunk, Fernsehen
- Tonstudios
- Werbeagenturen
Ablauf der Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton
Den Ausbildungsberuf zum Mediengestalter gibt es seit 1996. Die Ausbildung ist inhaltlich breit angelegt und hat zum Ziel, vielseitig einsetzbare Mediengestalter im Bereich der audiovisuellen Produktion hervorzubringen.
In der Regel ist die Ausbildung dual aufgebaut und dauert drei Jahre. Eine duale Ausbildung bietet dir die perfekte Mischung aus Praxis und Theorie. Du arbeitest abwechselnd im Betrieb und lernst in der Berufsschule.
Der Unterricht nimmt entweder ein oder zwei Tage pro Woche in Anspruch oder er findet als Blockunterricht statt. In der Blockunterricht-Variante werden die praktischen Phasen im Betrieb immer wieder durch mehrere Wochen in der Berufsschule unterbrochen.
Spezialisierungen
In deinem vierten Ausbildungshalbjahr, also nach circa eineinhalb Jahren, absolvierst du eine Zwischenprüfung. Sie prüft dich zum einen im Vorbereiten und Erstellen audiovisueller Medienprodukte und zum anderen in der Inbetriebnahme und der Bedienung von Produktionssystemen.
Im darauffolgenden dritten Ausbildungsjahr hast du die Möglichkeit, dich deinen Interessen entsprechend zu spezialisieren. Es gibt zwei Wahlqualifikationen mit vier beziehungsweise 18 möglichen Vertiefungen. Vorerst wählst du zwischen:
- Kameraproduktionen
- Studio-, Außenübertragungs- und Bühnenproduktionen
- Postproduktion
- Ton
Diese Wahlqualifikation wird dich 20 Wochen (5 Monate) beschäftigen. Anschließend hast du in der zweiten Wahlqualifikation eine erheblich größere Auswahlmöglichkeit, die über den Inhalt deiner nächsten 12 Wochen (3 Monate) entscheidet. Wählen kannst du zwischen:
- Bild- und Tonaufnahmen unter Einsatz erweiterter Produktionstechnik durchführen
- Kamerasysteme bei Studioproduktionen oder Außenübertragungen einrichten und einsetzen
- Regie-Serversysteme einsetzen
- Bildmischungen durchführen
- Medienpräsentationen bei Veranstaltungen durchführen
- Montageformen anwenden
- Farbkorrekturen gestalterisch einsetzen
- Visuelle Effekte herstellen und gestalten
- Hörfunkproduktionen und -sendungen durchführen
- Sounddesign durchführen
- Musikproduktionen durchführen
- Audioproduktionen unter Livebedingungen durchführen
- Redaktionell arbeiten
- Eigenständige Beiträge herstellen
- Fiktionale Formate produzieren und gestalten
- Inhalte für soziale Netzwerke entwickeln
- Produktionen organisieren und koordinieren
- Produktionsbezogenes Datenmanagement unterstützen
Am Ende deiner Ausbildung wartet eine Abschlussprüfung auf dich. In praktischer und schriftlicher Form musst du beweisen, was du in den letzten drei Jahren gelernt hast. Der praktische Teil der Abschlussprüfung beschäftigt sich mit dem Realisieren eines Bild- und Tonproduktes.
Schriftlich wirst du in deiner Wahlqualifikation, in Bild- und Tonproduktion sowie Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft.
Nach erfolgreich bestandener Prüfung darfst du dich “staatlich anerkannter Mediengestalter Bild und Ton” nennen.
Voraussetzungen für die Mediengestalter-Ausbildung
Zu den Voraussetzungen für eine Mediengestalter-Ausbildung gehören bürokratische Dinge, aber auch persönliche Eigenschaften und Vorlieben.
Im Folgenden haben wir eine Übersicht für dich erstellt. Anhand dieser Punkte findest du nicht nur heraus, ob du die Voraussetzungen für die Ausbildung erfüllst, sondern auch ob sie zu dir passt.
Passender Schulabschluss
Die formalen Voraussetzungen für die Ausbildung zum Mediengestalter sind überschaubar.
Denn rechtlich brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss. Allerdings ist der Ausbildungsberuf beliebt und die Ausbildungsbetriebe haben eine entsprechende Auswahl an Bewerbern. Meist werden Bewerber mit einer Hochschulreife bevorzugt.
