Gitarrengriffe: 12 Akkorde + einfache Lieder
Die Gitarre ist ein typisches Einsteigerinstrument, auf dem du sowohl klassische als auch aktuelle Musik spielen kannst. Neben Melodien erklingen auf dem Instrument besonders häufig Akkorde.
Um die richtige Fingerkombination dafür zu kennen, musst du die entsprechenden Gitarrengriffe lernen. Wir stellen zwölf Akkorde vor und geben Tipps zum Üben.
Gitarrengriffe für Anfänger
Hast du gerade erst angefangen Gitarre zu spielen, ist es eine gute Idee Akkorde zu lernen. Damit kannst du schnell andere Instrumente oder deinen eigenen Gesang begleiten.
Oft sprechen Gitarristen auch von Chords, das ist die englische Bezeichnung für Akkorde.
Jeder Gitarrengriff steht für eine bestimmte Fingerkombination, mit der du einen Akkord auf deinem Instrument greifst. Bist du Rechtshänder, ist deine linke Hand die Greifhand. Mit der rechten Hand schlägst du die Saiten.
Die sechs Saiten der klassischen Gitarre sind in den Tönen E, A, D (Basssaiten) und G, B, E (Melodiesaiten) gestimmt. Stücke für Gitarre sind häufig nicht mit klassischen Noten, sondern mit Tabulaturen aufgeschrieben.
Willst du Gitarrengriffe und damit Akkorde lernen, brauchst du dich sowieso nicht um das Noten lernen zu kümmern. Zum Erlernen der Akkorde gibt es Grifftabellen, die schematisch darstellen, wo du welche Saite greifen musst um einen speziellen Akkord zu spielen.
Gitarrenakkorde spielen
Obwohl Gitarrengriffe einfacher zu lernen sind als zum Beispiel das Geigenspiel, brauchst du am Anfang Geduld und Selbstdisziplin. Zunächst musst du die passende Haltung lernen. Spielst du auf einer klassischen Gitarre, stützt du das Instrument so auf deinem Oberschenkel ab, dass der Gitarrenhals im Fünfundvierzig-Grad-Winkel nach links oben zeigt.
Um diesen Effekt zu verstärken, positionierst du dein linkes Bein ein bisschen höher als das rechte. Dazu kannst du eine spezielle Fußbank oder einen niedrigen Hocker benutzen.
Eine E-Gitarre hältst du ein bisschen anders. Du legst sie gerade mit der Kuhle der unteren Seite auf deinen rechten Oberschenkel auf. Genau wie das Instrument sind dabei auch deine Schultern und dein Rücken gerade. Anders als bei der klassischen Gitarre, verläuft der Gitarrenhals horizontal zum Boden.
Hast du die richtige Haltung eingenommen, musst du noch über die Anschlagtechnik nachdenken. Beim Gitarre spielen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Schlagen (Strumming) und Zupfen sind die charakteristischsten Techniken.
Akkorde spielst du mit der Schlagtechnik, denn du bringst mehrere Saiten gleichzeitig zum Erklingen. Dazu nutzt du die Finger deiner rechten Hand. Alternativ kannst du auch mit einem Plektrum spielen. Das ist ein Plättchen aus Plastik, das du über die Saiten führst.
Grifftabelle/Akkordtabelle
Mit einer Grifftabelle lernst du im Handumdrehen neue Akkorde auf deiner Gitarre. Die Tabelle zeigt dir genau an, welchen Finger du wo auf welche Saite legen musst. Jeder Akkord hat dabei eine eigene Abbildung.
So lernst du schnell und einfach neue Moll- und Dur-Akkorde und sogar Varianten davon.
Bist du noch gar nicht mit der Grifftabelle vertraut, hast du zu Beginn vielleicht ein paar Probleme damit. Selbst wenn du schon ein anderes Instrument beherrschst, heißt das nicht, dass du die Grifftabelle sofort verstehst.
Die Darstellung hat nämlich nichts mit dem klassischen Noten lesen zu tun. Im Folgenden erfährst du, worauf du beim Spielen mit der Akkordtabelle achten musst.
Gitarrengriffe lesen
Versuche die Darstellung als schematische Abbildung deines Instruments mit seinen sechs Saiten wahrzunehmen. Jede senkrechte Linie steht dabei für eine Gitarrensaite, jede waagerechte für einen Bund. Die schwarzen Punkte, die innerhalb der Linien zu sehen sind, repräsentieren deine Finger.
