Begrüßung: 4 Benimmregeln & 6 Tipps für den ersten Eindruck
Je nachdem wie du dich gibst, kannst du einen guten oder schlechten Eindruck machen. Hältst du dich an Benimmregeln und verfolgst einige Tipps, steht einer charismatischen Begrüßung nichts mehr im Weg. Wir erklären dir, was für eine gelungene Begrüßung wichtig ist.
Für die einen scheint es beinahe kinderleicht zu sein, bei anderen wirkt es dagegen gestelzt und erzwungen: das Begrüßen. Doch eine gelungene Begrüßung ist keine Kunst. Mit ein bisschen Übung fällt dir die Begrüßung gar nicht mehr so schwer.
Die Vielfalt der Begrüßung
Die erste Begegnung ist entscheidend. Leider kannst du bei der Begrüßung (englisch: "greeting") jedoch schon viel falsch machen und einen bleibenden negativen Eindruck hinterlassen.
So startest du bereits schlecht in ein Bewerbungsgespräch, ein erstes Date oder die Gehaltsverhandlungen.
Dein Gegenüber reagiert auf eine misslungene Begrüßung vielleicht irritiert, was dich womöglich zusätzlich verunsichert. All das ist kein guter Start in eine Konversation.
Unterscheiden solltest du zwischen privaten und beruflichen Aufeinandertreffen. Hier gelten nämlich andere Regeln. Während du einem guten Freund zur Begrüßung vielleicht sogar ein Küsschen gibst, würdest du dies bei deinem Chef wahrscheinlich niemals auch nur in Erwägung ziehen.
Allerdings sind im privaten Rahmen bei zwanglosen Aufeinandertreffen oft keine Regeln gesetzt. Du kannst hier natürlich ganz frei entscheiden, wie du deinen Freunden und deiner Familie gegenübertrittst, vorausgesetzt du bleibst höflich.
Doch auch im privaten Rahmen gibt es die ein oder andere Situation, die ein wenig mehr Förmlichkeit bedarf, beispielsweise wenn du die Eltern deines Partners kennenlernst. In diesem Fall können Benimmregeln durchaus angebracht sein, damit du einen guten Eindruck vermittelst.
Auch wenn du in ein anderes Land fährst, solltest du dich zuvor besser über die Begrüßungsrituale informieren, damit du nicht unhöflich erscheinst oder überfordert bist. So verteilen Franzosen zur Begrüßung Küsschen, während in Japan eine Verbeugung üblich ist.
Hier findest du Knigge-Regeln und Tipps für gute Manieren.
Benimmregeln für die freundliche Begrüßung
Um dir das Begrüßen ein wenig zu vereinfachen, kannst du dich an ein paar Regeln orientieren.
Diese erscheinen zwar im ersten Moment komplex, lassen sich aber bei mehrmaliger Anwendung gut einprägen. Sie können dir die Begrüßung erheblich erleichtern, so dass du aufgeschlossen und freundlich wirkst.
Außerdem kannst du so unter Beweis stellen, dass du gute Manieren hast, indem du grundsätzliche Knigge-Regeln beim Vorstellen berücksichtigst. Welche das sind, erfährst du im Folgenden.
Wer zuerst grüßt
In manchen Situationen können Begrüßungen viele Fragen aufwerfen. Eine davon ist, wer eigentlich zuerst grüßen sollte. Als Grundregel kannst du dir hier merken, dass immer derjenige grüßt, der sein Gegenüber zuerst sieht.
Das ist zum Beispiel auch dann der Fall, wenn du einen Raum voller Menschen betrittst. Mit deiner Begrüßung kannst du dir direkt die Aufmerksamkeit der Anwesenden sichern. Auch im Berufsleben solltest du übrigens in diesem Fall zuerst grüßen, selbst wenn sich im Raum ausschließlich deine Vorgesetzten befinden.
Arbeitest du in einem großen Unternehmen und begegnest deinem Chef zufällig auf dem Flur, solltest du natürlich auch grüßen – vorausgesetzt dein Chef befindet sich gerade nicht in einem wichtigen Gespräch.