Laut Arbeitsagentur verfügten mehr als 70 Prozent der Ausbildungsanfänger im Jahr 2019 über eine Hochschulreife. 17 Prozent hatten einen mittleren Bildungsabschluss. Mit lediglich drei Prozent fiel der Anteil der Bewerber mit Hauptschulabschluss erheblich geringer aus.
Passendes Alter
Als Mediengestalter hast du nicht immer geregelte Arbeitszeiten. Gearbeitet wird dann, wenn die Veranstaltungen und Ereignisse stattfinden, die festgehalten werden sollen. Dementsprechend sind deine Arbeitszeiten bereits während der Ausbildung sehr flexibel.
Damit diese Flexibilität nicht vom Jugendarbeitsschutzgesetz beeinträchtigt wird, fordern die meisten Betriebe ein Mindestalter von 18 Jahren bei Beginn der Ausbildung.
Das Jugendarbeitsschutzgesetz legt für Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren beispielsweise fest, dass sie nur zwischen sechs und 20 Uhr arbeiten dürfen (Nachtruhe). Außerdem muss zwischen Feierabend und dem nächsten Arbeitstag eine Ruhepause von mindestens 12 Stunden eingehalten werden.
Diese Regelungen sind natürlich positiv zu bewerten, da sie Jugendliche schützen. Allerdings führen sie auch dazu, dass Jugendliche unter 18 Jahren weniger attraktive Arbeitnehmer beziehungsweise Auszubildende für Unternehmen darstellen, da sie weniger flexibel einsetzbar sind als volljährige Kollegen.
Körperliche Gesundheit
Mehrere Stunden eine Kamera auf der Schulter zu tragen, ist anstrengender, als du vielleicht denkst. Das Equipment wiegt ein paar Kilogramm und muss häufig von dir durch die Gegend getragen werden.
Ein gewisses Grundmaß an körperlicher Fitness ist somit unerlässlich für einen Mediengestalter Bild und Ton. Schließlich kann ein Dreh nicht gestoppt werden, weil du eine Pause brauchst.
Neben körperlicher Fitness brauchst du ein gutes Sehvermögen. Schließlich bist du dafür verantwortlich, dass Bildaufnahmen scharf eingestellt sind. Ebenso ist ein gutes Farbensehen für die Postproduktion des Bildmaterials notwendig.
Eine Rot-Grün-Schwäche könnte dir als Mediengestalter zum Verhängnis werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt im Arbeitsalltag eines Mediengestalters Bild und Ton ist ein einwandfreies Hörvermögen für die Erstellung und Bearbeitung von Tonaufnahmen.
Zeitliche Flexibilität
Wie bereits angesprochen variieren die Arbeitszeiten eines Mediengestalters je nach Produktion. Wenn ein Event früh morgens oder spät abends stattfindet, musst du als Mediengestalter auch um diese Zeiten vor Ort sein. Auch nahende Deadlines führen ab und an zu längeren Arbeitstagen.
Du solltest also keinen großen Wert auf geregelte Arbeitszeiten legen. Es sollte für dich in Ordnung sein, auch spät abends, früh morgens, am Wochenende und an Feiertagen arbeiten zu müssen.
Technisches Verständnis
Als Mediengestalter macht der Umgang mit technischem Equipment einen Großteil deiner Arbeit aus. Dafür ist es unerlässlich, dass du über technisches Know-How, wie beispielsweise Strom und Schaltpläne, verfügst.
Signalarten sind für die Videotechnik wichtig und die Funktionsweise einer Kamera solltest du praktisch im Schlaf kennen. Natürlich musst du zu Beginn deiner Ausbildung noch nicht über all dieses Wissen verfügen.
Allerdings solltest du technisches Verständnis und Interesse mitbringen, da diese Bereiche auf deinem Stundenplan stehen werden.
Affine Schulfächer
Das bringt uns auch schon zum nächsten Punkt: Schulfächer, die eine gute Voraussetzung für den Beruf des Mediengestalters darstellen.
Zum einen ist das Physik, die du zum Beispiel in der Licht- und Objektmessung benötigst. Auch mathematische Kenntnisse sind für einen Mediengestalter wichtig. Zum Tragen kommen sie vor allem in der Festlegung des finanziellen Rahmens und der Kalkulation.