An der Stelle, an der der Punkt markiert ist, greifst du die Saite deines Instruments.
Links neben jedem Griffdiagramm sind die Namen der sechs Gitarrensaiten in der richtigen Reihenfolge notiert. Die Finger deiner linken Hand, also deiner Greifhand, sind mit Zahlen durchnummeriert. Dabei gilt Folgendes:
1. Zeigefinger
2. Mittelfinger
3. Ringfinger
4. kleiner Finger
Willst du einen einzelnen Akkord spielen, positionierst du deine Finger genauso auf den Saiten, wie es in der Akkordtabelle dargestellt ist. Achte darauf, dass du deine Finger sowohl auf der richtigen Saite aufsetzt als auch innerhalb des passenden Bundes.
Mit dem Daumen hältst du die Gitarre fest. Alle anderen Finger kommen je nach Akkord auf den Saiten zum Einsatz. Nun schlägst du mit deiner rechten Hand die Saiten an, entweder von oben nach unten oder anders herum. Welche Richtung du wählst, hängt vom Ton ab.
Bist du schon etwas fortgeschritten, schaust du dir auch eventuelle Markierungen links neben dem Griffdiagramm an. Da wird nämlich notiert, ob du eine Saite "leer" greifst oder ob du sie vorher abdämpfen musst. Steht ein "o" neben der Grifftabelle, spielst du eine leere Saite.
Bei einem "x" dämpfst du die Saite ab. Dazu gibt es für Anfänger spezielle Abdämpfer. Fortgeschrittene Gitarristen nutzen den Zeigefinger ihrer Greifhand, um die Saiten abzudämpfen und die sogenannten Barré-Akkorde zu spielen.
Barré-Akkorde spielst du, indem du in einem bestimmten Bund alle sechs Saiten mit deinem Zeigefinger herunterdrückst.
Das ist am Anfang gar nicht so leicht, denn du brauchst einiges an Feingefühl, um die Saiten mit ausreichender Kraft hinunterzudrücken. Aber mit ein bisschen Übung und Konzentration, beherrschst du schon bald auch diese Akkorde.
Gitarrengriffe üben
Mute dir am Anfang noch nicht zu viel zu. Suche dir lieber ein paar simple Akkorde raus, die du zunächst einübst. Erst wenn du diese gut beherrschst, solltest du dich an kompliziertere Griffe wagen.
Für den Anfang eignen sich offene Akkorde besonders gut. Dabei brauchst du dir keine Sorgen um das Abdämpfen der Saiten zu machen. Für Barré-Akkorde fehlt dir wahrscheinlich sowieso noch die Kraft.
Bei deinen ersten Versuchen kann es sein, dass sich deine Greifhand nach kurzer Zeit verkrampft. Daher ist es wichtig, dass du in regelmäßigen kurzen Einheiten übst.
Zu Beginn reichen fünf bis zehn Minuten pro Tag. Das ist viel effektiver als einmal in der Woche eine Stunde am Stück. Tipps zum Lernen lernen gibt es hier.
Versuche so wenig Kraft mit deiner Greifhand auf die Saiten auszuüben wie möglich. Verkrampfst du am Anfang schnell, machst du am besten mehrere Pausen und entspannst dich. Tipps für mehr Entspannung gibt es hier. Es hilft auch, wenn du deine Greifhand immer wieder von den Saiten löst und sie ausschüttelst.
Achte darauf, dass du beim Spielen nur die angegebenen Saiten anschlägst und nicht aus Versehen noch andere. Dann klingt dein Akkord nämlich falsch. Hast du ein paar Griffe gelernt, suchst du dir ein passendes Stück heraus, um es zu begleiten.
Übe nun die Akkorde in der richtigen Reihenfolge und lerne schnell umzugreifen. Du kannst auch nachschauen, welche Akkorde in deinem Lieblingslied vorkommen und diese gezielt üben. Das motiviert zusätzlich.
Gitarrengriffe Übersicht
Es gibt einige Gitarrengriffe, die du auch als Anfänger schon kennen solltest. Sie kommen immer wieder in unterschiedlichen Liedern vor und sind gar nicht schwer zu lernen.