Dann kann mitunter ein Kopfnicken ausreichen, um ihn nicht weiter abzulenken. Grüßt du jedoch gar nicht, kannst du mitunter einen abweisenden Eindruck machen und negativ wirken.
Reihenfolge bei der Begrüßung
Wenn du einen Raum voller Menschen betrittst, fragst du dich vermutlich, wen du nun als erstes begrüßen solltest.
Und genau dafür gibt es einige Regeln, die du beachten solltest. Denn oft gibt es eine bestimmte Reihenfolge, an der du dich beim Begrüßen orientieren kannst.
Gibt es einen Gastgeber, solltest du immer diesen zuerst begrüßen.
Schließlich stellt er die Örtlichkeit oder hat zumindest das Zusammentreffen organisiert. Wenn es keinen eindeutigen Gastgeber gibt, kannst du erst einmal deine Bekannten begrüßen.
Diese können dich dann weiteren Anwesenden vorstellen, falls sie diese schon näher kennen. Im Berufsleben sollte dabei die ranghöchste Person zuerst genannt werden. Kennst du jedoch niemanden, kannst du dich einfach der Reihe nach vorstellen.
Der Ausspruch “Ladies first“ ist übrigens mittlerweile veraltet – zumindest im Berufsleben. Das Geschlecht sollte bei der Begrüßung keine Rolle spielen. Hier ist nur der Rang von Bedeutung. Dabei grüßt der Angestellte in der Regel den Vorgesetzten und danach absteigend nach der jeweiligen Position.
Kennst du die Rangfolge nicht, begrüßt du alle der Reihe nach, auch wenn Frauen anwesend sind. Ausnahmen bestehen jedoch bei gesellschaftlichen Abendveranstaltungen. Hier sollten noch immer die Frauen zuerst begrüßt werden.
Art und Weise der Begrüßung
Es gibt unzählige Möglichkeiten jemanden zu grüßen. So kannst du ihn einfach verbal grüßen, ihm die Hand geben, zunicken oder sogar umarmen.
Allerdings wirken viele der genannten Begrüßungen in vielen Fällen übertrieben. So würdest du einen entfernten Bekannten zur Begrüßung wahrscheinlich nicht umarmen.
Jemandem, der dir ein freundliches “Hallo“ entgegenruft, würdest du dagegen wahrscheinlich nicht distanziert zunicken.
Allgemein solltest du deinem Gegenüber immer genauso herzlich antworten, wie er selbst grüßt. Grüßt du zuerst, solltest du die Variante auswählen, mit der du dich am wohlsten fühlst. Triffst du einen Bekannten auf der Straße, reicht oft schon ein einfaches “Hallo“.
Bei guten Freunden wäre dagegen vielleicht ein Handschlag oder eine kurze Umarmung angebracht. Solltest du bei der Begrüßung sitzen, solltest du unbedingt aufstehen und dich auf Augenhöhe begeben.
Der perfekte Handschlag
Der Handschlag ist vor allem in westlichen Ländern ein gängiges Begrüßungsritual. Wenn du jemanden mit Handschlag begrüßt, sollte dieser jedoch auch angemessen sein. Denn mit einem laschen Handschlag machst du mitunter einen schwachen Eindruck.
Ein fester Händedruck wirkt dagegen selbstbewusst und selbstsicher. Und genau das sollte der Handschlag auch sein: ein Händedruck. Noch immer glauben viele Menschen, dass sie sich dabei die Hände schütteln müssen.
Zwar ist dies auch ein gebräuchlicher Begriff, allerdings ist es befremdlich, wenn dein Gegenüber deine Hand euphorisch hin und her bewegt. Außerdem sollte der Händedruck nicht zu lange dauern. Auch das kann für dein Gegenüber unangenehm werden. Es wirkt außerdem so, als wolltest du dich profilieren.
Wem du nun die Hand gibst, entscheidet im Berufsleben immer dein Vorgesetzter. Denn dieser sollte dir zuerst die Hand entgegenstrecken.
Steht ihr auf einer Rangebene, sollte immer der Ältere dem Jüngeren die Hand reichen.