Zu guter Letzt sind ausgeprägte Englischkenntnisse von Vorteil, die dir nicht nur bei multinationalen Produktionen helfen, sondern auch das Lesen englischsprachiger Betriebsanleitungen ermöglichen.
Wenn du dich in die redaktionelle Richtung spezialisieren möchtest, solltest du gut in Deutsch sein.
Interesse an kreativ-gestalterischen Tätigkeiten
Als Mediengestalter gestaltest du hauptsächlich Medienprodukte. In der Fachrichtung Bild und Ton sind gestalterische und kreative Fähigkeiten vor allem bei Tonmischungen und dem Schnitt von Bildsequenzen gefragt.
Wenn du in den Beruf einsteigen möchtest, solltest du Interesse an kreativen und gestalterischen Aufgaben mitbringen.
Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten
Neben kreativen und gestalterischen Arbeiten ist der Berufsalltag eines Mediengestalters zu einem großen Anteil durch praktische Tätigkeiten geprägt.
Du musst Kameras und Mikrofone aufbauen, sie optimal ausrichten, Bildsequenzen abfilmen und Tonaufnahmen machen. Für diese praktischen Tätigkeiten solltest du eine gewisse “Hands-On-Mentalität” mitbringen.
Teamfähigkeit
Ein gut funktionierendes Team ist für eine reibungslose Produktion wichtig. Du arbeitest mit Kollegen aus der Redaktion während der Vor- und Nachbereitung des Medienproduktes eng zusammen. Sie kennen die Vorgaben des Kunden oder der leitenden Regie, die du beachten musst.
Vor Ort arbeitest du mit Redakteuren, Kameraleuten und Tontechnikern zusammen. Du solltest also gut im Team funktionieren, wenn du dich für eine Ausbildung zum Mediengestalter entscheidest und Spaß daran haben, mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten.
Tipps für mehr Teamfähigkeit gibt es hier.
Inhalte der Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton
Entsprechend dem Ziel der Ausbildung, vielseitig einsetzbare Mediengestalter hervorzubringen, gestalten sich die Ausbildungsinhalte sehr facettenreich.
Du beschäftigst dich mit vielen verschiedenen Aufgaben, die wir dir im Folgenden übersichtlich als Themenblöcke zusammengefasst haben.
Elektro- und Videotechnik
Die technisch forcierten Inhalte der Ausbildung lehren dich die Grundlagen zu Strom, Schaltplänen, Signalarten in der Videotechnik, Messtechniken und Anschlussplänen.
Bild
Die Kamera wird zu einem deiner Hauptarbeitsmittel als Mediengestalter. In der Ausbildung lernst du zum einen die Theorie dahinter kennen: Wie ist eine Kamera aufgebaut und wie funktioniert sie?
Zum anderen lernst du den praktischen Umgang mit verschiedenen Kameras, ihre Vor- und Nachteile und die am besten geeignetsten Einsatzorte spezieller Kameras.
Außerdem lernst du die Grundlagen des Sehens, Farbtemperaturen, Lampenarten und den Umgang mit verschiedenen Lichtsituationen kennen. So ist es dir möglich, das perfekte Bild aufzunehmen.
Ton
Auch beim Ton lernst du zum einen theoretische Grundlagen, zum anderen diese direkt in die Praxis umzusetzen. Du lernst Wichtiges zum Tonpegel, zur Tonbearbeitung in der Postproduktion und den praktischen Umgang mit verschiedenen Mikrofonen.
In Tonstudios lernst du das Mischen, den Tonschnitt und die Nachvertonung.
Produktion von Bild- und Tonaufnahmen
Dein Wissen aus den Themenblöcken Bild und Ton vereinst du bei der tatsächlichen Produktion von Bild- und Tonaufnahmen.
Die Produktion solcher Aufnahmen stellt den Kern deiner Arbeit als Mediengestalter dar. Neben Fernsehbeiträgen, Videos, Podcasts und anderen medialen Formaten, die du mit deinem Team produzierst, werden Social-Media-Formate immer wichtiger.
Wenn du beispielsweise für einen renommierten Sender arbeitest, kann es sein, dass deine Aufgabe bei einem Dreh sein wird, “Behind-the-scenes”-Videos für den Instagram Kanal des Senders zu produzieren.