Am besten druckst du dir die entsprechenden Grifftabellen oder Darstellungen aus und hängst sie dir auf. Dann hast du sie für deine nächste Übeeinheit gleich parat und musst nicht lange suchen.
Folgende Gitarrengriffe sind am wichtigsten:
C-Dur: Zum C-Dur Akkord gehören die Töne C E und G. Am besten übst du den Akkord erst einmal in der ersten Lage. Später kannst du dich an verschiedene andere Lagen heranwagen.
Den C-Dur Akkord brauchst du zum Spielen vieler verschiedener Lieder. Am besten lernst du diesen Akkord gleich zu Beginn.
E-Dur: E, Gis und H sind die einzelnen Töne des E-Dur Akkords. In der ersten Lage lernst du ihn schnell. Ist deine Gitarre auf E gestimmt, hat dieser Akkord einen besonders schönen Klang.
F-Dur: Der Akkord F-Dur besteht aus den Tönen F, A und C. Wenn du möchtest, nimmst du auch noch ein tiefes A als Basston dazu. F-Dur ist ein offener Akkord, du brauchst dich also nicht um die Barré-Technik zu sorgen. Zumindest beim sogenannten kleinen F. Es gibt nämlich auch eine Variante, in der dieser Akkord als Barré-Akkord erklingt.
G-Dur: Der G-Dur-Akkord ist einer der wichtigsten Akkorde beim Gitarre spielen. Du solltest also genug Zeit mit dem Üben verbringen, sodass du ihn möglichst schnell in und auswendig kannst. Die dabei erklingenden Töne sind G, H und D.
A-Dur: A, Cis und E ergeben den A-Dur Akkord. In der Rockmusik hörst du diesen Dreiklang besonders häufig. Auch dieser Akkord ist für Anfänger relativ leicht zu lernen und beim Spielen immer wieder gefragt.
D-Dur: Auch der D-Dur Akkord ist relativ einfach zu spielen und eignet sich für Gitarrenanfänger sehr gut. Bei diesem Akkord erklingen die Töne D, Fis und A. Am besten klingt der Akkord in einem Leergriff, es gibt aber auch Barré-Varianten.
c-Moll: Einen c-Moll Akkord gibt es nur im Barré. Er ist für Anfänger eine große Herausforderung. Warte lieber erst einmal ab, bis du andere Akkorde gut beherrschst. Dann kannst du dich dem c-Moll Akkord widmen. Er besteht aus den Tönen C, Es und G. Besonders häufig verwendet wird er nicht.
d-Moll: Dieser Akkord ist für Anfänger besser geeignet. Er besteht aus den Tönen D, F und A und lässt sich als Leergriff greifen. So spielst du auch als Anfänger ohne Probleme schnell einen d-Moll Akkord.
e-Moll: Der e-Moll Akkord ist einer der Akkorde, die am einfachsten von allen zu erlernen sind. Du brauchst nur zwei Finger, um die Töne E, G und H zu spielen. Daher eignet sich der e-Moll Griff perfekt, wenn du dich erst einmal an die Gitarre in deiner Hand gewöhnen möchtest. Es ist gut, wenn du den Akkord schnell lernst, denn er kommt in sehr vielen Liedern vor und ist äußerst beliebt bei Gitarristen.
f-Moll: Schwieriger als der e-Moll Akkord, ist der f-Moll Akkord. Er existiert nur als Barré und ist für Anfänger nicht so leicht zu lernen. Mach dir also am Anfang keine Sorgen, wenn du den Akkord noch nicht spielen kannst. Mit der Zeit wirst du immer besser und lernst auch schwierigere Akkorde. F, As und C sind die Töne des f-Moll Akkords.
g-Moll: Der g-Moll Akkord ist auch relativ schwierig zu lernen. Die Töne des Akkords sind G, B und D und sind nur im Barré greifbar. Übe also lieber erst einmal andere Akkorde, bevor du dich an den g-Moll Akkord wagst.
a-Moll: Der Akkord a-Moll kommt auf der Gitarre häufig vor und ist relativ einfach zu spielen. Es ist einer der Akkorde, die du gleich zu Beginn lernen solltest. Du spielst a-Moll als offenen Akkord in den ersten zwei Bünden deines Instruments. A bildet dabei den Grundton, es folgen C und E. Auch für den a-Moll Akkord gibt es eine Barré-Variante, die du üben kannst, wenn du schon ein bisschen fortgeschrittener bist.