Vermeiden solltest du unbedingt mit ausgestreckter Hand auf dein Gegenüber zuzulaufen. Verbales Begrüßen ist dagegen jederzeit gestattet.
Mit deinem Händedruck kannst du viel aussagen. So schließen viele Menschen von deinem Handschlag auf deine Persönlichkeit, indem sie verschiedene Faktoren analysieren wie Kraft und Augenkontakt. Was diese Faktoren über dich aussagen, erfährst du im Folgenden:
Kraft: Die Kraft spielt beim Händedruck eine essentielle Rolle. Ist dein Handschlag zu lasch, wirkst du unsicher und schwach. Ist der jedoch zu fest, kommt du womöglich sogar aggressiv herüber. Gleiches gilt für deinen Griff.
Du solltest weder die ganze Hand umklammern, noch die Hand deines Gegenübers nur mit den Fingerspitzen berühren. Während du bei ersterem vielleicht zu einnehmend wirkst, kommst du mit letzterem sehr vorsichtig herüber.
Augenkontakt: Der Augenkontakt ist beim Händedruck ebenfalls sehr wichtig. Du solltest deinem Gegenüber in die Augen schauen, um freundlich, respektvoll und selbstsicher zu wirken. Mit einem freundlichen Lächeln kannst du diesen Eindruck noch untermalen.
Dauer: Die Dauer deines Handschlags hat ebenso eine Wirkung auf dein Gegenüber. Vor allem wenn du die Hand zu lange umklammerst, kann das für dein Gegenüber unangenehm werden.
Textur: Auch mit der Textur deiner Hand machst du einen Eindruck auf dein Gegenüber. So spürt er beispielsweise, ob sich deine Hand rau anfühlt und ob sie feucht, warm oder kalt ist.
Mit schwitzigen und kalten Händen wirkst du unsicher und aufgeregt, während du mit einem trockenen, festen Händedruck als selbstsicher eingeschätzt wirst.
Zu informellen Anlässen kannst du Freunde und Familienmitglieder auch herzlich umarmen. Küsschen auf die Wange sind dann mitunter ebenfalls angebracht und sorgen nicht für einen peinlichen Moment.
Mit diesen Handlungen drückst du eine emotionale Bindung zu deinen Mitmenschen aus. Deine Beziehung ist nicht rein professionell, sondern persönlich. Du hast eine viel stärkere Bindung zu diesen Menschen und kannst diese schon mit deiner Begrüßung ausdrücken.
In anderen Kulturen kann die Umarmung und das Küsschen jedoch eine ganz andere Bedeutung haben. In einigen Kulturen nehmen sie gar die Stellung des Handschlags ein.
Reist du in ein solches Land beispielsweise für eine Sprachreise, solltest du dir diesen Gepflogenheiten bewusst sein und ihnen offen begegnen – obwohl es dir vielleicht komisch vorkommt einen Fremden auf die Wange zu küssen.
Begrüßung in verschiedenen Ländern
Allgemein gibt es in nahezu jedem Land verschiedene Begrüßungsrituale.
Während in westlichen Ländern vor allem das Händeschütteln verbreitet ist, sind im asiatischen und islamisch geprägten Kulturräumen andere Begrüßungsrituale gängiger.
In Asien ist vor allem die Verbeugung als Begrüßung üblich. In islamisch geprägten Ländern geben sich nur Männer die Hand, da der Händedruck schon als eine intime körperliche Berührung gilt, die Männer und Frauen in der Öffentlichkeit vermeiden sollten.
Doch auch in einigen europäischen Ländern sind neben dem Händeschütteln andere Begrüßungsrituale gängig. So ist unter anderem in Frankreich, Spanien und Italien ein Wangenkuss zur Begrüßung ganz normal. Wie viele Küsschen genau verteilt werden, hängt dabei von der Region ab.
In Italien sind Wangenküsse zwischen Männern unüblich, während sich in Frankreich auch Männer auf diese Weise begrüßen können.