Gestaltung
Natürlich dürfen in einem kreativen Beruf, wie dem des Mediengestalters, gestalterische Grundlagen auf dem Stundenplan nicht fehlen. Du lernst visuelle Gestaltungselemente, Bildkomposition und theoretische Grundlagen wie den Goldenen Schnitt kennen.
Außerdem lernst du Grafiken und Animationen zu erstellen sowie Schriften kennen, die für die Nachbearbeitung wichtig sind.
Medienwirtschaft
Medienwirtschaft ist eines der Prüfungsfächer. Hier werden dir betriebswirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen einer Medienproduktion beigebracht.
Etwas detaillierter lernst du in Medienwirtschaft unter anderem das Urheberrecht, das Wettbewerbsrecht und Persönlichkeitsrechte zu beachten. Ebenso zählen Datenschutz und Datensicherheit zu den wichtigen Inhalten.
Auch wenn sich das erst einmal langweilig anhören mag, sind diese Grundlagen essentiell für eine funktionierende Produktion. Neben rechtlichen Grundlagen lernst du beispielsweise die Kostenkalkulation von Medienproduktionen.
Wirtschafts- und Sozialkunde
Auch Wirtschafts- und Sozialkunde ist Teil der geprüften Fächer in deiner Abschlussprüfung. Hier lernst du allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt kennen und zu beurteilen.
Ausbildung zum Mediengestalter: Gehalt
Da die Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton dual aufgebaut ist und du einen großen Teil deiner Ausbildung direkt im Betrieb mitarbeitest, kannst du bereits während deiner Ausbildung mit einer Vergütung rechnen.
Wie hoch diese ausfällt, hängt ebenso wie dein Gehalt als Berufseinsteiger von mehreren Faktoren ab.
Gehalt während der Ausbildung
Die Höhe deines Gehaltes während der Ausbildung richtet sich danach, ob dein Betrieb tariflich gebunden ist, in welchem Bundesland und in welcher Branche du arbeitest.
Wenn dein Ausbildungsbetrieb tariflich gebunden ist, bedeutet dies, dass sich dein Gehalt nach einem Tarifvertrag richtet und nicht individuell vom Arbeitgeber festgelegt werden kann. Allerdings hängen die geltenden Tarifverträge vom Bundesland und der Branche ab.
Als Auszubildender kannst du im ersten Lehrjahr mit mindestens 530 Euro rechnen. Im Zweiten erhöht sich dieser Betrag um knappe 100 Euro auf circa 620 Euro – ebenso im dritten Lehrjahr, in welchem dein Lohn um die 710 Euro beträgt.
Allerdings kann dein Ausbildungsgehalt bei einigen Arbeitgebern auch weitaus höher ausfallen. Deine Vergütung hängt stark von der Branche und dem Tarifvertrag ab und ist nicht eindeutig festlegbar. Betrachte die genannten Beträge daher eher als Richtwert und nicht als festgelegte Beträge.
Gehalt als Berufseinsteiger
Ähnlich wie dein Gehalt während der Ausbildung hängt dein Gehalt als Berufseinsteiger von dem Tarifvertrag, der Branche und dem Bundesland deines Arbeitgebers ab. In Westdeutschland verdienen Mediengestalter meist mehr als in Ostdeutschland.
Neben den genannten Faktoren hat deine Berufserfahrung großen Einfluss auf die Höhe deines Gehaltes. Da diese bei deinem Berufseinstieg natürlich noch gering ausfällt, ist auch dein Gehalt erst einmal geringer.
Das Einstiegsgehalt eines Mediengestalters Bild und Ton bewegt sich meist im Rahmen von 2.000 Euro brutto. Als Mediengestalter stehen dir jedoch zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung offen, die den Grundstein für einen Gehaltsaufstieg legen.
Karrieremöglichkeiten
Da der Beruf des Mediengestalters Bild und Ton die Aufgaben verschiedener Fachrichtungen, wie Videoschnitt, Kameramann, Tontechniker und Beleuchter vereint, steht es dir nach deiner grundlegenden Ausbildung offen, dich in eine dieser Richtungen zu spezialisieren.
Die zahlreichen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten reichern nicht nur dein Wissen an und machen dich für deinen Arbeitgeber unersetzbar, sie tragen auch zu einem höheren Betrag auf deinem Lohnzettel bei.
Folgende vier Weiterbildungen könnten für dich als Mediengestalter interessant sein.