Gitarrentabs/Tabulatur
Neben den Grifftabellen gibt es auch sogenannte Gitarrentabs oder Tabulaturen. Das ist eine bildhafte Notenschrift, die dir das Gitarre spielen erleichtert. Während die Grifftabellen jeweils einen Akkord repräsentieren, sind in der Tabulatur ganze Lieder aufgeschrieben.
Sowohl Akkorde als auch Einzeltöne lassen sich so darstellen. Die Notenlängen werden genauso notiert wie in der gewöhnlichen Notenschrift.
Du liest die Tabulaturen so wie andere Notenschriften. Die waagrechten Linien stellen dabei die sechs Saiten der Gitarre dar. Oben ist die höchste Saite notiert und unten die tiefste. An Hand von Zahlen erkennst du, wo genau du eine Saite herunterdrücken musst.
Dabei steht eine null für eine leere Saite (du drückst also nicht), eine eins für den ersten Bund, eine zwei für den zweiten Bund und so weiter.
Einfache Gitarrenlieder
Kannst du schon ein paar Akkorde spielen, suchst du dir am besten ein paar Lieder raus, die du magst und übst alle Griffe, die darin vorkommen. Die Lieder sollten aber nicht zu kompliziert sein, sonst bist du schnell frustriert oder wirst wütend, wenn es nicht so klappt wie geplant.
Achte auch darauf, dass das Stück nicht zu viele verschiedene Akkorde beinhaltet.
Hast du die Akkorde lange genug eingeübt und fühlst dich sicher, kannst du einen Freund, der gerne singt, fragen, ob ihr zusammen musizieren wollt. Das macht besonders viel Spaß. Folgende Lieder können auch Gitarrenanfänger schnell lernen:
Lieder mit zwei Akkorden
Es gibt sehr viele Popsongs, die mit zwei Akkorden auskommen. So zum Beispiel "Fallin" von Alicia Keys. Um dieses Lied zu spielen, musst du nur die Akkorde a-moll und d-moll beherrschen. Beide Griffe sind für Anfänger sehr schnell zu lernen.
Übe sie so lange einzeln, bis du die Fingerkombinationen in und auswendig kannst. Danach bringst du die Akkorde in die richtige Reihenfolge und spielst so, dass es zum Lied passt.
Auch "Paperback Writer" von den Beatles hat nur zwei Akkorde, nämlich C-Dur und G-Dur. Solche Lieder eignen sich für den Anfang besonders gut, da du schnell Fortschritte machst und dich gezielt verbessern kannst.
Lieder mit vier Akkorden
Es gibt vier Akkorde, die in der Popmusik besonders häufig genutzt werden. Meistens sogar in der gleichen Reihenfolge. Beherrschst du sie, kannst du eine ganze Menge bekannte Songs spielen. Es handelt sich um die Akkordfolge G-Dur, D-Dur, e-moll und C-Dur.
Bei den unterschiedlichsten Liedern werden diese vier Akkorde immer wieder in der gleichen Reihenfolge gespielt. Nur die Melodie ändert sich.
Willst du deine Freunde also mit deinen musikalischen Künsten beeindrucken, übst du einfach verschiedene Songs mit der gleichen Akkordreihenfolge. Die Auswahl ist riesig und du hinterlässt mit Sicherheit bleibenden Eindruck auf der nächsten Party.
Gitarrengriffe lernen mit einer App
Mit einer App auf deinem Smartphone oder Tablet kannst du das Gitarre spielen und auch spezielle Gitarrengriffe erfolgreich und effektiv lernen. Viele Angebote sind kostenlos und eignen sich perfekt, wenn du Geld sparen musst.
Mit einer App bist du beim Lernen sehr flexibel und übst immer dann, wenn du Zeit und Lust hast.
Einige Apps erinnern dich per Benachrichtigung an deine nächste Übungseinheit. Diese Funktion solltest du unbedingt aktivieren. So behältst du einen Überblick über deine Fortschritte. Plane jeden Tag fünf bis zehn Minuten zum Üben ein, wenn du schnell Erfolg haben willst.