Bei einem solchen Begrüßungskuss wird der Kuss jedoch nur angedeutet. Lippen und Wangen berühren sich also nicht. Welche Wange zuerst geküsst wird, ist dabei wieder vom jeweiligen Land beziehungsweise der Region anhängig.
Tipps für eine gute Begrüßung
Was nun eine gelungene Begrüßung ausmacht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Denn in deine Ausstrahlung spielen ganz viele Aspekte hinein.
Um ganz besonders charismatisch und selbstsicher zu begrüßen, kannst du folgende Tipps beherzigen.
Suche Augenkontakt
Der Augenkontakt spielt bei der Begrüßung eine wichtige Rolle. Schaust du deinem Gegenüber nicht in die Augen, wirkt das nicht nur unhöflich und respektlos, sondern du machst dich auch verdächtig.
Traust du dich nämlich nicht in die Augen deines Gegenübers zu blicken, gibt es meist nur zwei Gründe für dein Verhalten. Entweder du bist sehr schüchtern oder du verbirgst etwas. Auf diese Weise machst du dein Gegenüber misstrauisch und hinterlässt direkt einen schlechten Eindruck.
Das kannst du vermeiden, indem du deinem Gegenüber selbstbewusst in die Augen schaust. Beachte allerdings, dass du den Blickkontakt nicht zu lange aufrecht erhältst. Das könnte wiederum aggressiv wirken.
Lächle
Um freundlich zu wirken, solltest du deine Begrüßung unbedingt mit einem freundlichen Lächeln untermalen.
Auf diese Weise wirkst du direkt sympathisch und vertrauenswürdig. Dein Gegenüber hat also einen guten Eindruck von dir.
Zudem wirkst du selbstsicher, charismatisch, offen und natürlich freundlich.
Tritt selbstbewusst auf
Selbstbewusstsein ist in vielen Bereichen des Lebens wichtig – auch bei der Begrüßung. Mit selbstbewusstem Auftreten wirkst du kompetent, selbstsicher und standfest.
Das ist vor allem im Berufsleben von Vorteil, denn mit Selbstbewusstsein nehmen dich deine Kollegen und Vorgesetzten ernster. Bei der Begrüßung solltest du daher unbedingt selbstbewusst aber keinesfalls arrogant wirken.
Tipps für mehr Selbstbewusstsein findest du hier.
Achte auf Stimmfestigkeit
Auch deine Stimme hat eine erhebliche Wirkung auf dein Gegenüber. Ebenso wie die Augen lässt sie erheblich auf deine Persönlichkeit schließen. Doch während du einige Aspekte wie die Stimmfarbe und Sprachfehler oftmals nicht beeinflussen kannst, kannst du doch Einfluss auf die Stimmfestigkeit nehmen.
Denn mit einer festen Stimme wirkst du kompetenter und selbstbewusster. Fängst du beim Sprechen allerdings an zu stocken, zeugt das von Unsicherheit. Achte also darauf, dass deine Stimme bei der Begrüßung fest und entspannt ist.
Halte die Körperspannung
Dein Körper hat ebenfalls eine erhebliche Wirkung auf dein Gegenüber.
Ähnlich wie beim Handschlag macht eine lasche Körperhaltung einen unsicheren Eindruck, während Körperspannung Selbstbewusstsein und Tatkraft verspricht.
Du wirkst außerdem charismatischer und machst einen positiveren Eindruck auf dein Gegenüber.
Aufgrund deiner Körperspannung wirkst du präsenter und vermittelst deinem Gegenüber, dass du aufmerksam bist. Eine lasche Körperhaltung signalisiert dagegen, dass du abwesend und desinteressiert bist.
Mehr Tipps für eine gute Körpersprache gibt es hier.
Achte auf die Körperhaltung
Du solltest jedoch nicht nur eine gewisse Körperspannung aufbringen, sondern auch eine offene Körperhaltung mitbringen, damit du aufgeschlossen und freundlich wirkst. Keinesfalls solltest du nach dem Handschlag die Arme vor der Brust verschränken. Versuche stattdessen mit Mimik und Gestik Offenheit zu signalisieren.
Welche Gesten in bestimmten Situationen angemessen sind, erfährst du hier.