Medienfachwirt
Wenn dich die betriebswirtschaftliche Seite des Berufes interessiert, könnte die kaufmännische Aufstiegsqualifikation zum Medienfachwirt etwas für dich sein. Mit ihr befähigst du dich nicht nur zu einer Führungsposition, sondern hast auch bessere Gehaltsaussichten.
Medientechniker
Interessieren dich eher die technischen Inhalte, kannst du dich zum Medientechniker weiterbilden. Ähnlich wie beim Medienfachwirt erhöhen sich mit der Weiterbildung deine Chancen auf eine Führungsposition und auf ein besseres Monatsgehalt.
Meister Medienproduktion Bild und Ton
Seit 2012 gibt es den geprüften Meister Medienproduktion Bild und Ton. Diese Aufstiegsqualifikation dürfte besonders interessant für dich sein, wenn du vor hast, dich nach deiner Ausbildung selbstständig zu machen und ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Die Weiterbildung zielt darauf ab, dich in den Bereichen Planung, Kalkulation und Betriebsmanagement fortzubilden und erlaubt es dir selbst auszubilden. Außerdem ist die Weiterbildung berufsbegleitend möglich.
Studium
Wenn du über eine Hochschulreife oder Abitur verfügst, steht dir nach deiner Ausbildung zum Mediengestalter auch der akademische Weg offen. Mögliche Studiengänge sind Medienwissenschaft, aber auch Kamera, Schnitt oder Tontechnik passen zu deiner bisherigen Ausbildung.
Tipps für die Bewerbung als Mediengestalter Bild und Ton
Wenn du dir vorstellen kannst, eine Ausbildung als Mediengestalter Bild und Ton zu beginnen, haben wir dir vier Tipps zusammengefasst, die dir den Einstieg erleichtern.
Praktikum absolvieren
Bevor du dich für eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton bewirbst, bietet es sich an, ein Praktikum in dieser Richtung zu absolvieren. Es ermöglicht dir, die Aufgaben und den Arbeitsalltag eines Mediengestalters besser einschätzen zu können und genau zu wissen, was auf dich zukommt.
Außerdem kann es dir im Bewerbungsprozess einen Vorteil vor anderen Bewerbern verschaffen. Unterstützung bei deiner Praktikumsbewerbung bekommst du in diesem Artikel.
Eigene Projekte realisieren
Neben einem Praktikum machen sich eigene Projekte, die du neben deinen schulischen Aktivitäten realisierst, gut im Lebenslauf.
Du kannst beispielsweise an einem Filmprojekt teilnehmen, eigene Videos für einen YouTube-Kanal drehen oder du kümmerst dich um die Technik für eine Aufführung der Theatergruppe deiner Schule.
Mögliche Ausbildungsbetriebe finden
Die oben im Text aufgezählten möglichen Arbeitgeber sind auch deine Anlaufstellen auf der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb. Du kannst dich sowohl bei Fernsehsendern als auch bei Produktionsfirmen und in der Werbebranche bewerben.
Perfekt ist es, wenn du einen Ausbildungsbetrieb findest, der in deinem Interessengebiet arbeitet.
Gutes Bewerbungsschreiben verfassen
“Irgendwas mit Medien” ist ein beliebter Ausbildungsberuf. Entsprechend haben die Betriebe meist die Auswahl zwischen mehreren Bewerbern. Es ist also wichtig, mit einer einwandfreien Bewerbung zu überzeugen.
Die besten Tipps zu Aufbau, Inhalt und Layout deines Bewerbungsschreibens kannst du hier nachlesen. Wenn du bereits eigene Projekte realisiert hast, kannst du diese deiner Bewerbung als Arbeitsproben beifügen.
Kosten der Mediengestalter-Ausbildung
Die Ausbildung zum Mediengestalter ist in dem Sinne kostenlos, dass kein Schulgeld fällig wird. Natürlich musst du trotzdem mit den üblichen Lebenshaltungskosten wie Miete, Lebensmittel, Freizeitaktivitäten und gegebenenfalls Lernmaterialien, Versicherung und Fahrtkosten rechnen.
Bestenfalls kannst du diese mit deiner Ausbildungsvergütung decken. Sollte dies nicht der Fall sein, kannst du versuchen Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Unter bestimmten Bedingungen hast du ein Anrecht auf die Förderhilfe.